Ein Schmied wurde häufig vom Toggeli gedrückt. Er klagte seine Plage einem Bekannten, der ihm folgenden Rat erteilte: In seiner Schlafkammer soll er ganz sauber wischen, nicht den geringsten Kehrricht oder sonst einen Gegenstand darin dulden und über Nacht ein Fenster offenlassen. Ferner, was immer am Morgen er im Zimmer finde und wär's auch nur ein Hälmchen vom Kehrwisch oder Besen, das soll er aufheben und drunten in der Schmiede in den Schraubstock klemmen. Wirklich fand der Schmied eines Morgens einen Halm auf dem Boden und tat, wie ihm angeraten worden. Als er sich nachher beim Schraubstock umsah, fand er in demselben ein ihm unbekanntes Weibsbild eingezwängt und tot.
Ein Mädchen klagte seiner Gotte, es werde oft vom Toggeli geplagt. Diese sagte ihm, es solle die kommenden Abende eine Werchhechel auf die Brust legen, aber die Zinken gegen den Leib zukehren. Es tat, wie die Gotte geraten, nur dass es die Zinken von sich weg, statt brustwärts richtete. Während der Nacht kam das Toggeli wieder in Gestalt einer Katze. Am Morgen darauf sah das Mädchen mit grösstem Erstaunen, dass gerade seine Gotte selbst tot in der Hechel steckte, folglich sie die Unholdin gewesen sei.
Ein Bursche klagte einem alten Weibe, dass ihn oft das Toggeli heimsuche; dieses riet ihm, vor dem Schlafengehen ob der Bettstatt ein Messer in die Wand zu stecken. Der Bursche tat so und seit der Zeit war dem Toggeli die Gewalt zu drücken genommen.
Aus: Franz Niederberger Sagen und Gebräuche aus Unterwalden, Sarnen 1924. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch