Zur Franzosenzeit stand links von der Strasse, welche nach dem „Waggital" *) führt, fast auf der „Aahöchi“, eine kleine Weidscheune. Dorthin wurde ein österreichischer Husar geschickt, um für die Pferde seiner Truppe Heu zu stehlen. Der Knecht, welcher eben das Jungvieh fütterte, tat, als ob er das vom Husaren geforderte hole und stieg, vom Husaren gefolgt, auf den Heuboden hinauf. Unter dem Heuloch drehte sich der Knecht blitzschnell um und stiess seinen Feind hinunter. Die Leiche warf er in den Jauchetrog und machte sich wieder an die Arbeit
Unterdessen ward das aufgescheuchte Pferd des Fremden ins Lager zurückgekehrt, und zwei Husaren, Schlimmes ahnend, machten sich auf den Weg, den vermissten Kameraden zu suchen. Sie kamen auch an der Weidscheune vorbei, wurden aber hier von Meister und Knecht irregeführt. Unglücklicherweise guckte ein Soldat in den Jauchetrog und sah den Stiefel seines vermissten Kameraden aus der Jauche ragen.
Die Österreicher wollten ihren Freund sofort rächen und griffen den Bauern und den Knecht an. Diese setzten sich jedoch zur Wehr und stachen die beiden Kriegsleute mit der Gabel tot. Dann begruben sie die Leichen in der Nähe. Da die Husaren schriftdeutsch redeten, nannte man jenes Stück Land, auf dem sie begraben liegen, „de Tüütsch“.
*) «Weiler auf dem Wädenswiler Berg, in einer Senke am Aabach gelegen»
Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Stadt Zürich und Zürichsee
Schriftliche Mitteilung von Peter Ziegler, Wädenswil, der die Sage von Landwirt Albert Haab im Steinacher, gest. 1955, erzählen hörte.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch