Der Marchstein-Geist von Buffalora

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Im vorigen Jahrhunderte soll die Gemeinde Cernez auf höchst zweideutige Art die schöne Alpe Buffalora von der Gemeinde Cierfs sich angeeignet haben.  

Als nämlich die neue Grenzlinie zwischen diesen genannten Gemeinden bestimmt werden sollte, war in Cernez ein Mann, welcher, hoch zu Ross, die Cierfser einzuschüchtern sich bestrebte. Diese wollten aber den Handel nicht gelten lassen, und die Marchen nicht anerkennen, bis der Reiter (wahrscheinlich der Schlossherr zu Cernez selber oder Einer der dortigen Ortsbehörde) ihnen Brief und Siegel wies, dass die Grenze die Alpe Buffalora, cernezerseits, doch noch in sich fasse. Soweit war die Sache entschieden, die Cierfser aber um die Alpe ärmer. Wie nun jede Ungerechtigkeit Sühne verlangt, je nach Bedeutung des Vergehens, muss erwähnter Reiter jetzt umgehen. -

Bald geht er traurig umher in den Wäldern, dann stürmt er oft unverse­hens daher, reitet aber immer nur die neue Grenzlinie entlang; in der Linken hält er Pergament und Siegel, die Rechte hat er zum Schwure erhoben. - So sprengt er auf seinem Schimmel hin und her, durch Wald und Kluft, stetsfort johlend (Halloh rufend) und heulend. Besonders bei Witterungs-Wechsel bekommen die Hirten diesen chaval­giaint da Buffalora oft zu sehen, sogar auch noch in den Schulser-Alpen, namentlich in der Alpe Schumbrinas.

Aber auch an den Cernezern hat die Übervorteilung sich gerächt, denn sie können nicht gehörigen Nutzen aus dem Boden gewinnen, indem unter den Rindern, die in Buffalora weiden, immer der »schwarze Brand« (Rindviehkrankheit) ausbricht. -

In der Tat aber sind die Kräuter in dieser Alpe viel zu kräftig für das Vieh, das die Cernezer dort oben sömmern.

Quelle: Volksthümliches aus Graubünden, D. Jecklin, vollständige Neuauflage, Berlin 2014

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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