Von den Wolken, von den dunkeln,
Ist verdeckt der Sterne Funkeln,
Stürme ziehen ein und aus;
Rauschend geh\'n des Waldes Bäume;
Durch die finstern hohlen Räume
Eilt ein Bauer schnell nach Haus! –
Sieh\' was ist das für ein Glänzen,
Das in lichten Feuertänzen
Lustig durch die Äste dringt,
Horch\' was ist\'s, das in so schönen
Wundervoll metall\'nen Tönen
Durch die Lüfte lockend klingt. –
Forschend strebt er hin zur Stelle,
Wo das Tönen, wo die Helle
Durch die dunkeln Räume floss;
Dringend durch des Waldes Dichte
Sah er bald von gold\'nem Lichte
Rings umflirrt das alte Schloss. –
Bei dem moosigen Gemäuer,
In dem wundervollen Feuer
Standen dort der Ritter drei,
Gold\'ne Kegel leuchtend lagen
Auf dem Rasen umgeschlagen,
Und die Kugeln auch dabei. –
Und die Drei, als sie die Kegel
Aufgestellt in schöner Regel,
Fingen neues Spiel jetzt an.
Schwangen durch die Lust die blanken
Kugeln, dass die Kegel sanken
Klirrend auf den grünen Plan. –
Und sie spielten lange, lange,
Und beim heitern hellen Klange,
Bei des Goldes lichtem Schein,
Schlich bei wonnevollem Schauer
In das Herz dem armen Bauer
Heisse Spielbegier sich ein. –
Immer näher, näher kam er,
Eine von den Kugeln nahm er,
Stille schauten Jene zu;
Und von neuem Mut getragen
Ward des Bauern keckes Wagen
Bei der finstern Ritter Ruh\'. –
Golden blitzten dort die Kegel,
Aufgestellt in schöner Regel,
Und er fing zu spielen an;
Warf mit Kraft den spiegelblanken
Ball hin, dass die Kegel sanken
Klingend auf den grünen Plan. –
Doch, so wie er ihn geschwungen,
Wie die Kegel nun erklungen,
Scholl auf einmal gross\' Geschrei;
Und die Kugeln und die blanken
Kegel in die Erde sanken,
Und die Ritter alle Drei. –
Quelle: Volksthümliches aus Graubünden, D. Jecklin, vollständige Neuauflage, Berlin 2014
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.