Zwischen Mézières und Vuisternens, von den Anhöhen, die das schöne Glâne-Tal überragen, reicht der Blick weit über die Ebene, den Jura, die Greyerzer Alpen und die Berge Savoyens. Dort, am Rande der Straße, nahe der Abzweigung des Weges, der nach Villariaz führt, steht der imposante Bauernhof Pra Diabla. Wie er zu seinem Namen kam, erzählt folgende Geschichte. Sie beginnt in einer Zeit, als die Orte lange noch nicht so reizvoll wie heute. Romont war nur eine kleine Stadt, umgeben von Nussbäumen, und Mézières ein Weiler, der sich an den Rand eines großen Waldes schmiegte, der sich bis nach Vuisternens erstreckte. Ein gewundener, zerklüfteter und steiniger Karrweg voller Schlaglöcher führte durch diesen Wald von Romont über Mézières nach Vuisternens.
Es war an einem Abend im Herbst, als eine scharfe Bise eisige Kälte brachte, dass eine Familie am Fuss einer riesigen Eiche inmitten dieses Waldes Halt machte. Die Familie bestand aus dem Vater, der noch jungen Mutter und deren acht kleinen Kindern. Ihr gesamtes Hab und Gut - ein Hahn, drei Hühner und ein paar alte Kleidungsstücke - war auf einen alten zweirädrigen Karren geladen, den die armen Leute hinter sich herzogen. Einst waren sie die wohlhabendsten Menschen im Dorf gewesen, aber das Unglück hatte an ihre Tür geklopft, das Elend hatte sich an ihren Tisch gesetzt und die Gier eines gemeinen Wucherers hatte sie für immer aus ihrem Zuhause vertrieben. Ohne Geld, ohne Obdach und ohne zu wissen, wohin sie gehen sollten, waren sie in den Wald auf ein wertloses Stück Land geflüchtet, das einzige, das ihnen noch gehörte, und das der Gier des Wucherers entgangen war, der sie ruiniert hatte.
Unter dem grossen Baum angekommen, begannen der Vater, Jean mit Namen, die Mutter, sie hiess Nannette, und die Kinder sogleich trockene Blätter zu sammeln und aufzuhäufen. Zwei Schritte daneben machten sie mit trockenem Holz ein grosses Feuer und die Mutter rührte etwas Mehl in Wasser an und kochte ein karges Essen in einem alten Topf. Das war das Abendessen der Familie.
Bei Einbruch der Nacht krochen die Kinder in den Laubhaufen, kuschelten sich aneinander und schliefen bald. Die Mutter setzte sich an das Feuer. Nachdenklich sah sie in die verlöschende Glut. Sie hatte keine Tränen mehr und keine Seufzer.
Am Vater frassen Kummer und Sorgen, selbst im Schlaf vermochte er kein Vergessen zu finden. So stand er auf und streifte ziellos durch den tiefen Wald. Mal richtete er seine Augen flehend zum Himmel, mal barg er sie in seinen Händen und weinte lautlos vor sich hin.
Plötzlich versperrte ihm ein stattlicher Herr mit schwarzen Augen und stolzem Gang den Weg. Er war mit einem grünen Gewand und gelben Hosen bekleidet und trug auf dem Kopf einen schwarzen Hut mit einer großen weißen Feder. In seiner linken Hand hielt er ein Jagdmesser und mit der rechten klopfte er freundlich und wohlwollend auf die Schulter des armen Jean.
Der gutaussehende Fremde sagte mit einer Stimme, so sanft wie die eines jungen Mädchens, das seinem Liebsten gefallen möchte: «Freund Jean, warum gehst du nachts so einsam spazieren? Du siehst recht traurig aus.»
Um sie herum war es hell wie am lichten Tag, aber Jean bemerkte es nicht und antwortete: «Guter Herr, ich habe nicht die Ehre, Euch zu kennen, und ich sehe, dass Ihr nicht wirklich wisst, wer ich bin! Wie kann man nicht traurig sein, beraubt und völlig mittellos mit Frau und acht Kindern mitten in einem Wald bei Einbruch des Winters?»
«Jean, ich bin der große Baumeister des Grafen von Romont. Ich war sehr lange abwesend, deshalb kennst du mich nicht. Ich habe deinen Vater gekannt - er war ein reicher Mann und mein Freund. Ich habe von deinem Unglück gehört und will dir helfen. Ich schlage dir einen Handel vor:
Innerhalb von zwei Tagen kann ich eine ganze Stadt mit hundert Giebelhäusern, Stadtmauern, Türmen und einem Schloss aus dem Boden wachsen lassen. In einer einzigen Nacht baue ich eine Abtei, die drei Mal so gross ist wie die von Fille-Dieu. Um ein prächtiges Haus zu bauen, brauche ich nur wenige Stunden. Und als Lohn begnüge ich mich mit einem Zeichen der Anerkennung. Wenn du willst, wird auf deinem Stück Land morgen früh ein prächtiges Haus inmitten eines herrlichen Obstgartens stehen, direkt am Rand der Strasse.»
Jean, zugleich fasziniert und glücklich, antwortete zitternd: «Großer Herr, ja, das will ich; aber was verlangt Ihr als Bezahlung?»
«Ich verlange wenig, ich bin so reich! Wie ich dir schon sagte: Ein Zeichen deiner Dankbarkeit. Wenn ich morgen früh, bevor der Hahn kräht, dein Haus fertiggestellt und deinen Obstgarten gepflanzt habe, sollst du mir entweder den ersten Stamm geben, der aus deinem Laubhaufen kommt, oder den ersten Ast, der ihm folgt, oder das erste Bündel Reisig, das du zusammenbindest. Wenn die Arbeiten nicht vor dem Hahnenschrei abgeschlossen sind, schuldest du mir nichts».
Der Handel wurde geschlossen und mit einem Handschlag sofort besiegelt. Und obwohl Jeans Handgelenk und seine Finger glühten, weil der große Bauherr sie so fest gedrückt hatte, ging der rechtschaffene Mann fröhlich singend zur alten Eiche zurück.
Seine Frau eilte ihm entgegen, zitternd vor Angst, dass der Kummer seinen Verstand verwirrt haben könnte; aber Jean war trunken vor Freude und erzählte ihr von dem glücklichen Handel, den er gerade abgeschlossen hatte.
Doch anstatt Freude zu teilen, stand seine Nannette stumm und starr wie eine Marmorstatue vor ihm. Dann blickte sie ihn mit kalten Augen an und sagte mit einer Stimme, die vor Empörung und Zorn fremd klang: «Als du dich ruiniert hast, habe ich dir keine Vorwürfe gemacht. Als du mich ruiniert hast, habe ich mich nicht über dich geärgert. Du hast uns ins tiefste Elend gestürzt, ich habe mich nicht beklagt; aber mit einem Mann zusammenzuleben, der sich selbst, seine Frau und seine Kinder dem Teufel verschreibt – das ist zuviel!»
Er sah sie verblüfft und völlig verständnislos an und sagte immer wieder: «Was? Wie?»
Nannette rief: «Das hätte selbst der grösste Dummkopf verstanden! Der große Bauherr, den du getroffen hast, ist der Böse selbst! Und du hast ihn nicht einmal an seinen grünen Gewändern erkannt! Hast du dir seine Füße angesehen? Der erste Baumstamm, der morgen aus unserem armseligen Blätterhaufen hervorkommen wird, der bist du. Der erste Zweig, der ihm folgt, das bin ich. Das erste Reisigbündel, das du bindest, ist das erste Kind, das du ankleidest.»
Sie hatte kaum ausgeredet, da lief der unglückliche Jean zum Laubhaufen und rief verzweifelt: «Der Teufel, der Teufel! Ich habe Nannette dem Teufel verschrieben!»
