Zur Zeit als die Allmend noch unverteilt war und alles Land gemeinsam beweidet wurde, seien über den ebenen, jetzt ganz mit Wald bewachsenen Eiberg eine Schar Jünglinge aus Niederbipp geschlendert. Da habe einer aus ihnen aus Mutwillen geäussert: Das ist ein «tüfelsschöns» Plätzli; hätten wir jetzt «tüfelsschöne» Rosse, so könnten wir «tüfelsschön» reiten. Kaum war das ausgesprochen, da standen Pferde vor ihnen, so schön, wie man sie schöner nicht hätte wünschen können, und mit Zaum und Sattel, gerade als hätten sie auf die Burschen gewartet. Diese besannen sich nicht lange, sie sassen auf, und es waren genau so viel Rosse als Reiter, keines mehr, keines weniger. Nun ging es aber so sausend und schnell auf und davon, dass es alle Vorstellung übertraf. Das kam einem von ihnen unheimlich vor, er besegnete sich und fiel glücklicherweise vom Gaule, hoch herab ins Gestrüpp, wo er sich tüchtig zerkratzte, während die anderen samt ihren Tieren verschwanden, ohne dass man je wieder eine Spur von ihnen fand.
Auf ähnliche Weise setzten sich einmal in Attiswil Jünglinge im Mondschein auf einen Beinschlitten, der ihnen gemeinsam gehörte, um einen abschüssigen Feldweg hinab zu fahren. Nun habe einer gerufen: Jetzt fahret dem Tüfel zuo! Da fuhr es ab, aber nicht den Rain hinunter, sondern aufwärts in die Luft. Auch hier schlug der hinterste ein Kreuz und stürzte zur Erde; die übrigen kamen mit dem Schlitten Gott weiss wohin- wenigstens hat nie wieder ein Mensch von ihnen gehört.
Aus: P. Keckeis, M. Waibel, Sagen der Schweiz. Bern, Zürich 1986.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch