Vor langer Zeit herrschte einmal grosse Trockenheit in der Steppe und die Tiere waren sehr durstig. Alle Bäche, Flüsse und Quellen waren ausgetrocknet. Da einigten sich die Elefanten, Tiger und Löwen, dass sie gemeinsam einen Brunnen graben wollten. Auch der Hase war sehr durstig, aber er sah bald, dass er nicht stark genug war, um so tief zu graben, wie die anderen Tiere. Der Tiger jedoch sprach: «Wenn du nicht hilfst, darfst du auch kein Wasser trinken!» Da lachte der Hase und antwortete: "Ich kann immer Wasser finden, ich bin ja nicht so gross und durstig wie ihr Elefanten, Tiger, und Löwen." Nach sieben Tagen hatten die Tiere so tief gegraben, dass sie auf Wasser stiessen. Bald floss Wasser in das Loch, mehr und mehr, bis zum Rand. Die Tiere tranken – nur der Hase nicht. Er suchte überall nach Wasser, doch er fand kein Tröpfchen um seinen Durst zu stillen. Von Weitem schaute er sehnsüchtig zum Wasserloch. Dort hatten die Tiere beschlossen, ein grosses Fest zu feiern. Da nahm der Hase seine Trommel und fing an zu trommeln und zu singen:
«Peh-peh, pere-pere peh! Nanima!
Tiere sind sich einig geworden - Nanima!
Eine neue Wasserstelle zu bauen.
Pere-pere peh! Nanima!
Ein Wasserloch wurde gegraben.
Pere-pere peh! Nanima!
Der Hase möchte auch gern trinken!
Pere-pere peh! Nanima!»
Den ganzen Tag sang und trommelte er. Am Abend ging er näher und die Tiere wurden neugierig, denn die Trommelmusik und der Gesang des Hasen gefielen ihnen. Immer näher kam er und schliesslich fingen die Tiere an zu tanzen und im Chor sangen sie mit:
«Die Tiere sind sich einig geworden!
Peh-peh pere-pere peh! Nanima!
Eine neue Wasserstelle zu bauen.
Pere-pere peh! Nanima!
Ein Wasserloch wurde gegraben.
Pere-pere peh! Nanima!
Komm zu uns, kleiner Hase!
Pere-pere peh! Nanima!»
So sangen und tanzten sie bis in die Nacht. Die Musik gefiel ihnen so gut, dass sie den Hasen zum Wächter der Wasserstelle bestimmten und er konnte seinen Durst stillen, bis sein Bauch so rund war wie eine Trommel.
Märchen aus England aus: Kindermärchen für aus aller Welt © Mutabor Verlag