Die Fuchsscheune

Land: Schweiz
Region: Greyerz
Kategorie: Sage

Die Namen von Orten sind oft so seltsam, dass es müssig wäre, nach ihrem Ursprung zu suchen. Diejenigen, die einem Ort seinen Namen gaben, taten dies jedoch nicht ohne Grund, wie unsere Geschichte zeigen wird.

Einst gab es oberhalb von Jaun eine Scheune, die «Fuchsscheune» genannt wurde. Es war in einem Winter vor langer Zeit, als ein teuflischer Fuchs in Jaun ein Blutbad anrichtete. An einem Abend traf es den Hühnerstall von Gretta, am nächsten Tag denjenigen von Betti und am übernächsten Tag waren alle Hühner von Babeli erwürgt. Die Hühnerhalter waren entsetzt: Überall wurden die Legehennen getötet, in Im Fang wie in Jaun, in Weibelsried wie in Zur Eich. Dieser Fuchs schien es auf alle Hühner der Pfarrei abgesehen zu haben; er begnügte sich nicht wie ein gewöhnlicher Fuchs heimlich ein Huhn zu stehlen und sich damit so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen, nein, dieser hier tötete alle Hühner und lief dann mit so viel Beute, wie er tragen konnte, davon.

Die armen Vögel wurden im Stall, in der Küche und sogar in den Zimmern untergebracht, so gut es ging, aber es half nichts, nachts schlich sich der listige Dieb, der einen Tunnel unter einer Mauer gegraben, ein Loch in die Wand geschlagen, ein Brett verschoben oder ein Fenster aufgebrochen hatte, kühn zu den Hühnern, während die Frauen von Jaun friedlich schliefen.

Den friedlichen Schlaf genossen zwar die Hausfrauen von Jaun, nicht aber ihre Männer! Denn ihre liebenswürdigen Begleiterinnen machten ihnen das Leben so schwer, dass sie trotz des strengen Winters auf den Beinen sein und die Wege, Pfade und Gassen durchstreifen mussten, um an das Fell des höllischen Fleischfressers zu gelangen. Eine Bande blutrünstiger Räuber oder gar eine Schar wildgewordener Teufel hätte ihnen nicht mehr Scherereien bereitet. Wenn es wenigstens etwas gebracht hätte, dann wäre es ja noch gegangen - aber alle Nachforschungen blieben ergebnislos. Seit Menschengedenken hatte noch nie ein Fuchs seinen Bau in dieser Gegend gehabt.

Die besten Jäger der Gegend - und das will was heißen! - hatten den Fuchs gesehen und ihre Flinten auf ihn gerichtet, aber entweder war das Pulver verschossen, oder ein Unglücklicher hatte sich zwischen den Jäger und den Hühnermörder geworfen, oder der Schuss ging daneben, oder das Schrot war zu hoch, oder die Kugel zu tief geflogen, und das Tier hatte allen Gefahren und Jägern getrotzt. Und am nächsten Morgen hatten die Frauen von Jaun neue Opfer zu beklagen.

Hätte sich der Räuber damit begnügt, die Hühner der Bürger zu töten, so wäre das ein gewöhnliches Verbrechen gewesen, aber an einem Samstagabend besaß er die Frechheit, sich den Hühnerstall des Pfarrers vorzunehmen.

Alle wurden getötet, der Hahn, die Hennen, die Hühner und sogar die unschuldigen Kaninchen. Am nächsten Morgen war Franciska, die Magd, sehr, sehr wütend, nicht so sehr auf Meister Fuchs, sondern auf die Männer von Jaun - von denen, ehrlich gesagt, kein einziger je versucht hatte, ihr den Hof zu machen...

Obwohl es Sonntag war, hatte sie innerhalb einer halben Stunde die Hälfte der Frauen des Dorfes so gegen ihre gleichgültigen Männer aufgebracht, dass sie sich kaum noch aus dem Haus trauten, um zur Messe zu gehen.

Wären sie nicht so gute Christen gewesen, sie wären gewiss gar nicht erst hingegangen, denn so ätzend der Zorn von Franciska war, so niederschmetternd war der des guten Pfarrers. In der Predigt vernahmen die armen, völlig verwirrten Männer, egal ob Jäger oder nicht, die härtesten Wahrheiten, die je ein Pfarrer von Bellegarde an seine Gemeindemitglieder gerichtet hatte!

Neben anderen Beleidigungen mussten sie sich anhören, dass sie nicht würdig seien, ein Gewehr zu tragen, weil sie die Hühner ihres Pfarrers nicht beschützen könnten. Und dass sie sich schämen sollten, sich einer Henne auch nur zu zeigen, selbst wenn sie gerupft wäre.

Nach der Vesper war die Aufregung in Jaun gross: Hans Stumm hatte den Fuchs gesehen! Er hatte ihn gesehen, wie er im Sonnenschein auf dem Brunnen der Fuchsscheune saß und sich die Lefzen leckte, sich genüsslich am Ohr kratzte und dabei schräge und tückische Blicke auf das Dorf warf.

Sofort wurde die Gemeindeversammlung einberufen, die beschloss, dass derjenige, der die Bestie erlegt hatte, zum Syndic, zum Ammann, ernannt werden sollte, und dass alle seine Begleiter ruhmreiche Ämter als Gemeinderäte des ehrwürdigen Dorfes bekleiden sollten, verbunden mit dem Privileg, am Tag des heiligen Stephanus, des Schutzpatrons der Gemeinde, den schwarzen Rock mit der roten Weste zu tragen.

Die bitteren Vorwürfe ihres Pfarrers, dessen Hühner sie hatten abschlachten lassen, hatten die unerschrockenen Jäger von Bellegarde sehr erzürnt, und wenn die Jauner wütend sind, sind sie der Vernunft nicht mehr zugänglich, wie man sich erzählt. Es gab daher im ganzen Dorf nur zwei Männer, die sich zur Jagd bereit waren: Jean-Baptiste In-der-Mühle und Hans-Josi von Unterthurm.

Und so hat Jean-Baptiste die Geschehnisse dieser Nacht in seinen Memoiren geschildert:

«Nicht ein einziger Mann in der Versammlung wollte die Aufgabe übernehmen, den verfluchten Fuchs zu töten. Einige besonnene Jäger hatten sogar gesagt: ‘Wenn der Pfarrer meint, es sei so leicht, ihn zu schießen, dann soll er es doch selbst tun. Er lässt keinen Hasen und keine Gämse entkommen, wenn er sie vor die Flinte hat - und das ohne Jagdschein. Soll er doch selbst auf seinen Hühnerstall aufpassen!’

Aber der besagte Herr war ja bereits Pfarrer von Bellegarde und hatte keinerlei Interesse daran, Syndic zu werden – also kam er gar nicht erst zur Versammlung. Ich wollte das eigentlich auch nicht, aber wenn ich mich geweigert hätte, hätte ich mich zu Hause nicht mehr blicken lassen dürfen! Das Dienstmädchen im Pfarrhaus war schliesslich eine Freundin meiner Frau! Ich erklärte mich bereit, mich auf die Lauer zu legen, und Hans-Josi von Unterthurm wollte mich nicht allein gehen lassen. Hinter dem Schloss Bellegarde wohnte in einer armseligen Hütte ein hässlicher, böser, kleiner Mann, krumm, bucklig, rothaarig, mit hervorstehenden Augen und schrecklich hässlich. Er stammte nicht aus Jaun - in unserem Dorf gibt es solche Leute natürlich nicht. Er kam aus der Gegend von Guggisberg und hieß Samuel. Und er war ein furchterregender Mann. Er wusste, wie man Blut stillt; er konnte Krankheiten mit Zaubersprüchen aus dem großen, teuflischen Buch heilen, das man später bei ihm fand; er stellte wirksame Heilmittel her; er konnte einen allzu dreisten Dieb auf frischer Tat ertappen; er sagte die Zukunft und das Wetter für ein Jahr voraus und konnte sich Wein und Likör im Überfluss beschaffen, ohne Weinstöcke oder Destillierkolben zu besitzen, wie man sich erzählte.

Obwohl er ein Fremder war, kam er zur Versammlung, weil man versehentlich - und angesichts der Gefahr - alle Männer des Tales zusammengerufen hatte. Er erhob das Wort gegen den Pfarrer, mit dem er schon oft aneinandergeraten war.

Obwohl man ihm heftig widersprach - denn die Männer von Bellegarde ärgern sich zwar über ihren Pfarrer, vertragen aber nicht, wenn man schlecht über ihn redet -, wollte Samuel der Guggisberger uns begleiten. Er war kein echter Jäger, sondern eher ein hinterhältiger Fallensteller.

Wir hätten ihn lieber auf dem Wetterhahn des Glockenturms sitzen oder darunter hängen sehen, als ihn in unserer Gesellschaft zu haben, aber was sollten wir tun? Er hätte uns unweigerlich verhext, also war es besser, ihn zu dulden. Hans-Josi und ich nahmen allerdings vorsichtshalber unsere Rosenkränze und viel Weihwasser mit, so klein war unser Vertrauen oder – besser gesagt – so gross war unser Misstrauen!

In der Abenddämmerung machten wir beide uns auf den Weg zur Fuchsscheune. Unsere Gewehre waren sorgfältig geladen, das eine mit Schrot das andere mit Kugeln. Der andere folgte uns feixend. Ich war beunruhigt … Was für ein Plan! Und dann auch noch mit diesem Guggisberger!

In der Scheune war weder Vieh noch Heu. Wir gingen also in den Stall und bezogen unsere Stellung.

Die Nacht brach herein, kalt, aber heiter, von einem schönen Mond erleuchtet. Ich setzte mich an das Fenster mit Blick auf das Dorf, eine Scheibe hatte ich entfernt. Hans-Josi wachte oben am Fenster. Wir machten uns nicht einmal die Mühe, nachzusehen, wo Samuel sich aufhielt.

Ich hatte bereits zehn Pfeifen geraucht, als mich die Kälte und die Müdigkeit übermannten, aber ich sah nichts und hörte nicht das Geringste. Ich hatte nur noch ein Gläschen in meiner Feldflasche und wollte Hans-Josi gerade auffordern, nach Mitternacht nicht unnötig wach zu bleiben, als ich ein leises Knirschen im Schnee und ein leises, klagendes Bellen hörte. Der Fuchs hatte sein Versteck unter der Scheune verlassen. Wahrscheinlich dachte er, wir seien erfroren oder zumindest eingeschlafen!

‚Es ist so weit‘, sagte ich mir.

Beide Pfannen sind mit Pulver gefüllt, der Hahn ist gespannt, ich beobachte, ich ziele... Der Fuchs nähert sich, er bleibt stehen, schaut nach rechts, nach links; er geht vorsichtig, als ob er eine Gefahr witterte... er läuft mir vor die Flinte... pif... paf.... Er ist nichts mehr zu sehen - ich muss ihn erwischt haben ...

Im selben Augenblick gab Hans-Josi seine beiden Schüsse ab... Ich hatte nicht bemerkt, dass der Bösewicht wie ein Blitz auf die andere Seite der Scheune gelaufen war, um sich vor das Gewehr des besten Jägers im Tal zu stellen.

‚Wenn der noch einen Schwanz oder seine Ohren hat, gebe ich meinen Anteil am Fuchs den Katzen!‘ rief mein Begleiter.

Wir eilten gemeinsam aus dem Stall, um das Biest zu holen.

Nichts! Wir standen mit leeren Händen da!

Aus dem Unterholz am Bach ertönte das spöttische Kläffen des Fuchses. Und der Guggisberger, der nicht einmal versucht hatte, einen Schuss abzufeuern, grinste höhnisch.

Wütend über unser Ungeschick kehrten wir in die Hütte zurück. Wir schlugen die Tür zu und griffen nach unseren Gewehren.

Auch der Guggisberger hielt sein Gewehr in der Hand, für den Fall, dass Meister Fuchs uns wieder besuchen sollte, wie er boshaft sagte.

Wir standen in der Mitte des Stalles, luden unsere Gewehre, um zum Bach hinunterzugehen, und fragten uns, wie wir aus dreissig Fuß Entfernung hatten danebenschießen können. Da sahen wir plötzlich durch das Loch im Fenster, das Hans-Josi gemacht hatte, als er eine Scheibe herausgenommen hatte, zwei rote, stechende Augen, kurze, spitze Ohren und einen furchterregenden Kopf.

Es war der Fuchs, der uns frech anstarrte. Seine Augen leuchteten so hell, dass man alles im Stall erkennen konnte, sogar das böse Grinsen auf den Lippen des Guggisbergers.

Ein unheimliches Heulen war zu hören, und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Das Verhalten des Tieres verhieß nichts Gutes, zumal ich bemerkte, dass sich unser Begleiter und der Fuchs komplizenhaft zuzwinkerten.

Voller Vorahnung einer grossen Gefahr riss ich die Tür auf und rannte, so schnell ich konnte, in Richtung Dorf. Mein Gewehr liess ich zurück, um schneller laufen zu können. Hans-Josi, der sein Gewehr nachgeladen hatte - und offenbar viel mehr Lust hatte als ich, Syndic von Jaun zu werden -, wollte schießen.

Als er sah, wie der Räuber ganz rot wurde, liess er die Waffe fallen, nahm die Beine in die Hand und lief hinter mir her, verfolgt von dem höllischen Fuchs, der immer größer wurde, gross wie ein Hund und hell wie ein Komet. Und der Bösewicht, Samuel der Guggisberger, schrie aus Leibeskräften: ‘Lauft nicht so schnell! Holt eure Rosenkränze heraus!’

Hans-Josi rannte so schnell er konnte und ich auch. Plötzlich hörte ich einen lauten Schrei. Der Fuchs hatte Hans-Josi unter dem Rock gebissen! Und das schreckliche Tier rannte an mir vorbei, ohne mich zu beachten, und hatte einen Hosenboden, einen Fetzen Hemd und, ich glaube, noch etwas anderes im Maul.

Der Fuchs schlug einen Bogen und lief, einen hellen Schein verbreitend, wieder zur Scheune hinauf, wo der Guggisberger auf ihn wartete, so dachte ich jedenfalls. Bald drang ein Stimmengewirr zu uns herauf, man stritt sich, dann schwoll der Ton an, die Stimmen wurden schrill, zornig und durchdringend, voller Wut, und arteten schließlich in Flüche aus, denen endlich Bitten, verzweifeltes Flehen, Stöhnen, schreckliche Schreie folgten. Dann: ein langer, fahler Blitz und dann ... Stille und Dunkelheit.

Zitternd vor Kälte und vielleicht auch vor Entsetzen trennten wir uns und gingen jeder nach Hause.

Bei Tagesanbruch trafen sich alle Bewohner des Dorfes Jaun in der Fuchsscheune. Es roch nach Schwefel und die Wände der Scheune waren angesengt! Vor der Tür fand ich mein Gewehr, das auf mich gewartet hatte; das Gewehr des Guggisbergers lag mit verkohltem Kolben auf dem Boden, aber vom Mann selbst fehlte jede Spur. Wir eilten zu seiner Hütte. Auch da war er nicht zu finden. Aber auf der ersten Seite eines dicken Buches war noch ein Wort zu lesen: ‘Grimoire’ - es war ein Buch mit Zaubersprüchen.

Ganze Seiten des verkohlten Buches waren noch zu entziffern. Das Papier war schwarz geworden, die Schrift weiß.

Der Guggisberger war also wirklich ein Zauberer gewesen. Und der schreckliche Fuchs, der die Hühnerställe von Jaun verwüstet hatte, war nichts anderes als der Teufel selbst. Seinen treuen Diener hatte er mitgenommen.

Von diesem Abend an waren die Hühner von Bellegarde ruhig, die Frauen beruhigten sich und wurden weniger bissig, mit Ausnahme der Magd des Pfarrhauses.

Aber gebt acht, wenn ihr euch für eure Gemeinde einsetzt... Hans-Josi wurde nie zum Syndic von Jaun gewählt. Und ich auch nicht.»

Nach: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Christine Reckhaus © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

La Grange au Renard

Il y avait autrefois au-dessus de Bellegarde une grange qui s’appelait la Grange-au-renard.

Pourquoi lui avait-on donné ce nom ? Personne ne le savait. De mémoire d’homme, jamais renard n’avait eu son terrier dans ces parages.

Les noms locaux sont du reste souvent si baroques qu’il serait inutile d’en chercher l’origine. Pourtant ceux qui l'avaient baptisée ainsi ne l’avaient pas fait sans raison. Vous allez en juger.

Un hiver — il y a de cela fort longtemps -— un pestiféré de renard faisait carnage à Bellegarde.

Un soir, le poulailler de Gretta y passait, le lendemain celui de Betti était anéanti, le surlendemain toutes les poules de Babeli étaient égorgées. C’était la consternation des poulaillers, l’extermination de la gent pondeuse, aussi bien à la Villette, Im Fang en allemand, qu’à Jaun, tant à Weibelsried qu’à Zur-Eich. Ce renard semblait en vouloir à toutes les poules de la paroisse ; il ne se contentait pas, comme le commun des renards, d’enlever furtivement une poule et de déguerpir au plus tôt ; d’abord il tuait tout, puis s’en allait avec le butin qu’il pouvait emporter...

On avait beau loger les pauvres volatiles dans les étables, dans les cuisines et même dans les chambres : la nuit, le rusé voleur, ayant creusé un tunnel sous un mur, fait un trou à une paroi, déplacé une planche, descellé une vitre, s’introduisait audacieusement près des poules pendant le doux sommeil des femmes de Bellegarde.

J’ai dit « le doux sommeil » des ménagères de Bellegarde. Je n’en pourrais pas dire autant de celui des hommes ! car leurs aimables compagnes leur faisaient la vie si dure que, malgré l’hiver et ses rigueurs, ils devaient veiller et parcourir chemins, sentiers et ruelles pour se procurer la peau de l’infernal carnassier... Une bande de brigands assoiffés de carnage, voire même une troupe de diables déchaînés ne leur aurait pas occasionné plus de courses, de soucis et de tracas.

Si c’eût été pour quelque chose... passe encore, mais toutes les recherches restaient vaines.

Les plus fins braconniers de la contrée (et qui dit fin braconnier de Bellegarde ne dit pas rien) avaient aperçu le renard et avaient braqué leurs fusils, mais, ou bien la poudre avait fait long feu, ou bien un malencontreux était venu se placer devant l’égorgeur de poules, ou bien le coup avait raté, ou encore la grenaille était partie trop haut ou la balle trop bas ; si bien que la bête avait bravé tous les périls et tous les chasseurs. Et le lendemain matin, les femmes de Bellegarde avaient à déplorer de nouvelles victimes.

Si le brigand se fût contenté de détruire les poules des bourgeois, c’eût été crime ordinaire ; mais un samedi soir, il poussa l’outrecuidance jusqu’à s’attaquer à la basse-cour du curé.

Tout fut mis à mort, coq, poules, poulets et même d’innocents lapins. Aussi le lendemain matin la colère de Franciska, la servante, était-elle terrible, non pas tant contre maître renard que contre les hommes de Bellegarde. (Vrai est-il de dire que jamais aucun de ceux-ci n’avait tenté de lui faire un brin de cour !).

En une demi-heure, bien que ce fût dimanche, elle avait ameuté la moitié des femmes du village contre leurs trop apathiques maris, à tel point que ces derniers osèrent à peine sortir de chez eux pour aller à la messe.

S’ils n’avaient été de parfaits chrétiens, ils n’y seraient certes pas allés, car autant la colère de Franciska était glapissante, autant celle du bon curé était foudroyante. Au prêche, les pauvres hommes, chasseurs et autres, tout confus, entendirent les plus dures vérités que jamais curé de Bellegarde ait adressées à ses paroissiens !

Entre autres choses humiliantes, de leurs deux oreilles attentives, ils s’entendirent déclarer que puisqu’ils ne savaient protéger les poules de leur curé, aucun n’était digne de porter un fusil et que tous devaient avoir honte dorénavant de se présenter devant une poule, même mouillée.

Grande rumeur, après vêpres, à Bellegarde. Hans Stumm avait vu le renard ! Il l’avait vu se léchant les babines au soleil, assis sur le bassin de la Grange-au-renard, se grattant voluptueusement l’oreille tout en jetant des regards obliques singulièrement perfides vers le village.

L’assemblée communale aussitôt convoquée, décréta que celui qui tuerait la maudite bête serait élu syndic et que tous ceux qui l’accompagneraient seraient appelés aux glorieuses fonctions de conseillers communaux de l’auguste village, avec privilège de porter l’habit noir et le gilet rouge, le jour de la Saint-Etienne, patron de la paroisse.

Les amers reproches de leur curé, dont ils avaient laissé massacrer les poules, avaient fort irrité les intrépides braconniers de Bellegarde, et quand les Jauner sont fâchés, ils n’entendent, dit-on, plus raison. Aussi, de tout le village, il n’y eut que deux hommes qui se décidèrent à se mettre en chasse : Jean-Baptiste In-der-Mühle et Hans-Josi d’Unterthurm.