Seine Frau aber, geschickt und listig wie sie war, stammte aus Mézière – und man sagt, dass Geschicklichkeit und Klugheit Merkmale des schwachen, aber liebenswerten Geschlechts dieses Dorfs sind - rief ihren Mann zur Vernunft: «Noch hat der Teufel mich nicht», sagte sie, «und dich auch nicht! Du und deine Geschäfte! Wenn dir nichts Besseres einfällt, dann versteck dich im Laubhaufen und lass mich dieses eine Mal endlich machen!»
Gehorsam versteckte sich Jean im Blätterhaufen.
Kaum verkündete die große Glocke der Kirche von Romont (die damals noch nicht im Turm von St-Nicolas in Freiburg ihre ewige Klage verströmte: Räuber! Räuber! Räuber!, nachdem die Freiburger sie den Leuten aus Romont in den Burgunderkriegen weggenommen hatten) die Mitternacht, als eine Wolke kleiner Teufel wie ein Krähenschwarm über die alte Eiche herfiel. Sie brachten Schaufeln, Hacken, Sägen, Äxte, Hobel, Wasserwaagen, Schnüre - alle Werkzeuge, die Maurer und Zimmerleute brauchen.
Ein Baum nach dem anderen fiel krachend um, die Stämme wurden bearbeitet, die gefrorene Erde aufgebrochen, aufgehäuft, abgetragen, umgeschichtet und umgegraben, als wäre sie nichts weiter als frischer Schnee. Tausend kleine, schwarze, dickliche Arbeiter mit Klumpfüßen gingen, kamen und liefen hin und her, ohne jemals zusammenzustoßen oder sich gegenseitig zu behindern. Nachdem die Bäume gefällt waren, wurden sie von fünfzig Zimmerleuten zurechtgestutzt, gesägt, zu Brettern verarbeitet und sorgfältig gehobelt. Innerhalb von Sekunden hatten zwanzig kleine Teufel das Fundament für ein Haus gelegt. Winzige Träger kamen mit Mörtel angerannt. Arbeiter mit einer Figur wie Herkules schleppten Steine und Blöcke herbei. Das Klirren der Meißel klang wie Musik. Von Minute zu Minute entstanden neue Tür- und Fenstersprossen, während hundert geschickte Maurer ihre Mauern so schnell hochzogen, wie Erntearbeiter Strohgarben aufhäufen.
Es schlug zwei Uhr. Alle Wände des Hauses standen.
Jean saß voller Entsetzen in seinem Blätterhaufen und wagte nur ab und zu einen Blick, um zu sehen, wie es Nannette erging und wie die verfluchten Bauarbeiten vorankamen, die er so gerne hätte unterbrechen wollen. Aber wie ein Eichhörnchen, das seinen Kopf aus dem Loch eines alten Baumes streckt und sich schnell in sein Nest zurückzieht, wenn es einen Jäger erblickt, verbarg er sich schnell wieder in den Blättern, wenn er den großen Baumeister inmitten seiner Arbeiter erblickte.
Nannette stand bewaffnet mit einem Stock, ihrem Rosenkranz und einer Flasche Weihwasser neben dem Karren und bewachte den Hahn und die Hennen. Sie verfolgte jede Geste und jeden Schritt des Versuchers mit ihren Augen. Sie war so klug, mit ihrem Stock einen dreifachen Kreis um sich und den Wagen zu ziehen, und dabei sehr andächtig das Johannesevangelium zu rezitieren, und jedes Mal, wenn der Große Schwarze Anstalten machte, sich dem Wagen zu nähern, besprengte sie ihn hinterlistig mit Weihwasser.
Und als ob er von glühendem Zunder angesengt oder von einem Wespenschwarm gestochen worden wäre, schrubbte er hastig mit seiner Hand über die Stelle, wo ihn die Weihwassertropfen getroffen hatten. Mit einem Satz sprang ans andere Ende der Baustelle, wobei er einen misstrauischen Blick auf unsere Nannette warf, die sich auf ihr Hab und Gut stützte und so fromm und schnell, wie ein alter Kapuziner das Johannesevangelium aufsagte, während sie so tat, als ob sie schliefe.
Es schlug drei Uhr.
Jean beobachtete angstvoll, wie der Dachstuhl des Hauses fertiggestellt und der Obstgarten mit prächtigen Obstbäumen bepflanzt wurde. Er vernahm sogar das Plätschern des Brunnens unter einem schönen, eigens errichteten Wetterdach.
Trotz seiner Furcht musste er sich eingestehen, dass Herr Teufel alles richtig machte, um seine Nannette zu bekommen.
Die Viertelstunde schlug; der Dachstuhl war fertig. Fünf Minuten später lehnten lange Leitern am Haus. Auf jeder Sprosse saß ein kleiner Teufel, der jeweils einen Dachziegel von unten zum nächsten Teufel auf der höheren Sprosse nach oben reichte.
Am Dachfirst fehlten nur noch wenige Ziegel. Rittlings auf dem Dach sitzend, rieb sich der Herr Teufel zufrieden die Hände und betrachtete Nannette genüsslich, überzeugt, sie schon sicher in seinen Klauen zu haben. Die aber machte sich deswegen keine Gedanken: mit einer schnellen Bewegung hob sie die beiden Decken hoch, die die Hühner im Käfig vor der Kälte schützten.
Als Meister Hahn plötzlich das helle Licht bemerkte, glaubte er, er sei viel zu spät, um den neuen Tag anzukündigen. Er wollte seinen Fehler sofort wieder gutmachen und stieß das lauteste Ki-ki-ri-ki aus, das jemals von einem Hahn gehört wurde.
Bei dem Krähen fielen der große Baumeister, die Dachdecker, die Zimmerleute, die Maurer, die Maler, die Gipser und die «boccia», die Mörtelträger, mitsamt den Dachziegeln, den Gerüsten und allem anderen durcheinander und verschwanden dann wie ein Blitz im Wald, stiessen schrille Schreie aus und hinterliessen einen beissenden Geruch von verbranntem Schwefel.
Um sie noch schneller zu vertreiben, liess der Hahn, offenbar in bester Laune, ein zweites, energisches Ki-ki-ri-ki erklingen, und die Dunkelheit und Stille der Nacht legte sich über alles.
Bei Tagesanbruch beeilte sich Jean voller frischem Mut und Kraft, aus dem Laubhaufen herauszukommen.
Jetzt konnte er das wunderschöne Haus mit einem herrlichen Obstgarten betrachten. Das war sein Haus, das war sein Obstgarten! Er verdankte beides doch wohl mehr seiner Frau als dem Teufel.
Es wurde ihm endlich klar, dass eine gute Frau von unschätzbarem Wert ist!
Aber es fehlten noch die letzten Dachziegel. Als es Mittag wurde und das Haus keinen Schatten mehr warf, war Jean so wagemutig, die fehlenden Dachziegel am First anbringen zu wollen. Es gelang ihm nicht, auch nur einen einzigen zu befestigen. Kaum gelegt, flogen sie zu Boden, so wie der Wind Blätter verweht. Beim vierten Ziegel sah er ein, dass seine Arbeit sinnlos war, und er beeilte sich, wieder hinabzusteigen, um nicht selbst wie die Ziegel weggeweht zu werden.
Kurz darauf klopfte er in Begleitung seines ältesten Sohnes an die Tür des Klosters der Prämonstratenser in Humilimont. Der Abt, der ebenso klug war wie seine Haare kurz, erkannte gleich, dass es sich um eine sehr ernste Angelegenheit handelte und dass man wohl gegen eine grosse Macht kämpfen müsse. Er sandte sofort sechs der jüngsten Patres, die geweihte Gegenstände mit sich führten und mit allen Vollmachten ausgestattet waren, und gab ihnen den Befehl, nicht vor dem nächsten Morgen zurückzukommen.
