Es isch emol en Zimbelma gsi, der isch in Wald gange, und do hed em d'Frau z'Mittag s'Esse welle bringe, aber do hend d'Räuber die Frau gstohle, hend sie in e Höhli gschleikt, und do hed sie ihne müesse choche und wäsche.
Noch eme Jahr chunnt die Frau es Chind über, en Bueb; und wie des Büebli fangs hed chönne e chli rede, so hed er zu eim vo dene Räubere, wo n-ihm am liebste gsi isch, Vater gseit. Do si die andere Räuber nidisch worde, as er nit ihne Vater sägi, und das isch langi Zit eso gange.
Wie der Bübli vierzehjährig gsi isch , so hend sie do zäme usgmacht, sie wölle ne töde, wenn er eim no einist Vater sägi, und hend em das gseit und hend em wüest dräut.
Do sin die Räuber einist uszoge, und der Bueb hed ne isige Hammer gha und den hed er in e Ledertäsche i si Rock gsteckt. Wie jetz der Erst vo dene Räubere heichunnt, so seit der Bueb: „Dihr sind au lang us gsi, Vater." „So, jetz isch denn fertig mit dir," brüelt der Räuber en a, und ruckt über ne har; aber der Bueb zieht waidli de Hammer us der Täsche und schloht dem Räuber a d'Schläsi, as er mustod umfallt.
So chunnt eine um der ander hei und jede frogt ne, was do gange seig. Aber der Bueb seit zu jedwedem, mer heb ne welle töde, und do sig Er Meister worde. So will ne eine na em andere ergrife. Der Bueb förcht si aber nit, und schloht eme jede si Hammer a de Chopf, bis all sib e tod do gläge si.
Jetz isch aber der Bueb und si Muetter i d'Höhli und hend Gäld gno und Chostbarkeite, was sie hend möge träge und sind zäme is Dorf gange, wo die Frau deheime gsi isch und an ihres Hus ane, und hend aklopfet. Do chunnt der Ma use und d'Frau froget en , wo er au si Frau heig. Do seit der Ma, d'Chind deheime hebit ihm scho vor füfzähe Johre einist verzellt, as d'Muetter gange sig s'Esse go in Wald use träge, und sitder sig sie nie meh hei cho. Do hed sech ihm d'Frau z'erkenne gä, und alli si uf d'Chneu gfalle vor Freude, und d'Frau hed dem Ma alles verzellt, wie's ere gange sig, und hed ihm s'Gäld brocht, und grad Wi lo ufrische.
Dernoh si sie noh zäme i die Räuberhöhli gange und hend no meh Gäld heitreit, hend aber doch noh nes Hüfli lo ligge, und hend's derno dem Gricht azeigt. Der Bueb hed aber jetz nid welle z'Hus blibe, und isch zum ene arme Schmied gange und seit zue n-em, er sell ihm e zähezänterigs Spazierstöckli mache. Der Schmied lacht derzue und seit, er well ihm das vergäbes mache, wenn er's lüpfe chönn; aber der Bueb hängt dem Schmied si Ambos und alli Gschir us der Werchstatt ane Droht, nimmt's a chline Finger und springt demit um's Dorf ume. Do hed's der Schmied verspillt gha und hed dem Bueb das Spazierftöckli müesse halb vergäbe mache, halb hät er ems denn zahlt.
Denn isch der Bueb dermit furt greiset und trifft ne Steihauer a, wo ne grüselige Stei umenand trohlet hed. „Seh, wenn du so starch bisch," seit der Bueb, „so chumm mit mir," und do si sie zäme witers gange. Da chöme sie i Wald ine, und gsehnd e Ma, as uf eme Ascht von ere Eich sitzt und d'Eiche mitsammt de Würze zum Bode n-use träjet. Da hend si de Ma au beredt, mit ene z'cho und do sind alli drei zäme witers greiset.
Do chöme sie zu m-ene Hüsli, und gönt ie, und s'isch gar niemer drin ; aber in allen Ecke sind Flinten umeghängt; da si sie i Chäller abe und hend Wi und Chäs und aller Gattig gfunde. Da sind sie binenand blibe und hend alli Tag Hälmli zoge; dar, wo's längscht gha hed, isch deheime blibe, und het kochet und ghüotet, und die zwee andere sin i Wald gange go jage.
S'erstmol isch der Steihauer deheim blibe und do chunnt es alts Mannli a d'Thüre und heuscht z'Mittag. Do het er em z`esse gä, bis es hetti chönne gnueg ha. Das Mannli het aber alliwil no welle meh ha, und wil die Zwee, won im Wald gsi si, au no hend wellen esse, so het em där, wo deheime bliben isch, nümme meh welle gä. Do isch ihm das alt Mannli a de Chopf gsprunge und het em s'Gsicht verchratzt und isch druf furt schnell wie ne Biswind.
Wo die Zwee andere hei chöme. het ene der Steihauer die Gschicht verzellt, und do seit der Eichedräjer, er wöll der ander Tag deheim blibe, er wött das Mannli scho meistere, wenn's wieder chöm. Aber dem Eichedräjer isch es der ander Tag gange, wie dem Steihauer; er hed dem Mannli no meh z'esse gä, weder diese, aber das Mannli hed ne grad glich verchratzet.
Der dritt Tag aber isch der Bueb mit dem isige Stäcke deheim blibe, und das alt Mannli isch zum drittemol umecho. Der Bueb hed aber dem Mannli nume wenig z'esse gä, und hed denn sis Steckli gholt, und hed nen usegjagt; isch aber noh gange und hed glueget, wo n-er ane goht. Da hed er gseh, as das Mannli ne grosse Stei abdeckt von eme Sodbrunne und sich in es Loch abeloht.
Wo die andere hei cho si, hend sie gässe und hend nes Chessi gno und nes Seil dra bunde und sin alle Drei a das Ort gange, wo das Mannli is Loch aben isch. Do hed sich der Bueb mit dem isige Stecke i das Chessi gsetzt und die andere hend en abe glo. Er het do en Droht mit em abe gno, und den hend die dobe an ere Stud a'gmacht und a dere isch es Glöggli gsi zum Lüte. Und wenn ihm dunde öppis widerfahri, so sött er dänn schelle.
Do sin dunde drü Butelli gstande und uf dene isch gschribe gsi, as wer drus trinki, no drümol stärker sig as voräne. Do hed der Bueb' drus trunke, und bi dene Butelli isch es Schwert gläge und das hed er i d'Händ gnoh und isch an e Türe cho und hed klopfet. Da seid ne Stimm von ere Wibsperson, sie dörf nit uftue, sie heb ne Drach uf der Schooss mit drei Chöpfe, der en jede töti , wo ine chöm.
Da tuet aber de Bueb selber d'Türen uf und wie der Drach uf ne darspringt, haut er ihm mit eim Schlag alli drei Chöpf ab. Da hed die Jungfrau ihm danket, und hed ihm gseit, as sie en Prinzessi seig, as sie gstohle worde seig vo ihrem Schloss wäg und verwünscht gsi seig, de dreichöpfig Drach uf der Schooss z'hüete, bis ne en Ritter töti; jetz seig sie erlöst; aber es seige no zwo Prinzesinne tiefer i dere Höhli, und jedwedi seig von eme Drache biwacht. Druf hed die Prinzessi aber, wo der Bueb erlöset gha hed, ihm ne goldige Uhr gäh, wo Sunnen und Mond druf gsi isch, und e goldige Ring und ihres Bild, und hed ihm gseit, sie well ne hürate, und er söll die Stück bhalte und vorwise bin ihr deheim, as sie wüsste, as er de Recht sig, der sie erlöst heig. Der Bueb aber seit, sie söll ihm nume do warte und goht tiefer i d'Höhli ine.
