Der Bergbewohner, dem die folgende Begebenheit zugestoßen ist, erzählt sie wie folgt:
«Am zweiten Sonntag im Oktober 1850 verließ ich mein Haus, um mich nach Ormont-dessus zu begeben. Als ich an der Hütte von Enscex (oberhalb von Chesières) vorbeikam, ging ich hinein, um sie vor dem Winter in Ordnung zu bringen.
Als ich fertig war, setzte ich mich auf eine kleine Anhöhe, nicht weit vom Brunnen entfernt, um etwas zu essen. Ich hatte gerade ein Stück Brot abgeschnitten und blickte auf, als ich zu meiner Überraschung neben dem Brunnen die Gestalt eines Verstorbenen sah, den ich sehr gut gekannt hatte. Es war zwei Uhr nachmittags und es war ein sonniger Tag.
Ich stand schnell auf, um den unerwarteten Besucher anzusprechen, aber er entfernte sich, ohne etwas zu sagen. Ich folgte ihm bis zum Gemeindehaus, wo er plötzlich verschwand, ohne dass es mir möglich gewesen wäre, ihn wieder zu sehen oder ihn zu finden. Der Schrecken über diese Erscheinung packte mich so sehr, dass ich meinen Gang nach Ormont abbrach und schneller nach Hause zurückkehrte, als ich gekommen war. Von da an hatte ich, der ich bis dahin ein ungläubiger Mensch gewesen war, diesbezüglich keine Zweifel mehr.»
Quelle: Alfred Cérésole, Légendes des Alpes vaudoises, 1885, unter dem Titel: Le revenant d’Enscex
Übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch
Le revenant d’Enscex
Le montagnard auquel est arrivé le fait que voici, le raconte en ces termes :
« Le second dimanche d’octobre 1850, je partis de chez moi pour me rendre à Ormont-dessus. En passant au chalet d’Enscex (sur Chesières), j’y entrai pour le mettre en ordre avant l’hiver.
» Cette opération finie, je m’assis pour manger quelque chose, sur un petit tertre, non loin de la fontaine. Je venais de couper un morceau de pain et je levais les yeux, lorsqu’à ma grande surprise je vis, près du bassin, la figure d’un homme mort que j’avais fort bien connu. Il était deux heures de l’après-midi et il faisait un beau soleil.
» Je me levai soudain dans l’intention d’aborder ce visiteur inattendu ; mais il s’éloigna sans rien dire. Je le poursuivis jusqu’au chalet communal, d’où il s’éclipsa totalement, sans qu’il m’ait été possible de le revoir, ni de le retrouver. La frayeur de cette apparition me saisit à tel point que je renonçai à ma course d’Ormont et rentrai chez moi plus lestement que je n’en étais sorti. Dès lors, moi qui, à l’égard d’une vie à venir, avais été jusque-là un franc incrédule, je n’eus plus de doute à ce sujet. »