Je laisse la parole au premier pour le récit de ce qui lui est arrivé, ainsi qu’il l’a relaté dans ses mémoires :

« Pas un seul homme de l’assemblée ne voulait se charger d’exterminer ce sorcier de renard. Maints chasseurs pondérés avaient même dit : « Puisque le curé croit qu’il est si facile de le tirer, qu’il le fasse lui-même. « Il ne laisse courir si loin ni un lièvre, ni un chamois quand il les tient « au bout de son fusil, même sans permis de chasse. A lui donc le soin de « surveiller et de protéger son poulailler ! »

Mais notre Monsieur, qui était déjà curé de Bellegarde, ne tenait nullement à en devenir syndic. (C’est pourquoi il ne vint pas même à l’assemblée.)

Je n’y tenais pas non plus, mais comment rentrer à la maison si je refusais ? La servante de la cure était une amie de ma femme !

Je déclarai que j’irais à l’affût, et Hans-Josi d’Unterthurm ne voulut pas me laisser aller seul.

Alors vivait dans une misérable cabane, bâtie en arrière du château de Bellegarde, un vilain méchant petit homme, tordu, bossu, aux cheveux roux, aux yeux sortant de leur orbite, laid à faire peur. Il n’était pas bourgeois de Bellegarde, cela va sans dire, notre village ne produit pas d’êtres pareils. Il venait du pays des Coutzerouds – aujourd’hui nommé Guggisberg - et s’appelait Samuel.

Il n’en était pas moins un personnage redoutable. Il connaissait le secret d’arrêter une hémorragie ; il savait guérir les maladies au moyen de formules magiques, tirées d’un grand livre diabolique, trouvé plus tard chez lui ; il fabriquait des remèdes infaillibles, pouvait immobiliser sur place un voleur trop audacieux ; il prédisait l’avenir, le temps une année à l’avance et était à même de se procurer du vin et des liqueurs à profusion, sans posséder ni vigne, ni alambic, disait-on.

Bien qu’avinièro, un étranger, il vint à l’assemblée, car, par mégarde et vu le danger, on avait convoqué tout homme de la vallée. Il y prit la parole contre le curé avec lequel du reste il avait eu souvent maille à partir.

Malgré ses propos qui lui avaient valu de vertes répliques (car les hommes de Bellegarde, bien que fâchés contre leur curé, n’entendent pas qu’on en dise du mal), Samuel le Coutzeroud voulut nous accompagner. C’était plutôt un tendeur de trappes et de traquenards qu’un vrai braconnier.

Nous eussions préféré le voir assis sur le coq du clocher ou suspendu dessous plutôt que de l’avoir en notre compagnie, mais comment refuser ?... Il nous aurait inévitablement jeté un mauvais sort ; mieux valait donc le tolérer. Nous eûmes soin toutefois, soit Hans-Josi, soit moi-même, de nous munir de nos chapelets et de beaucoup de bénit à son vu et su, tant notre confiance était petite, ou, pour mieux dire, si grande était notre défiance !

Entre jour et nuit, après avoir soigneusement chargé nos fusils, un coup à grenaille et l’autre à balle, nous nous mîmes les deux en route pour la Grange-au-renard. L’autre nous suivait goguenard. Je me sentais tracassé... Une pareille expédition ! Et avec ce Coutzeroud !...

La grange était vide de bétail et de foin. Nous allâmes donc nous installer à l’écurie.

La nuit tomba, froide mais sereine, éclairée par une belle lune. Je m’installai à la fenêtre donnant sur le village, dont j’avais descellé un carreau et Hans-Josi veillait à la fenêtre supérieure. Nous ne prîmes pas même la peine de voir où Samuel allait se placer.

J’avais déjà fumé dix pipées, et le froid et le sommeil me gagnaient, mais je n’apercevais rien et je n’entendais pas le moindre souffle. N’ayant plus qu’un verreli dans ma gourde, j’allais inviter Hans-Josi à ne pas veiller inutilement apres minuit, quand j’entendis un leger grincement sur la neige et un faible glapissement, semblable à une plainte. Le renard etait sorti de sa cachette sous la grange. II nous croyait gelés ou endormis sans doute !

« ça y est», me dis-je.

Les deux bassinets sont remplis de poudre, la pierre à etincelles est levée, j’observe, je vise... le renard s’avance, s’arrête, regarde à droite, à gauche ; il marche prudemment comme s’il flairait quelque danger... il est au bout de mon fusil... pif !... pan !... Je ne vois plus rien... il doit être ébriqué...

A cet instant, Hans-Josi, lui aussi, lâche ses deux coups... J’avais manqué le scélérat qui avait passé comme un éclair de l’autre côte de la grange, venant ainsi se placer devant le fusil du plus fin braconnier de la vallée.

