Ein Zwerg kam alle Tage zu einer Frau und die Frau musste es kämmen und ihm den Kopf lausen. Das ekelte die Frau, aber sie wusste nicht, wie sie diesen Zwerg vertreiben könne. Denn sie traute ihm nichts Gutes zu und fürchtete, er könne ihr Böses antun. Aber ihrem Mann erzählte sie es doch und der hat ihr geraten, eine Hechel auf den Schoss zu nehmen.

‏Als der Mann wieder dem Vieh nachging, kam der Zwerg und stieg der Frau auf den Schoss. Da nahm die Frau die Hechel und schlug sie dem Zwerg in den Hintern und dort ist die Hechel steckengeblieben. Der Zwerg sprang vom Schoss, zur Türe hinaus und schrie und brüllte, was die Stimme bergab. Da kamen aus den Flühen Zwerge gelaufen und fragten: «Wer hats getan?» «Sälbe taan! Sälbe taan!» rief der Zwerg.

‏Da kehrten die Zwerge um und sagten: «Sälbe taan, sälben han! » und liessen den Zwerg mit der Hechel im Hintern heulen und brüllen.

Aus: P. Keckeis, M. Waibel, Sagen der Schweiz. Bern, Zürich 1986

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch