» Veracht' nicht mich und die Meinen,
Betracht' erst Dich und die Deinen!
Find'st Du dann ohne Mängel Dich,
Alsdann komm, und verachte mich.«
»Gott, bewahre dieses Haus,
Und die da gehen ein und aus.«
»Wer will bauen an die Strassen,
Muss die Narren tadeln lassen;
G'scheide machen nicht viel d'raus,
Es giebt Narren g'nug, die Alles richten aus.«
»Wir bauen Häuser, gross und fest,
Darin sind wir nur fremde Gäst!
Und wo wir sollen ewig sein,
Da bauen wir gar wenig ein.«
»Dies' Haus ist mein, und doch nicht mein,
Und meinem Sohn kanns auch nicht sein.
Und wird's dem Dritten übergeben,
So wird's Dem ebenso ergehen.
Den Vierten trägt man auch hinaus;
Nun! sag't mir doch, wess' ist dies' Haus.«
»Was stehst Du da und tust mich schelten?
Geh' weiter, Narr! Und lass' mich gelten.«
»Was ich in Sorg' und Müh' gebaut,
Kann ich nicht lang' besitzen.
Das Haus, das Gott mir anvertraut,
Wird einst ein And'rer nützen.
Ein Dritter kommt und nimmt es ein;
Und dann werd' ich vergessen sein.«
»Ich Affe steh' und gaff;
Dieweil ich gaff und steh',
Könnt' ich Aff weiter geh'.«
»Ich hab' gebaut nach meinem Sinn;
Drum Neider, geh' nur immer hin;
Und wem die Bauart nicht gefällt,
Der mach' es besser für sein Geld.«
(Schulhaus).
»Für die Opfer, für die Müh',
Für der Eltern Arbeitsschweiss
Mög' die Jugend hier erblüh'n,
Wie ein zartes Loorbeer- Reis.«
Quelle: Volksthümliches aus Graubünden, D. Jecklin, vollständige Neuauflage, Berlin 2014
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.