Der Servan als Verräter - Le servan traître

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Bex

In den Chalets von Collatel oberhalb von Bex hatte ein Knecht beim Butterschlagen das Butterfass umgestoßen. Er hatte sich mit dem Fuß in der Schnur verfangen, mit der das Gerät befestigt war. Was für eine Aufregung für den armen Kuhhirten! Die Sahne bedeckte den ganzen Boden. Er sammelte auf, so viel er konnte, schmierte seine Schuhe mit der verschütteten Butter ein und säuberte dann sorgfältig seine Hütte, damit niemand eine Spur von dem Unglück sehen sollte. Aber ach - unser Hirte hatte nicht mit dem Hausgeist gerechnet, der sofort loslief, um den Besitzer der Weide und der Herde zu informieren. Als Daniel bald darauf nach Bex hinunterging, um Brot zu holen, traf er seinen Meister in seinem Haus:

«Gut, dass du herkommst, Daniel! Ist alles in Ordnung da oben?», fragte dieser.

«Oh, ja, Herr.»

«Ist dir nicht neulich was passiert?»

Daniel stutzte.

«Was denn, mein Herr?»

«Hast du nicht deine Schuhe mit meiner Butter eingeschmiert, die du verschüttet hast?»

Da errötete der Knecht bis zu den Ohren und gestand alles.

Seitdem war er mehr denn je davon überzeugt, dass sein Herr einen listigen Servan in seinen Diensten hatte, bei dem es klug war, vorsichtig zu sein. - Das geschah im Jahr 1825.

 

Quelle: Alfred Cérésole, Légendes des Alpes vaudoises, 1885, ohne Titel
Übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

 

Le servan traître (original sans titre)

Bex

Dans les chalets de Collatel, sur Bex, un valet, en battant le beurre, avait renversé la bourreira (la baratte). Il s’était pris le pied dans la ficelle qui sert à fixer l’appareil. Grand émoi pour le pauvre vacher ! La crème couvre le sol. Il ramasse et recueille tout ce qu’il peut ; il graisse ses souliers avec le beurre répandu et nettoie ensuite avec soin son chalet, afin que nul ne vît trace de l’accident. Hélas ! notre pâtre comptait sans le servan du lieu qui courut aussitôt renseigner le propriétaire du pâturage et du troupeau. En effet, à sa première descente à Bex, pour quérir du pain, Daniel rencontra son maître chez lui :

– Tu fais bien d’arriver, Daniel !... Tout va-t-il bien, là- haut ? lui dit celui-ci.

– Oh ! là, oui, monsieur.

– Ne t’est-il pas arrivé une farce, l’autre jour ?

Daniel se trouble.

– Et laquelle, monsieur ?

– N’as-tu pas graissé tes socques avec mon beurre que tu avais renversé ?

Le valet rougit jusqu’aux oreilles et avoua tout.

Depuis ce temps, – c’était en 1825, – il fut convaincu plus que jamais que son maître avait à son service un rusé lutin dont il était sage de se méfier.

 

 

 

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