Getroffen

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Ein Jäger zu Bärschis ging ins nahe Gebirge auf die Jagd. Er wurde eines Fuchses ansichtig, konnte aber nicht zum Schusse kommen, obschon er mehreremale in die Nähe des Wildes kam; denn der Fuchs wusste immer noch rechtzeitig durch einen Busch oder eine Kluft zu entwischen.

Als der Jäger auf dem Heimwege unten am Waldsaume bei einem alten Häuschen vorbeikam, schlüpfte der besagte Fuchs soeben durch ein Hinterfenster hinein. Bevor dieser aber noch ganz in Sicherheit war, sandte ihm der Jäger noch flink einen wohlgezielten Schuss nach und begab sich dann selbst in die Hütte mit der Hoffnung, die Beute endlich erwischen zu können. Er fand niemand anwesend als ein Kind, welches sich in der Stube befand und aus die Frage, wo die Mutter sei, mit betrübter Miene antwortete, diese sei soeben heimgekommen, habe an den Beinen stark geblutet und liege nun im Bette. Nun wollte der Jäger nicht weiter dem Fuchse nachspüren und machte sich aus dem Staube.


J. Natsch

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 364, S. 205

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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