Der brennende Mann bei Stallikon
Eines Abends kam ein Mann ausser Atem in das Wirtshaus von Stallikon gerannt, und als er sich etwas erholt hatte, erzählte er, er sei auf dem Fussweg von der Baldern gekommen. Wie er sich einmal umgewendet habe, sei der brennende Mann hinter ihm hergelaufen. Er habe die Flucht ergriffen, aber immer, wenn er sich umgesehen habe, sei der brennende Mann hinter ihm her gewesen. Erst kurz vor dem Dorfe sei er zurückgeblieben.
Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Knonauer Amt
Gehr. Andelfingen, 1918, S. 13. Der Chronist von Andelfingen, ehemals Lehrer in Stallikon, beschreibt ausführlich, dass er mit andern an jenem Tag einen Acker gesäubert habe. Am Abend habe das Feuer vom Abraum noch gemottet, und wenn ein Wind leicht darüberfuhr, fing der Haufen an zu brennen. Zufällig lag der Abraumhaufen an jenem Weg. Derselbe Chronist erzählt noch zwei andere ergötzliche Geschichten, die zufolge Aberglaubens und schlechten Gewissens passiert sind. Immerhin muss für unsere Erzählung der Glaube an einen brennenden Mann vorausgesetzt werden. HwbdA. 2, 1406, s. v. Feuermann. Amtlicher Gespenster-Beleg. Aus dem Verhör mit Rudi Pur von Wettswil, Kundschaften und Nachgänge, Staatsarchiv Zürich A 27/163 vom 1. Hornung 1677: „Als sie … uff die Hueb (zwischen Triemli und Ringlikon) kommen, habe Er ihnen den feürigen mann gezeiget, welchen sie auch ersehen, und jedermann wisse und sage, dass am selbigen ort ein solcher mann gesehen und verspürt werde.“
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.