Der Servan als Hüter der Früchte - Le servan gardien des fruits

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

In der Nähe desselben Dorfes (Rougemont) waren einige Knechte mit dem Mähen und Trocknen des Emds in einem Obstgarten beschäftigt, während ihr Herr im Haus war. Als sie einen prächtigen Apfelbaum mit herrlichen Früchten entdeckten, beschlossen sie untereinander, dass sie alle zusammen auf Raubzug gehen sollten. Die Früchte wurden schnell und reichlich gepflückt und in der Scheune unter dem Futter versteckt. Derjenige, der die Beute an einen sicheren Ort bringen sollte, deckte sie mit etwas Heu zu und lief zitternd zu seinen Kameraden, nachdem er seine Arbeit getan hatte.

Kurz darauf kam der Herr, ging direkt in die Scheune und zum Entsetzen seiner Dienstleute sah man, wie er wortlos auf den Heuhaufen stieg, dann hin und her ging und schließlich, als er auf den Haufen mit den versteckten Äpfeln trat, ausrief: «Es ist schrecklich hart hier!»

Die Arbeiter, die so taten, als würden sie nichts sehen, die aber die Worte ihres Meisters gehört hatten, sagten sie: «Wir übel dran... der andere – der Servan, der Hausgeist – hat ihm alles erzählt!»

 

Quelle: Alfred Cérésole, Légendes des Alpes vaudoises, 1885, unter dem Titel: Le servan gardien des fruits.
Übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

 

 

Le servan gardien des fruits

Près du même village (Rougemont), des domestiques étaient occupés à faucher et à sécher les regains dans un verger, tandis que leur maître se trouvait au logis. Avisant un pommier splendide, chargé de fruits superbes, ils décidèrent entre eux qu’on ferait une razzia au profit de tous. La cueillette fut rapide et abondante, et les fruits furent lestement cachés à la grange, dans le fourrage. Celui qui avait été chargé de mettre en lieu sûr le produit de ce maraudage recouvrit le tout d’un peu de foin et, sa besogne faite, non sans trembler, il courut rejoindre ses compagnons.

Peu après, le maître arrive, il s’en va droit à la grange et, à la consternation de ses serviteurs, on le voit monter, sans mot dire, sur le tas de foin, puis s’y promener, de ci de là, et s’écrier enfin, en marchant sur le tas de pommes cachées :

– Eh ! mâtin ! chaï y est tsancrameint dur par ché ! (C’est terriblement dur ici.)

Les ouvriers – qui faisaient semblant de ne rien voir, mais qui avaient entendu la réflexion de leur maître – de s’écrier :

– No sein mau areindsi !... d’hé l’ôtro que lo la y a de. (Nous sommes mal arrangés... c’est l’autre – le servan – qui lui a dit l’affaire.)

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