In Cheissy, in der Nähe der Pléiades, hatte sich einst ein Bürgermeister aus der Umgebung erdreistet, in den Gemeindewäldern Holz zu seinem eigenen Vorteil zu schlagen. Nachdem er das Holz geschlagen hatte, leerte er einige Gläser und prostete in einem Anflug von Angeberei nicht nur den Steuerzahlern und der lieben Verwaltung zu, die die große Ehre hatte, ihn an ihrer Spitze zu haben, sondern auch dem Teufel und allen Hexen der Umgebung. Kaum hatte er diesen unsinnigen Toast ausgesprochen, als ein entsetzlicher Lärm von Stimmen, Schreien und Donner die Luft erfüllte. Der arme Syndikus wurde von Todesangst gepackt und hatte nur noch den Wunsch, seiner Gemeinde einen so angesehenen Magistraten zu erhalten. Er ließ sein Holz, seine Seile und seine Werkzeuge liegen und «flüchtete durch das Gestrüpp ins Tal», wie es in der Überlieferung heißt, «und stieß dabei Schreie aus, die die Krähen erblassen und die Füchse niesen ließen.» Seitdem war er vom Verlangen geheilt, sich fremdes Eigentum anzueignen, und man sah ihn nie wieder allein in den Wald von Cheissy gehen.
Quelle: Alfred Cérésole, Légendes des Alpes vaudoises, 1885, unter dem Titel: Un diable susceptible
Übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch
Un diable susceptible
En Cheissy, près des Pléiades, un syndic des environs s’était avisé jadis d’aller couper du bois à son profit, dans les forêts communales. Sa coupe faite, il se mit à vider quelques verres et, dans une pensée de fanfaronnade, porta la santé, non seulement des contribuables et des chers administrés qui avaient l’honneur immense de l’avoir à leur tête, mais encore celle du diable et de tous les sorciers des environs. À peine avait-il porté ce toast insensé qu’un bruit épouvantable de voix, de cris et de tonnerre retentit dans les airs. Le pauvre syndic, pris d’une frayeur bleue, n’écoutant que son désir de conserver à sa commune un magistrat aussi distingué abandonna son bois, ses cordes et ses outils et « dégringola dans les chables, dit la tradition, en poussant des bramées à faire pâlir les corbeaux et éternuer les renards ». Guéri dès lors de la coupable tentation de s’approprier le bien d’autrui, on ne le vit plus jamais monter seul dans le bois de Cheissy.