Do stöhnd vor der zweute Tür sechs Butelli und stoht druf gschribe : wer drus trinki sig no sechsmol stärker as voräne. Do stellt er sis Schwert ab und trinkt au drus und nimmt das ander Schwert, as debi glegen isch. Er thuet die zweut Thüren uf und do lit ne Drach mit sechs Chöpfe der andere Jungfrau uf der Schooss und springt uf der Bueb los ; er haut ihm aber mit eim Hieb alli sechs Chöpf ab , und hed die zweut Prinzessi so au erlöst. Da seit der Bueb zuen ere, sie söll ihm au do warte, leit sis zweut Schwert wider ab und goht a die dritt Türe, vor dere nün Butelli stöh und au es Schwert debi.
Der Bueb trinkt au us dene und isch jetz nünmol stärker as voräne. Er nimmt das dritt Schwert wider i d'Händ , chlopfet a der dritte Türe a und goht ie. Do sitzt e Jungfrau dehinder und hed e Drach mit nün Chöpfe uf der Schooss. Der will de Bueb grad verrisse, aber de Bueb hebt das Schwert uf und haut ihm mit eim Schlag alli nün Chöpf ab. Da isch die dritt Prinzessi au erlöst und er hed alli drei mit ihm füre gno bis zu dem Chessi. Do hed er dem alte Mannli nach gfraget, und die dritt Prinzessi hed im es Pfifli gä und het gseit, er sell druf pfife. Do hed der Bueb pfiffe und do chunnt das alt Mannli, und dä Bueb seit, er well ihm jez der Lohn gä für s'Chratze.
Das Mannli aber hed bätte, er mög en lo si ; er heig alimol müessen esse für die drei Prinzessinne und für die drei Drache, nit nume für ihn. „Jä so," seit der Bueb , und hed ihm do nüt to.
Das Mannli aber hed ihm gseit, er söll nume sell Pfifli bhalte und söll ihm nume pfife , wenn's ihm amen Ort sötti fähle, und denn well er ihm z'Hülf cho.
Druf sind die drei Prinzessinne in das Chessi ie gsässe und der Bueb hed glütet. Do hend die andere Zwee dobe sie ufezoge, und do denkt der Bueb, er wöll sie au probiere, ob sie ehrlig gegen ihn gsinnet sige, und hed si Stecke i das Chessi tha und hed wider glütet. Da hend sie der Stecke halb ufezoge und hend ne derno lo gheie und hend gmeint, es sig der Bueb drinn, und si mit dene Prinzessinne furtgange. Zwo von dene sin nit e so rich gsi, und sin do in ihri Heimet gange, aber mit der Erste, wo der Bueb erlöset hed, si sie in ihres Schloss und hend gseit, sie hebe der Drach tötet, und do hed der König gseit, die Prinzessi söll der Eichedräjer hürothe und der Steihauer söll der Erst si am Hof; aber die Prinzessi hed sich erbätte drei Tag Bedenkzit und hed sich ibschlosse und bättet, as der recht Brütigam chöm.
Der Bueb da hed da unde aber i dem alte Mannli pfiffe , und wien es chunnt, so fragt's der Bueb, ob es ihm jetz helfe chönni und chlagt ihm si Not. Da seit das Mannli: „Wohl, wil d'mi nit tötet hesch so chan i der helfe," un hed ne uf d'Achsle gno und über ne Mur ufe treit. Das alt Mannli aber hed gwüsst, wo die erst Prinzessi deheimen isch. Do isch der Bueb i das Ort gange und isch zum ene Uhremacher und hed es eiges Zimmer verlangt und gseit, er chönni Uhre mache, as Sunne und Mond druf seig ; und wien er so es paar Tag i dem Zimmer einzig gsi isch, isch er use und hed die Uhr mit Sunne und Mond vorgwise und verlangt, as mer sie dem König zeigi. Wie er aber i's Schloss cho isch, so hed en die Prinzessi grad erchennt, eb er numme d'Uhr vorgwise hed und hed gseit, er sig der Recht, der sie erlöset heig; der Steihauer und der Eichedräjer sin grichtet worde wegen ihrem Verrat. Noh em Tod vom alte König aber isch das Königrich a der Bueb gfalle und er hed no lang gregiert in Glanz, Ehr und Richthum.
Quelle: Sutermeister, Otto: Kinder- und Hausmärchen aus der Schweiz Aargau. (Nach handschriftlicher Mittheilung von E. L. Nochholz.)
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch