Der Schatzgräber im Römerkastell
In früheren Zeiten wurde im Römerkastell zu Irgenhausen noch oft nach Schätzen gewühlt. Doch hat man nie von grossen Erfolgen gehört. Da machte sich auch einst einer an die Arbeit. Er hatte schon eine halbe Nacht im Fundament gebohrt und achtete nicht, dass die Mauer schon zu wanken begann. Da entdeckte er noch eine Steinplatte. Hier musste nach seiner Ansicht der Schatz liegen. Es fiel ihm aber noch rechtzeitig ein, der Teufel könnte seine Hand im Spiele haben. Er schaute von seiner Arbeit auf und versicherte sich, dass der Böse nicht auf dem Plan war. In diesem Augenblick fiel von der wackeligen Mauer ein Stein und traf ihn. Der Schatzgräber glaubte, es wolle ihn jemand verulken und rief dem vermeintlichen Spitzbuben zu, er wolle ihm schon noch den Buckel salben. Da fiel eine ganze Handvoll Steine herab. Jetzt wurde der Gräber recht zornig und wollte seine Warnung in die Tat umsetzen. Aber kaum hatte er seine Glieder aus dem Loche gezogen, als die Mauer zusammenfiel und die ganze Grube wieder ausfüllte. Da merkte der Schatzgräber, wer der Warner gewesen und dankte ihm auf den Knien für die Rettung.
Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Oberland
Senn, Bilder, 2. Bd. - Ein ähnlicher Schatzort ist Bürglen bei Ottenhausen, westlich des Pfäffikersees. In Pfäffikon ging von diesem Orte die Sage, es habe dort eine keltische oder römische Stadt gestanden. Jahrbuch Pfäffkon Nr. 1, S. 25 (1877).
Geschichtliches Quelle: wikipedia.org
Hier stehen «auf Bürglen», dem höchsten Hügel der dortigen Drumlingruppe, die von Ferdinand Keller (1800–1881) auf einem Plan aufgezeichneten und 1898–1907 von Jakob Heierli ausgegrabenen Überreste eines römischen Kastells. Es wurde von Ferdinand Corrodi dokumentiert und 1911 von Otto Schulthess in einem Bericht publiziert. Das Kastell Irgenhausen liegt auf einem Drumlin, rund 500 Meter vom Pfäffikersee entfernt. Der Grundriss ist quadratisch mit 60 Metern Seitenlänge, vier Ecktürmen (8 × 8 m) und drei Mitteltürmen (6 × 6 m) an Nord-, West- und Südfront. Ein Vorgängerbau an dieser Stelle war ein römischer Gutshof. Lange wurde es als Steinbruch für nahe gelegene Bauten genutzt, bis 1898 die Antiquarische Gesellschaft Pfäffikon das Grundstück zum Schutz vor einer Überbauung kaufte. Seit 1957 ist es im Besitz der Gemeinde Pfäffikon.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.