Die Patres beteten viel, beschworen noch mehr und segneten lange. Sie bemerkten zwar nichts Ungewöhnliches, aber dennoch standen sie die ganze Nacht hindurch beim Beten eng beieinander.
Am nächsten Morgen hatten sich Tauben auf dem Dach des Hauses niedergelassen. Diese glücklichen Boten verkündeten sicher, dass der Teufel jedes Anrecht an seinem Werk verloren hatte, darüber war man sich einig.
Einer der Mönche verlegte selbst die fehlenden Dachziegel. Alle blieben liegen, wo sie liegen sollten.
Nannette, Jean und ihre Familie nahmen daraufhin das Haus in Besitz und genossen es ihr Leben lang, ohne jemals den schwarzen Baumeister und seine Arbeiter zu erwähnen. Alle Welt nannte das Haus dennoch «Praz Diablats», und diesen Namen trägt es noch heute. Ob dort wohl immer noch solch eine gerissene Nannette lebt? Wer weiss?
Nach: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Christine Reckhaus © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch
Praz Diablats
Entre Mézières et Vuisternens, des hauteurs qui dominent la belle vallée de la Glâne, la vue s’étend au loin sur la plaine, le Jura, les Alpes gruériennes et sur les montagnes de la Savoie.
Là, tout au bord de la route, près de la croisée du chemin qui conduit à Villariaz, est construite la ferme très cossue de Praz Diablats.
Autrefois, alors que l’« Autre, aux pans d’habit verts » se promenait encore sur la terre, ces lieux étaient loin d’être aussi attrayants. Romont n’était qu’une toute petite ville entourée de noyers et Mézières un hameau blotti à la lisière d’une vaste forêt qui s’étendait jusqu’à Vuisternens. Une charrière tortueuse, défoncée, pierreuse et souvent remplie de fondrières traversait cette forêt pour relier Romont à Vuisternens, en passant par Mézières.
Un soir d’automne, par une méchante bise et un froid glacial, une pauvre famille composée du père, de la mère encore jeune et de huit enfants en bas âge, s’arrêta au pied d’un immense chêne de cette forêt.
Toute sa fortune — un coq, trois poules et quelques hardes — était chargée sur une vieille carriole à deux roues que traînaient ces pauvres gens. Ils étaient autrefois les plus aisés du hameau ; mais le malheur était venu frapper à leur porte, la misère s’était assise à leur table et la rapacité d’un vil usurier les avait chassés à jamais de leur demeure.
Sans ressources, sans abri, ne sachant où aller, ils étaient venus se réfugier dans la forêt, sur une parcelle, sans grande valeur, qui leur appartenait encore et qui avait échappé à la convoitise de celui qui les avait ruinés.
Arrivés sous ce grand arbre, père, mère et enfants ramassèrent aussitôt des feuilles sèches et en firent un immense tas. A deux pas plus loin, ils allumèrent un grand feu de bois mort, et la mère, ayant délayé un peu de farine dans de l’eau, fit cuire la maigre pitance dans un vieux chaudron. Ce fut le souper de la famille.
La nuit venue, les enfants se glissèrent les uns près des autres, au fond du tas de feuilles sèches et s’endormirent bientôt, heureux comme les petits anges du paradis.
Son peu de vaisselle mis en place, la mère s’était assise près du feu. Pensive, elle regardait le brasier qui s’éteignait. Son cœur n’avait plus de soupirs et ses yeux plus de larmes.
Le père, fou de chagrin et rongé de soucis, incapable de trouver quelque oubli dans le sommeil, s’était éloigné des siens pour rôder à l’aventure dans le bois profond. Tantôt il regardait le ciel d’un œil suppliant, tantôt il serrait convulsivement sa tête dans ses mains, pleurant en silence...
Un grand seigneur, aux yeux noirs, à la taille imposante et à la démarche fière lui barra soudain le passage. Il portait toque noire avec grande plume blanche, tunique verte et pantalons jaunes. Sa main gauche serrait la garde de son couteau de chasse, et sa main droite, de façon amicale et protectrice, frappa l’épaule du pauvre Jean.
J’avais oublié de vous dire que cet infortuné père de famille s’appelait Jean et sa femme Nannette.
D’une voix aussi douce que celle d’une demoiselle qui veut plaire à celui qu’elle aime, ce beau seigneur dit au brave homme : « Mon ami Jean, pourquoi cette promenade nocture et solitaire ? Tu as l’air bien triste ».
Il faisait clair autour d’eux comme en plein jour, mais Jean n’y prit pas garde et répondit : « Bon seigneur, je n’ai pas l’honneur insigne de vous connaître, et je vois que vous-même vous ignorez qui je suis ! Comment ne pas être triste quand, avec femme et huit enfants, on se trouve dépouillé de tout, sans ressource aucune, au milieu d’une forêt et à l’entrée de l’hiver ? »
« Jean, je suis le grand architecte du comte de Romont. J’ai été absent fort longtemps, c’est pourquoi tu ne me connais pas. J’ai connu ton père — il était riche — c’était mon ami. J’ai entendu parler de tes infortunes et je viens à ton aide: En deux jours, je fais surgir de terre une ville avec cent maisons à pignon, remparts, tours et château ; en une nuit je construis un monastère plus vaste que celui de la Fille-Dieu. En quelques heures je bâtis une superbe maison. Et pour payement, je me contente d’une marque de reconnaissance.
« Demain matin, si tu le veux, ta parcelle de terrain sera un splendide verger et tu posséderas une magnifique maison au bord du chemin. »
Jean, fasciné, heureux et tremblant à la fois, répondit : « Beau sire, grand seigneur, je le veux bien ; mais qu’exigez-vous en payement ? »
« Peu de chose, je suis si riche ! Comme je te l’ai dit : une marque de reconnaissance. Si demain matin, avant que le coq ait chanté, j’ai terminé ta maison et planté ton verger, tu me donneras ou le premier tronc qui sortira de ton tas de feuilles, ou la première branche qui le suivra, ou le premier fagot que tu lieras. Si les travaux ne sont pas achevés avant le chant du coq, tu ne me devras rien. »
Le marché fut aussitôt conclu. On le scella par une poignée de main. Et bien que le poignet et les doigts de Jean fussent brûlants, tant le grand architecte les avait serrés, le brave homme s’en revint en chantant vers le vieux chêne.
Sa femme se précipita à sa rencontre, tremblante de frayeur, craignant que le chagrin n’eût troublé sa raison ; mais Jean, ivre de joie, lui raconta l’heureux marché qu’il venait de conclure...
Au lieu de partager son allégresse, sa Nannette restait debout devant lui, muette et roide comme une statue de marbre. Puis, le regardant froidement au fond des yeux, elle lui dit d’une voix que l’indignation et la colère rendaient étrange :
« Tu t’es ruiné, je ne t’ai fait aucun reproche. Tu m’as ruinée, je ne me suis pas irritée contre toi. Tu nous as réduits à la dernière des misères, je ne me suis pas plainte ; mais vivre avec un homme qui se donne lui-même, qui donne sa femme, qui donne ses enfants au diable... jamais ! »
Il la regardait, ahuri, ne pouvant comprendre, répétant sans cesse : « Comment ? Comment ? »
Et Nannette exaspérée de crier : « Jacques de Villariaz lui-même l’eût compris. Le grand architecte que tu as rencontré est l’Autre en personne ! Tu ne l’as pas reconnu à ses pans d’habit verts I As-tu regardé ses pieds ?...
« Le premier tronc qui sortira demain de notre misérable tas de feuilles... c’est toi.
« La première branche qui le suivra... c’est moi.
