Der Wein- Verkauf

Land: Schweiz
Kategorie: Schwank

In Zizers lebt jetzt noch ein friedliches Ehepaar, er heisst Hans, sie Uschi (Ursula), welches im Jahre 1874 den in der Bütte (Weinkufe) noch befind­lichen Wein »schon verkauft«, d.h. versprochen hatte. Der Trester (Hülsen und Gerippe der Trauben) war gefroren, als der Käufer den Wein, den er auf sechs Zuber rechnete, »abziehen« wollte.

Aber als der Zapfen gezogen war, kamen - glugg - glugg - glugg – so an 10 Mass zum Vorscheine. - Die guten Eheleute hatten ihn halt öfters probiert, ob er balde helle sei, und einige Nachbarn und Weinkenner, die zuweilen auch gekommen waren, balde zum Hannas, balde zur Uschi, meinten auch, er sei bald helle, und man könne bald an's »Abziehen« denken.

Quelle: Volksthümliches aus Graubünden, D. Jecklin, vollständige Neuauflage, Berlin 2014

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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