Das kleine Männchen bei Höngg
Was Foelixen Buri, und Simon Nötzli, von Höngg vom bösen fyend, dem tüfel widerfaren und begegnet, ein warhaffte Historia (1575). Als am 12. September zwüschet 7 und 8 uren, Foelix Buri und Simon Nötzli, ab der nachtkilwi, wiederum heim wöllen, und der fuoss-wäg allenthalben vermachet, sind sy under der Landstrass, in einenm schlag durch die räben gangen, und aber sy nit wyt, zuo Herren Obmann Aeschers säligen trotten kommen, ist ein kleines manli, in einem grawen röckli, und ein rot käppli uffgehan, dem Foelix Buri an seinem rock gehangen, in dem hat er Foelix dem Simon zugeschruwen, hilff Simon, hilff mir, diess klein manli (was ungefar eines knüws lang) will mir minen rock abzühen, in dem hatt in der böss geyst ergriffen, und in über den grüenhag, in die landstrass geworffen, und als Simon Nötzli vom läder gezukt, und gehauwen, auch uff diss klein manli gestochen, hatt er wol empfunden, dass sin hauwen und stächen vergebens xin. In dem hat der böss Geyst den Simon Nözli auch erwüscht, und in über den grüenhaag, über die landstrass hinuss dryen schyen wyt, in die räben geworffen, und als der böss geyst von innen gelassen, hat er einen söllichen wüsten stank von im gäben, dass sy derglichen nie geschmeckt. Un als sy zur Trotte kommen, haben sie darinnen allerleyn Musik und Seytenspil gehört, derglichen sy vor irr Leben lang niemer gehört, in dem sind sy mit grosser forcht und zittern heimkommen, das sy sich derselbigen nacht des tods versähen.
Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Stadt Zürich und Zürichsee
Stauber, S. 18, wörtlich. Seine Quelle: Wickiana F24.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.