« Il ne doit plus avoir ni oreilles, ni queue, crie mon compagnon, sinon je donne ma part de renard aux chats ! »

Nous nous précipitons les deux ensemble hors de l’écurie pour ramasser la bête.

Rien ! Brédouille !...

Le renard, caché dans les taillis le long du ruisseau, glapissait d’un air moqueur. Et le Coutzeroud, qui n’avait pas même essayé de tirer ses coups, ricanait insolemment.

Furieux de notre maladresse, nous rentrons en faisant claquer la porte et nous saisissons nos fusils.

Lui, tenait également le sien armé pour le cas où, disait-il méchamment, il plairait à maitre renard de revenir nous rendre visite.

Nous étions debout au milieu de l’écurie, occupés à recharger nos armes pour descendre le long du ruisseau et nous nous demandions comment nous avions pu manquer notre coup, l’un et l’autre à trente pieds de distance, quand nous vîmes deux yeux rouges et perçants, de courtes oreilles pointues et une tête malicieuse paraître au trou qu’avait fait Hans-Josi en enlevant un carreau de la fenêtre.

C’était notre renard qui nous fixait audacieusement. Ses yeux éclairaient toute l’écurie, ce qui me permit de remarquer un mauvais sourire sur les lèvres du Coutzeroud.

Un sinistre glapissement me fit passer du froid dans les veines. Cette façon d’agir de la part d’un animal ne m’annonçait rien de bon, d’autant plus que j’avais constaté que notre compagnon et le renard échangeaient un clin d’oeil complice !

Pressentant un grand danger, j’ouvre brusquement la porte et je me précipite en toute hâte vers le village, abandonnant mon fusil afin de pouvoir courir plus vite. Hans-Josi qui avait rechargé le sien et qui, paraît-il, désirait beaucoup plus que moi devenir syndic de Bellegarde, voulut tirer.

Voyant le carnassier devenir tout rouge, il laisse tomber son arme et détale à toutes jambes sur mes traces, poursuivi par l’infernal renard devenu gros, gros comme un chien et lumineux comme un bolide. Et le méchant homme, Samuel le Coutzeroud, de crier de toutes ses forces : « Ne courez pas si vite ! Sortez vos chapelets ! »

Hans-Josi courait vite, très vite et moi aussi. Soudain, j’entendis un grand cri... Le renard l’avait mordu sous les pans de son habit ! Et l’affreuse bête passait devant moi, sans me regarder, emportant un derrière de pantalon, un lambeau de chemise et même, je crois, quelque chose de plus.

Le renard fit un détour et remonta, en répandant une vive lueur, vers la grange où le Coutzeroud l’attendait, je pense. Bientôt, un bruit de voix vint jusqu’à nous ; on discutait, puis le ton s’enfla, les voix devinrent peu à peu aigres et perçantes, pleines de colère et dégénérèrent enfin en vociférations auxquelles succédèrent des supplications, des appels désespérés, des gémissements, des cris affreux... un long éclair blafard vers le ruisseau, puis... le silence et l’obscurité.

Tremblants de froid et aussi, peut-être, d’épouvante, nous nous séparâmes et nous rentrâmes chacun chez soi.

Le lendemain matin, au point du jour, tous les habitants du village de Bellegarde étaient à la Grange-au-renard. On y respirait une odeur suffocante de soufre et les parois de l’écurie étaient roussies ! Je rencontrai devant la porte mon fusil qui m’attendais ; celui du Coutzeroud gisait sur le plancher, la crosse entièrement carbonisée, mais l’homme resta introuvable. On descendit précipitamment vers sa hutte. Il n’y était point. Tout était pareillement carbonisé à l’intérieur de cette misérable cabane, mais sur la première page d’un gros livre, on pouvait lire encore le mot : Grimoire.

On parvint à déchiffrer des pages entières du livre carbonisé. Le papier en était devenu noir, le texte blanc.

Le Coutzeroud était donc un vrai sorcier. L’affreux renard qui avait désolé les poulaillers de Bellegarde n’était autre que le diable lui-même. Il avait emporté son digne serviteur.

Depuis ce soir-là les poules de Bellegarde furent tranquilles, les femmes se calmèrent et devinrent moins méchantes, à l’exception de la servante de la cure.

Mais dévouez-vous pour la commune... Jamais Hans-Josi ne fut élu syndic de Bellegarde... ni moi non plus.

Aus: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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