Der Hagberg

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Ungefähr zehn Minuten links von der Strasse von Olten nach Trimbach ist der sogenannte Hagberg gelegen. Der Name desselben kommt von Hag zu Olten, auch Schanz- oder Landgraben, und daher wurde das dabei auf einem abgerissenen Felsstück erbaute Schloss Hagburg oder Hagberg genannt. Da nämlich der untere Teil des Buchsgaus dem Feinde eine Blösse zu bieten und demselben dadurch ein leichtes Vorrücken in das obere Buchsgau zu gestatten schien, so zogen die Grafen von Frohburg schon früh die von den Römern bei Olten angebrachte Verteidigungsanstalt wieder hervor und stellten den von den Römern aufgeworfenen Wall und das Schloss wieder her. So bildete Hagburg einen festen Vorposten von Frohburg und deren Besitzungen. Der Burgstall oder Zarg des Schlosses Hagburg, zu dem ein Stück Wald, die Befugnis, in der Grafschaft Frohburg zu fischen und zu jagen, und mehrere Bodenzinse gehörten, welche ehedem der Sold des auf dem Schlosse Hagburg wohnenden Burghüters waren, ward den Erben von Frohburg zu Teil und ging von diesen als ein Lehen von Frohburg, von Nidau, von Thierstein und von Falkenstein durch verschiedene Hände, bis es an Ludwig Zehnter, Schultheissen in Aarau, kam. Von diesem erbte es Hans Zielemp von Basel, von welchem es, nachdem die Bodenzinse, der Wald ausgesondert waren, im Jahr 1478 der Rat zu Solothurn um zwölf Gulden an sich brachte. Jetzt ist der Platz Eigentum von Partikularen in Olten. Von Hagberg sowohl als von dem Schanzgraben sind alle Reste verschwunden, nur nordwestlich des Felsens zieht sich eine Strecke weit der Schlossgraben, der mit Dorngesträuch und Brombeerstauden überwachsen ist. Mag die Burg auch in Vergessenheit geraten sein, so lebt doch in der Umgegend noch die Überlieferung fort: Alljährlich, am Charfreitag, am Tage, an dem aller irdischer Tand zunichte geworden, sonnet bei schönem Wetter der Burggeist in Gestalt eines schwarzen Bockes, am Morgen zwischen 9 und 10 Uhr; - nach Andern zwischen 11 und 12 Uhr - seine Schätze, die er die übrige Zeit im Felsen verborgen hält, ohne dass jemand weiss, an welcher Stelle man denselben nachgehen sollte, um sie zu finden.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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