« Le premier fagot que tu lieras... c’est le premier enfant que tu habilleras. »
Elle n’avait pas achevé que le malheureux Jean se précipitait vers le tas de feuilles en criant désespérément : « Le diable ! le diable ! J’ai donné Nannette au diable ! »
Mais celle-ci, une fine et rusée Méziérine (la finesse et la malice sont, dit-on, le propre du sexe faible mais aimable, de ce village), rappela crânement son mari à la raison : « Le diable ne m’a pas encore, dit-elle, ni toi non plus ! c’est bien encore là un de tes marchés ! Si tu ne sais pas mieux t’en tirer, va te cacher dans le tas de feuilles et laisse-moi faire, une fois en ta vie. »
Docile, Jean alla se cacher au fond du tas de feuilles.
Sur la grande cloche de l’église de Romont (qui n’exhalait pas encore, dans la tour de St-Nicolas à Fribourg, sa plainte perpétuelle : Robâ ! Robâ ! Robâ) le premier coup de minuit n’avait pas plutôt sonné qu’une nuée de petits diablotins s’abattit comme un vol de corbeaux autour du vieux chêne. Ils apportaient avec eux pelles, pioches, scies, haches, rabots, niveaux, cordeaux, tous les instruments nécessaires aux maçons et aux charpentiers.
Les arbres tombaient avec fracas les uns après les autres, les troncs étaient élagués, la terre dure remuée, fouillée, détassée, entassée, enlevée, conduite et bêchée comme si on eût remué de la neige fraîche. Mille petits ouvriers noirs et trapus, aux pieds bots, allaient, venaient, couraient en tous sens, sans s’entrechoquer ni se gêner jamais. Les arbres étant coupés, cinquante charpentiers les équarissaient, les sciaient, les convertissaient en planches et les rabotaient soigneusement. En quelques secondes, vingt d’entre eux eurent creusé les fondements d’une maison. De minuscules porte-mortier accoururent avec leur mortier. Des manœuvres, taillés en hercules, arrivèrent chargés de pierres et de blocs. Les ciseaux des artistes tintèrent en musique, faisant naître de minute en minute de nouveaux meneaux de portes ou de fenêtres, tandis que cent maçons habiles dressaient leurs murs aussi rapidement que les moissonneurs entassent des gerbes de paille.
Deux heures sonnèrent. Tous les murs de la maison étaient parachevés.
Jean, épouvanté, enfoncé dans son tas de feuilles, se hasardait bien de temps en temps à risquer un œil autour de lui, afin de voir ce qu’il advenait de Nannette et comment allaient ces maudits travaux qu’il eût voulu interrompre ; mais semblable à l’écureuil qui sort sa tête du trou d’un vieil arbre et qui rentre précipitamment au fond de son nid dès qu’il aperçoit un chasseur, il se rejetait promptement au fond de ses feuilles dès qu’il apercevait le grand architecte au milieu de ses ouvriers.
Nannette, armée d’un bâton, de son chapelet et d’une bouteille d’eau bénite, était debout près de la carriole, veillant à la sécurité du coq et des poules. Elle suivait du regard tous les gestes et tous les pas du tentateur.
La fine mouche avait eu la présence d’esprit de tracer avec son bâton un triple cercle autour d’elle et de son chariot, en récitant très attentivement l’évangile de St-Jean, et chaque fois que le Grand Noir faisait mine de s’approcher de la carriole, elle l’aspergeait sournoisement d’eau bénite. Lui, comme s’il eût été brûlé par un tison ardent ou piqué par un essaim de guêpes, portait précipitamment la main là où les gouttes d’eau bénite l’avaient atteint, frottait la place et sautait d’un bond à l’extrémité du chantier, en jetant un regard méfiant à notre Nannette, qui, tout en feignant de sommeiller, accoudée sur ses trésors, continuait de réciter son évangile de St-Jean, aussi pieusement et aussi rapidement qu’un vieux capucin.
Trois heures sonnèrent.
Jean, très anxieux, vit la charpente de la maison terminée, le verger planté de magnifiques arbres fruitiers. Il entendit même le murmure de la fontaine sous un bel abri construit tout exprès.
Malgré ses appréhensions, il dut s’avouer que messire le diable faisait les choses en règle pour avoir sa Nannette. Il comprit par là qu’une bonne femme est un trésor inestimable !
Le quart sonna ; le toit était entièrement latté. Cinq minutes après de longues échelles étaient appuyées contre la maison. Sur chaque échelon un diablotin passait par dessus sa tête, à son voisin placé plus haut, la tuile que son petit frère assis à ses pieds lui avait tendue.
Quelques rangées de tuiles seulement manquaient au faîte. A cheval sur le toit, messire le diable se frottait les mains de contentement et regardait Nannette avec complaisance, croyant la tenir déjà dans ses griffes. Mais celle- ci ne s’en souciait guère ; elle leva d’un geste brusque la double couverture qui garantissait dans la cage les poules contre le froid.
Maître coq, frappé par la vive lumière, se crut fort en retard pour annoncer le retour du jour. Il voulut aussitôt réparer sa faute et poussa le plus retentissant ki-ki-ri-ki que jamais coq eût fait entendre.
A ce chant, grand architecte, couvreurs, charpentiers, maçons, peintres, gypsiers et « boccia », les porte-mortier, de culbuter avec tuiles, échafaudages et le reste et de disparaître dans la forêt comme le feu d’un éclair, en poussant des cris perçants et en laissant derrière eux une odeur suffocante de soufre brûlé.
Comme pour les faire déguerpir encore un peu plus vite, le coq, qui paraît-il se sentait de joyeuse humeur, poussa un second et énergique ki-ki- ri-ki et tout retomba dans l’obscurité et le silence de la nuit...
Le matin, quand le grand jour reparut, Jean, plein de courage et d’énergie, se hâta de sortir du tas de feuilles.
Il put contempler à loisir une superbe maison entourée d’un magnifique verger... C’était là sa maison, c’était là son verger ! Il les devait davantage à sa femme qu’au diable lui-même. Le monde les appela néanmoins « Praz Diablats », nom que cette maison porte encore au temps où nous sommes.
Est-elle encore habitée par des Nannettes... aussi rusées ? Je ne saurais le dire !
N.-B. Certaines chroniques ajoutent ce qui suit, mais je ne pourrais pas en garantir l’entière véracité :
Quand le soleil eut ramené midi et qu’il n’y eut plus d’ombre autour de la maison, Jean eut la témérité de vouloir placer les tuiles qui manquaient au faîte. Il lui fut impossible d’en faire tenir une seule. A peine placées, elles s’envolaient à terre comme des feuilles emportées par le vent. A la quatrième, il vit qu’il faisait mauvaise besogne et il se hâta de détaler afin de ne pas être emporté comme les tuiles.
Peu après, accompagné de son fils aîné, il frappait à la porte du couvent des RR. PP. Prémontrés, à Humilimont.
Le R. Père Abbé, homme aussi avisé qu’il avait cheveux ras, comprit que l’affaire était des plus graves et qu’on aurait peut-être à lutter contre forte partie. Il délégua aussitôt six Pères des plus jeunes, porteurs d’objets bénits, munis de tous les pouvoirs et avec ordre de ne revenir que le lendemain matin.
Ils prièrent beaucoup, conjurèrent davantage et bénirent longtemps. Ils n’aperçurent rien d’anormal, mais ils n’en restèrent pas moins la nuit entière en oraisons et serrés les uns contre les autres.
Le lendemain matin, un vol de colombes vint se percher sur le toit de la maison. Tout le monde comprit que ces heureuses messagères venaient annoncer que messire Satan avait définitivement perdu tous droits quelconques sur son ouvrage.
Un des Pères alla lui-même placer les tuiles qui manquaient. Toutes tinrent à la perfection.
Nannette, Jean et sa famille prirent alors possession de la maison et ils en jouirent leur vie durant sans jamais parler du noir architecte et de ses ouvriers, tant est grande l’ingratitude des hommes... et la rancune des femmes!
Aus: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch