Ein anderes Mal sassen einige junge Burschen und Mädchen in einer einsamen Schenke beieinander, tranken und spielten. Als sie vom Wein erhitzt waren, kam das Gespräch auf die brünnlige Manne; alle äusserten sich schüchtern und erkannten in Furcht und Angst deren Macht an; nur ein junger Mensch von 18 Jahren, der jüngste von drei Brüdern, machte sich über die andern lustig und wettete, obschon niemand seine Wette annehmen wollte und alle ihm von dem tollen Beginnen abmahnten, er wolle die brünnlige Manne zum Kampfe herausfordern. Er stellte sich unter die Tür und rief mit lauter Stimme sein Holla und Harus in die Nacht hinaus.
Da sammelten sich auf der nahen Wiese einige wandernde Flämmchen, und bald rückte eine ganze Schar auf die Schenke los. Da erfasste bange Furcht die Herzen aller, nur der kühne Herausforderer bleibt, mit einem Holzscheite in der Hand bewaffnet, trotzig stehen und fängt mit einem vor ihm stehenden brünnligen Manne so zu schelten und fluchen an, dass er nicht an ihn kommen kann und seine Hand zur Versöhnung verlangt. Aber der kluge junge Mensch hält ihm sein Scheit Holz dar, in dem nachher die schwarzen Spuren der fünf Finger noch deutlich zu sehen sind, und jagt mit seinem gewaltigen Fluche die ganze Schar der Geister in die Flucht; doch muss er seine Verwegenheit auch mit einem frühen Tode bezahlen.
Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch