I: Der See von Mongeron liegt verborgen in einer Bergfalte, oberhalb des kleinen Weilers von Pringy, der zur alten Stadt der Grafen von Greyerz gehört und in einiger Entfernung zum dunklen Albeuve-Tal, das zum Moléson führt.
Der See ist nicht gross. In seinem ruhigen Wasser spiegeln sich die Wipfel schwarzer Tannen. Nie hat ein heftiger Sturm seine Wellen aufgewühlt und nie hat es in seinen Fluten einen traurigen Schiffbruch gegeben. Er ist so klein, dass man ihn in weniger als einer halben Stunde umrunden kann. Er gleicht einem grossen Smaragd, der mitten in die fruchtbaren Weiden gefallen ist, die die Ausläufer des Moléson mit ihrem satten Grün zieren.
Der See von Mongeron mag zwar nicht gross sein, dafür ist er aber, wie wird erzählt wird, sehr tief und vor allem einer der anmutigsten und romantischsten Seen.
Die unterschiedlichsten Blumen schmücken seine Ufer; den ganzen Sommer über jagen sich die kapriziösen Libellen unermüdlich über seinem stillen Wasser. Das Vieh von den nahegelegenen Almen, Kühe, Schafe, Ziegen, Böcke und Kälber, kommen hierher, um ihren Durst zu stillen.
Auch der Wanderer ruht sich gern an seinen blühenden Ufern aus. Dort, fernab vom Lärm der Ebene, in der Nähe geheimnisvoller Wälder und umgeben von hohen Bergen, betrachtet er verträumt das herrliche Panorama, das sich vor seinen Augen entfaltet.
Die einstige Hauptstadt des Greyerzerlandes wirkt von nirgendwo her zierlicher und niedlicher: Mit ihrem stolzen Bergfried, den alten Stadtmauern, Türmen, Glockentürmen und Häusern mit den buntgemusterten Dächern sieht sie aus wie eine kleine Stadt, herausgeputzt im Festtagskleid.
Der Künstler betrachtet das malerische Tal von Charmey und die hügelige, heitere Ebene des Basse Gruyères, des Greyerzerlandes, deren Kontrast das anmutigste Bild bilden. Er kann sich nicht sattsehen an der ungeheuren Krone aus Gipfeln, die die Täler überragen: den Moléson, den Gros Merlaz, den Dent du Bourgo, den Dent du Chamois, den Dent de Broc und die vielen anderen Berge, die sich in der Umgebung von Charmey erheben.
Am Ufer des Sees von Mongeron kann man fröhliche Tage im Sonnenschein verbringen. Aber nach Einbruch der Dunkelheit sollte niemand dort verweilen, ob jung oder alt, ob braves Mädchen oder wilder Bursche, denn wird man schreckliche Dinge erleben!
Wenn das Angelusläuten das Ende des Tages verkündet hat und die finstere Nacht es den bösartigen Geistern, Wiedergängern und anderen unheimlichen, üblen und boshaften Wesen erlaubt, auf der Erde zu wandeln, dann wird das Wasser des kleinen Sees plötzlich tintenschwarz und beginnt hohe Wellen zu schlagen. Bald ist der ganze See nur noch ein riesiger, brodelnder Kessel. Dann ertönt aus den Tiefen des schwarzen Wassers ein düsteres Brüllen wie von einem wütenden Stier, ein Stöhnen, Schreien und Tosen, schrecklicher als von wilden Tieren.
Plötzlich spuckt eine Welle, die höher ist als alle anderen, einen lodernden Menschen an das Ufer des Sees.
Das grässliche Wesen schreit verzweifelt und versucht sofort zu fliehen, aber es ist noch keine hundert Schritte weit gekommen, als eine neue, noch mächtigere Welle, ein weiteres Ungeheuer ausspeit: einen riesigen, glühenden Stier. Flammen schiessen ihm aus Maul, Augen, Ohren und Nüstern und brüllend nimmt er sofort die Verfolgung des ersten Gespenstes auf, das in grösster Eile um den See flieht.
In diesem Augenblick werden die Wellen ein drittes Mal aufgewühlt und speien ein weiteres Ungeheuer aus: ein blutendes Gespenst von menschenähnlicher Gestalt. Sein Kopf ist von einem Kuhfell mit Hörnern bedeckt und zwischen ihnen steckt eine breite Axt, deren langer Stiel wie das bedrohliche Horn eines unwirklichen Tieres in die Luft ragt. Seine Arme sind mit Glöckchen, Schellen und schweren Ketten beladen und in den Händen hält es zwei brennende Fackeln. Es stöhnt und jammert schauerlich.
Auch dieses Ungeheuer versucht zu fliehen, aber eine unsichtbare Kraft hält es am dunklen Ufer fest. Beim Anblick der beiden anderen Ungeheuer gerät es in Panik, es will entkommen und rennt und eilt. So beginnt der wilde Wettlauf der drei unheimlichen, grässlichen, scheusslichen Kreaturen, die sich die ganze Nacht hindurch brüllend um den Mongeron-See herum verfolgen, während in den Wipfeln der finsteren, alten Tannen, die den brodelnden Abgrund säumen, unzählige Nachtvögel ihre schaurigen und unheilvollen Schreie hören lassen.
Vor sehr, sehr langer Zeit, als die Menschen im Greyerzerland bereits gute Christen, durch und durch gläubige und wohltätige Katholiken waren, - Gott sei gelobt! – da waren die Quetzo, die Bewohner des Tieflandes, immer noch kaum bekehrte Götzenanbeter.
Sie fluchten wie Heiden, schrien, tobten und lästerten wie Besessene, träumten nur von Wunden und Beulen und hatten vor allem keinen Respekt vor dem heiligen Sonntag.
Sie waren trotzdem sehr reich, denn oft begünstigt Gott die Bösen auf dieser Erde, bevor er sie im nächsten Leben verdammt.
Einige dieser Quetzo besassen Weiden im Greyerzerland. Dort waren sie schlecht angesehen, nicht so sehr wegen ihrer Besitzansprüche, sondern weil sie die falschen Götter anbeteten.
Gérond war einer von ihnen, ihm gehörten alle Bergweiden rund um Pringy - und von ihm stammt der Name Monts de Gérond oder Mongeron, wie man heute sagt. In alten Schriften findet man den Namen Gerondii Montes. Er war ein stolzer, hochmütiger Mann, brutal, geizig und unmenschlich. Er glaubte nicht an Gott und kaum an den Teufel, betete nie und verspottete die braven Greyerzer wegen ihrer Frömmigkeit. Er war der Inbegriff des Ungläubigen, dessen einziger Gott der Besitz ist.
Obwohl er sehr reich war, hütete er seine Herde selbst und arbeitete wie zwei, um noch reicher zu werden.
Auf den Almen von Gerond wurde abends nie der Rosenkranz gebetet, wie es in allen guten christlichen Hütten Brauch sein sollte, die Sennen gingen auch alle gleich zum Schlafen hinauf auf den Heuboden ohne ein Wort des Gebets zu sprechen.
Kein einziger von Geronds Männern ging nach Greyerz hinunter, um den Gottesdienst am heiligen Sonntag zu hören, nein – für sie gab es gar keinen Sonntag! Man sparte sich die Arbeiten, die am meisten Lärm machten, sogar für den Tag des Herrn auf, um die Nachbarn und die guten Leute aus Greyerz noch mehr zu verärgern.
In diesem Jahr fiel das Fest des heiligen Jakobus, des Schutzpatrons der Senner, auf einen Sonntag, was natürlich doppelt gefeiert wurde.
Keiner war mehr in den Alphütten, vom Senn bis zum Hüttenjungen waren alle unterwegs, denn im ganzen Greyerzerland wurde das Fest des Heiligen Jakobus begangen.
Gérond, der Ungläubige, besass die Frechheit, diesen hochheiligen Tag zu nutzen, um mit all seinen Leuten seine gesamte Herde auf eine andere Weide zu treiben. Er wählte sogar die Stunde, in der die Messe in Greyerz endete, um sich mit seinen Kühen auf den Weg zu machen – ihre Schellen und Glocken klangen laut und seine Sennen, jubelten und jodelten. Während die Herde so vom Mongeron nach Les Pontets zog, kehrte Gérond selbst in die Hütte zurück, um nach altem Brauch Käse zu machen. Bei jedem Weidewechsel blieben der Sennmeister und der jüngste Helfer, der bouébo, nach dem Abzug der Herde zurück, um die letzten Arbeiten zu erledigen und die Hütte in Ordnung zu bringen.
Als Gérond spät am Abend seine Arbeit erledigt hatte, liess er den Jungen gehen und nachdem er seine Hütte gründlich inspiziert hatte, machte er sich selbst zum Aufbruch bereit. Er lud sich den schweren Käsekessel auf die Schultern und nahm den Weg, der quer den steilen Hang oberhalb des Sees hinaufführt. Er trug den Kessel, wie die Sennen dieses riesige, unbequeme Utensil in die Berge zu tragen pflegen – gestützt auf zwei Stangen auf seinen Schultern.
Er kletterte mühsam den gewundenen Pfad hinauf und war oberhalb des Sees angekommen, dort, wo der Hang einen riesigen Trichter bildete, als er in einiger Entfernung den wütenden Galopp eines Tieres hörte. Es war sein eigener grosser, schwarzer Stier, der, wohl unzufrieden mit dem Weidewechsel, in vollem Galopp von Les Pontets nach Mongeron zurückkehrte.
Bevor Gerond seine Last abwerfen konnte, prallte das wütende Tier mit solcher Wucht auf ihn, dass er in den umgefallenen Kessel stürzte. Und der rollte mit unheimlicher Geschwindigkeit auf den See zu, immer noch verfolgt von dem Tier. Bald machte der Kessel einen gewaltigen Satz und stürzte mit dem Unglücklichen darin ins Wasser. Der Stier, wie von einem Dämon besessen, stürzte sich ebenfalls in die Tiefe des Sees.
Die Bewohner der Alphütten von Aréna, Plan Ponci und Mont Cura, die gegenüber von Mongeron lagen, hatten das schreckliche Drama aus der Ferne beobachtet. Als gute Christen eilten sie herbei, ebenso wie viele Einwohner von Pringy, die die Hilferufe der Männer von Gerond, die den Stier verfolgten, gehört hatten.
Mit Pfählen, Stangen, Seilen und Haken versuchten die Männer, zumindest Geronds Leichnam und den Kessel an die Wasseroberfläche zu bringen, sie übertrafen sich in dieser Nacht gegenseitig an Mut und Eifer, aber vergebens! Sie fanden weder den Leichnam noch den Kessel, so tief war das Wasser des Sees.
Die Familie des Opfers hatte demjenigen eine hohe Belohnung versprochen, der den Leichnam finden würde, und so wurde die Arbeiten am nächsten und sogar am übernächsten Tag mit neuem Eifer fortgesetzt, jedoch ohne Erfolg.
Als die dritte Nacht anbrach, schliefen selbst die tapfersten Männer vor Erschöpfung am Ufer des Sees ein.
Gegen Mitternacht werden sie durch schreckliche Schreie aus dem Schlaf gerissen. Schlaftrunken und verängstigt sehen sie zunächst nur zwei Flammen, die sich so schnell und häufig um den See bewegen, dass sich ein Feuerkreis um den kleinen See zu ziehen scheint.
Nach einer Weile wird die Sicht klarer: Es ist Gerond mit seinem Kessel, der in wildem Lauf vor dem wütenden Stier flieht. Beide stehen in Flammen!
Die armen Kerle waren doch nur gekommen, um Geronds Leiche zu bergen, aber doch nicht, um dem tragischen Schauspiel seiner Höllenstrafe beizuwohnen! Sie hatten nur noch einen Gedanken: so schnell sie ihre Füsse trugen zu fliehen. Aber eine geheimnisvolle Macht hielt sie zurück. Und so schauten sie mit offenen Augen und offenem Mund…
Gerond und der Stier standen in Flammen, sie brüllten und brüllten und unterbrachen ihren wilden Lauf erst, als in Greyerz der erste Schlag des Angelusläutens ertönte.
Beim Klang der geweihten Glocke verschwanden die beiden Ungeheuer in den Fluten des Sees und die der verängstigten Zuschauer konnten ihre Arme und Beine wieder rühren. Ohne zu zögern, eilten die tapferen Leute so schnell sie konnten nach Pringy, wo sie von dem schrecklichen Drama berichteten, dessen unfreiwillige Zeugen sie gewesen waren. Jetzt war allen klar, warum Géronds Leichnam nicht gefunden worden war.
Die Einwohner aus Pringy, die schon in alten Zeiten das Eigentum anderer respektierten, waren vorsichtig, klug und praktisch genug, jede weitere Suche abzulehnen.
Sie antworteten Geronds Söhnen: "Man weiss nie, wen man einmal brauchen kann. Wir wollen den Teufel nicht gegen uns aufbringen, indem wir stehlen, was ihm gehört. Gerond und sein Stier gehören ihm; soll doch er sie hüten!"
II
Jahrhunderte sind über das Land gegangen, die Welt feiert die Siege Napoleons, mehr als fünfzig Generationen von Sennen haben sich auf der Alp von Mongeron abgelöst, aber die Erinnerung an den Frevler und seine Strafe ist lebendig geblieben, denn die feurigen Gespenster erscheinen noch immer regelmässig am Ufer des kleinen Sees, vor allem in den Quatembernächten und am Abend des Jakobstags.
In diesem Jahr war ein erfahrener Käser namens Cornico als zweiter Senn in der Hütte beschäftigt. Er war ein guter Arbeiter und kümmerte sich um alles, aber er war bei den anderen Sennen mehr gefürchtet als beliebt. Seine Jugend hatte er im Ausland verbracht und war in der Welt herumgekommen. Er glaubte, Eindruck zu machen, wenn er von seinen Heldentaten erzählte und sich über andere lustig machte. Er war ein Prahlhans, ein Hasardeur, ein Grobian, er glaubte an nichts und war herzlos. Seine Lieblingsbeschäftigung bestand darin, den Hüttenjungen, den er als Prügelknaben benutzte, zu demütigen und zu hänseln. Der war ein armer Waisenjunge von etwa 15 Jahren, ebenso ungebildet wie derb und so stämmig wie ehrlich. Ausserdem war er abergläubisch und ein Hasenfuss. Er hiess Dzojet, also Joseph, und wurde aus irgendeinem unbekannten Grund Dzojet à la Gourde, Joseph der Tollpatsch, genannt.
Am Abend des Jakobstags war nach einem schwülen Tag ein heftiges Gewitter niedergegangen. Die
Nacht war pechschwarz und wurde von Zeit zu Zeit durch das unheimliche Leuchten der Blitze zerrissen; der Wind heulte wie das Wehklagen einer gepeinigten Seele, mal brauste er wütend durch den Kamin, mal stöhnte er durch die Ritzen in der Mauer. Der Regen fiel in Strömen und der Donner liess die Echos des Moléson erbeben. Es war wahrhaftig eine gespenstische Nacht.
Die Sennen standen um das Feuer, rauchten ihre Pfeifen und erzählten, wie es Brauch war, abwechselnd Geschichten von Hexen, Wasserfrauen oder Wiedergängern, von wundersamen Ereignissen oder kriegerischen Heldentaten.
Als er an der Reihe war, nutzte Cornico die Gelegenheit, um die Sage von den Wiedergängern des kleinen Bergsees in Erinnerung zu rufen und einen frechen Witz darüber zu machen. Zum Schluss nahm er sich, seiner schlechten Angewohnheit folgend, den armen bouébo vor, seinen gewohnten Prügelknaben:
«Ich wette, du traust dich nicht, heute um Mitternacht Wasser aus dem See bei den grossen Tannen zu holen.»
«Warum nicht? Wenn du das kannst, kann ich das auch!» war die Antwort des Jungen.
“Nie im Leben!”
“Auf jeden Fall!”
«Ich wette einen écu.»
«Ich nehme die Wette an.»
Die Wette war abgeschlossen. Die Sennen winkten sich heimlich zu.
Bald darauf kletterte Cornico, der La Gourde viel Erfolg wünschte, auf den Heuboden und gab vor, schlafen zu wollen.
Der üble Scherzbold hatte den bösen Streich, den er spielen wollte, sorgfältig vorbereitet.
Am Tag zuvor war eine schwarze Kuh geschlachtet worden, und Cornico, der sie häuten sollte, hatte das Fell heimlich behalten und er hatte die Hörner darangelassen. Im Laufe des Tages hatte er die Haut der Kuh zusammen mit zwei Harzfackeln, Glöckchen und Ketten bei den alten Tannen am Seeufer versteckt. Und er hatte seinen Kameraden in seinen Plan eingeweiht, ausser natürlich den armen Joseph, der das Opfer sein sollte.
Gegen elf Uhr verliess Cornico geräuschlos die Hütte und lief zum See. Dort zog er das Fell der Kuh über, band die Glöckchen um seinen Körper, hängte Ketten an seine Arme, zündete die Fackeln an, die er in seine Hände nahm, und begann, wie ein Besessener herumzulaufen und unter lautem Geschrei einen Wiedergänger nachzuahmen.
Das war das Signal, das mit den anderen Sennen vereinbart worden war.
«Es ist Mitternacht», sagte der Alpwirt, «lasst uns zur Ruhe gehen und den Geistern zuschauen. Und du, bouébo, wenn du deine Wette gewinnen willst, so geh zum See bei den alten Tannen und hol dir dein Wasser, wenn nicht, so komm mit uns auf den Heuboden.»
«Ich werde einen Krug Wasser bei den Tannen holen», antwortete der Junge stolz, «und ihr werdet sehen, dass ich keine Angst vor den Gespenstern des Sees habe».
Dann ging er mit seinem Krug hinaus. Bevor er durch die Tür ging, nahm er unbemerkt eine Axt und versteckte sie unter seinem Umhang.
Schon nach wenigen Schritten sah er ein schreckliches Ungeheuer mit bedrohlichen Hörnern am Ufer des Sees entlanglaufen. Es stiess heisere und langgezogene Schreie aus, rasselte mit den Ketten, schwang brennende Fackeln und machte mit Glöckchen und Schellen grossen Lärm.
In der Hütte brach man in schallendes Gelächter aus!
Der Junge ging trotzdem mutig zum See, ohne die Erscheinung aus den Augen zu verlieren.
Bald war er bei den alten Bäumen und stellte seinen Krug ab, um ihn zu füllen.
In diesem Moment wollte sich das abscheuliche Gespenst auf den armen Jungen stürzen, doch der machte plötzlich einen Satz nach hinten und schlug beherzt seine Axt auf den Kopf des Ungeheuers. Und das rollte stöhnend in den See.
Ohne sich weiter um seine Axt oder das Gespenst zu kümmern, füllte der der Junge seinen Krug und machte sich fröhlich auf den Weg zurück zur Hütte.
Trunken von seinem Erfolg stiess er die Tür auf und rief den verblüfften Sennen zu:
"Ich habe das Gespenst vernichtet! Ich bin nicht so dumm, wie ihr glaubt; als ich hinausging, habe ich die grosse Axt aus der Hütte mitgenommen. Der Wiedergänger wollte mich angreifen, da warf ich sie mit aller Kraft nach ihm und spaltete ihm den Kopf wie einen Apfel. Was für ein Gebrüll! Er fuhr herum und rollte in den See mit der Axt noch in seinem Schädel! Der wird mich nicht vergessen! Der wird im nächsten Jahr nicht wiederkommen, um mich zu plagen."
"Das war doch Cornico! Das war nur ein Scherz!", riefen die Sennen und rannten mit ihren Laternen zum See.
Am Ufer des Sees war eine Blutlache. Bis etwa drei Fuss vom Ufer entfernt war das Wasser gerötet, Luftbläschen stiegen an die Oberfläche, kleine Wellen trieben vom Ufer weg, eine Fackel brannte noch im Gras, die andere trieb in der Mitte des Sees.
Als sie das ganze Ausmass des Unglücks erfassten, ergriffen die Senner sofort die noch brennende Fackel, holten Pfähle, Latten und Stangen aus der nächsten Hecke und mühten sich ab, den Körper des unglücklichen Cornico aus dem Wasser zu bergen, was ihnen aber nicht gelang. Bei Sonnenaufgang waren hatten sie immer noch nichts erreicht, und sie mussten ihre Bemühungen abbrechen, um ihren täglichen Pflichten nachzugehen.
Als sie zur Käseküche zurückkehrten, riefen sie vergeblich nach dem Jungen und suchten ihn in der Hütte und in der Umgebung, sogar in Pringy. Nirgends eine Spur von ihm, niemand hatte ihn gesehen. Seine neuen Schuhe waren noch da und seine unentbehrliche Pfeife lag neben der Käseform. Was war nur aus La Gourde ohne Pfeife und Schuhe geworden?
Wahrscheinlich hatte er sich in seiner Verzweiflung an einem Ende des Sees ins Wasser gestürzt, während seine Kameraden am anderen Ende versuchten, Cornicos Leichnam zu bergen.
Tagelang suchten die Einwohner von Pringy den See mit Stangen und Haken ab. Man baute sogar Flösse und liess Seile mit Harpunen hinunter; aber leider fand man, obwohl sie aneinander befestigt waren, kein Seil, das lang genug gewesen wäre, um den Grund des Sees zu erreichen. Alle Nachforschungen und Bemühungen blieben ergebnislos – die Wellen gaben weder die Leiche von Cornico, noch die von La Gourde zurück.
Die unglücklichen Sennen begriffen nur allzu gut, dass man sich niemals über Seelen in Not lustig machen und Spukgestalten nachahmen sollte. Es waren diese Unholde, die La Gourde angestiftet hatten; sie hatten natürlich auch seinen Arm geführt! Gott hatte den Mord zugelassen, um Cornicos Unglauben zu bestrafen.
In der Jakobusnacht des folgenden Jahres wurden die Sennen von Mongeron plötzlich von einem Heulen geweckt, das die Hütte in ihren Grundfesten erschütterte. Sie stürzten aus ihrer Behausung.
Das Wasser des Sees schien zu kochen. An seinen Ufern jagten sich nicht nur die beiden Ungeheuer, die man seit Jahrhunderten kannte, sondern auch ein drittes: der Geist des unglücklichen Cornico!
Er steckte im Fell der schwarzen Kuh. Die Hörner standen auf seinem Kopf. Zwischen den beiden Hörnern steckte die grosse Axt aus der Sennhütte bis zum Heft mitten in der Stirn. Er schüttelte seine Ketten und Schellen und schwenkte seine Fackeln und er brüllte und heulte.
Das war wirklich das Ungeheuer, das Cornico ihnen gezeigt hatte, als er den Hüttenjungen erschrecken wollte.
Er selbst war es!
Aus seiner entsetzlichen Wunde quoll ein Schwall schwärzlichen Blutes. Sein Weinen und Stöhnen liessen einen vor Entsetzen erstarren.
Es war Cornico!
III
Fast dreissig Jahre waren vergangen... Die Sennen, die der schrecklichen Strafe von Cornico beigewohnt hatten, ruhten längst in der kalten Erde, und das Greyerzerland sah seinen Boden von fremder Soldateska zertreten und entweiht. Napoleon, der grosse Eroberer, hatte seine siegreichen Armeen in alle Länder Europas geführt. Nachdem er zwanzig Throne zerstört und unzählige Kronen verteilt hatte, starb der Sieger so vieler Schlachten auf einem sturmumtosten Felsen inmitten des Ozeans. Der zweite Bourbonenkönig, der ihm auf den französischen Thron gefolgt war, musste ebenfalls ins Exil gehen und die letzten Krieger des Kaiserreichs kehrten in ihre Heimat zurück, um von ihren Heldentaten zu erzählen und sich von ihren Feldzügen zu erholen.
Eines Tages tauchte im Greyerzerland ein solcher alter Haudegen auf. Sein Gesicht war zernarbt, er hinkte und ein Arm war steif. Seine Brust war angeblich mit Narben übersät, aber an seiner Uniform steckte so mancher Orden und auf den Ärmel seines steifen Arms waren zwei schöne Winkel aufgenäht, auf die er sehr stolz zu sein schien. Sieben Orden waren ihm verliehen worden!
Als ihn niemand erkannte, obwohl er behauptete, aus Pringy zu sein, wurde er wütend, schlug mit der Faust auf den Wirtshaustisch und brüllte in reinstem Greyerzerisch: «I chu Dzojet à la Gourde, le bouébo dou tzalet dou Mondzeron que l'a tiâ Cornico, crèyin lia on bêquo», was so viel heisst wie: «Ich bin Joseph la Gourde, der Sennbub der Alp von Mongeron. Ich bin es, der Cornico getötet hat, weil ich glaubte, er sei ein Wiedergänger!» Es war tatsächlich La Gourde, von dem man glaubte, er liege ertrunken auf dem Grund des Sees von Mongeron! Es war La Gourde, an den sich die alten Leute noch erinnerten!
Als die Sennen aus der Hütte gestürmt waren und ihm zugerufen hatten, er habe Cornico getötet, war der arme Junge vor Schreck und Zorn ausser sich gewesen und auf eigene Faust ziellos über die Berge gelaufen. So war er schliesslich nach Vevey gelangt.
Dort traf er bald auf einen Anwerber für die Armee, der die Not des verzweifelten, jungen Mannes erkannte. Er fragte ihn, ob er dem Kaiser dienen wolle. Der arme Junge, dem man zu Hause von den ersten Schlachten und Siegen Napoleons erzählt hatte, war begeistert, als er erfuhr, dass man aus einem bouébo dè tzalet, einem Sennbuben von der Alp, einen Soldaten machen konnte. So liess er sich freudig anwerben.
Noch am selben Abend wurde er mit dem Schiff nach Genf gebracht und er begann das harte und ruhmreiche Leben, das ihm seine Wunden und Abzeichen eingebracht hatten.
Heute kennt man die Geschichte von La Gourde, dem Tollpatsch, nicht mehr, aber die Geister von Mongeron kehren in mondlosen Nächten, an einem Quatemberabend oder in der Nacht des Jakobustages zurück. Dann nehmen sie ihr Klagen und ihr schreckliches Geheul an diesem zauberhaften Ort wieder auf und verbreiten Schrecken und Mitleid!
Nach: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Christine Reckhaus © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch
Le lac du Montgeron
I: Caché dans un repli de la montagne, en dessus de Pringy, petit hameau dépendant de l’antique cité féodale des comtes de Gruyères, à quelque distance de la sombre vallée des Albeuves qui conduit au Moléson, se trouve le lac du Montgeron.
Il n’est pas grand ce lac qui reflète dans ses eaux toujours tranquilles les cimes des noirs sapins. Jamais violente tempête n’a agité ses ondes et jamais ses flots n’ont connu de tristes naufrages.
... Vrai est-il d’ajouter que cette nappe d’eau a si peu d’étendue qu’on peut aisément en faire le tour en moins d’un demi... quart d’heure. C’est une grande émeraude tombée au milieu des gras pâturages qui parent de leur riche verdure les contreforts du Moléson.
Si le lac du Montgeron n’est pas grand, il est, par contre, assure-t-on, très profond et il est surtout des plus gracieux et des plus poétiques.
Ses bords sont émaillés des fleurs les plus variées ; pendant tout l’été les libellules capricieuses jouent et se poursuivent, sans trêve ni repos, sur ses eaux immobiles. Les troupeaux des chalets voisins, vaches, brebis, chèvres, moutons et jeunes veaux viennent tour à tour s’y désaltérer.
Le touriste aime aussi à se reposer sur ses rives fleuries. Là, loin des bruits de la plaine, près des forêts mystérieuses, entouré de hautes montagnes, il contemple rêveur le magnifique panorama qui se déroule devant ses yeux.
L’ancienne capitale du pays de Gruyère, de nulle part, ne paraît plus coquette et plus mignonne ; avec son fier donjon, ses vieux remparts, ses tours, ses flèches, ses clochetons et ses maisons aux toits bigarrés, on dirait une petite ville endimanchée.
L’artiste peut contempler la pittoresque vallée de Charmey et la plaine ondulée et riante de la Basse Gruyère, qui, par leur contraste, forment le plus gracieux tableau ; il ne peut se lasser d’admirer l’immense couronne des sommets qui dominent les vallées depuis le Moléson, le gros Merlaz, la Dent du Bourgoz, la Dent du Chamois, la Dent de Broc, jusqu’aux nombreux vanils qui se dressent auprès ou au loin de Charmey.
Aimables étrangers, vous venez passer joyeusement une journée ensoleillée au bord du lac du Montgeron ; mais vous tous, jeunes et vieux, gentilles demoiselles et garçons tapageurs de la ville, gardez-vous de vous y trouver quand la nuit est tombée, car vous assisteriez à de terribles spectacles !
Lorsque l’Angélus a annoncé la fin du jour, et que la nuit close permet aux esprits méchants, aux revenants et à tous les autres êtres mystérieux, mauvais et malfaisants de venir errer sur terre, les eaux du petit lac, devenues subitement noires comme de l’encre, commencent à se soulever très haut. Bientôt le lac entier n’est plus qu’une immense chaudière qui bouillonne en ondes énormes. Alors du tréfonds de ces eaux noires, on entend monter de lugubres mugissements, semblables à ceux des taureaux en furie, des gémissements, des cris, des rugissements plus horribles que ceux des bêtes féroces.
Soudain une vague plus haute que les autres vomit sur la rive du lac un être humain flamboyant.
Poussant des cris désespérés, ce spectre hideux s’efforce aussitôt de fuir ; mais il n’a pas fait cent pas qu’une nouvelle vague, plus puissante que la première, vomit un autre monstre, un énorme taureau, incandescent. Mugissant et jetant des flammes par la bouche, les yeux, les oreilles, les naseaux, il se met à l’instant à la poursuite du premier spectre qui fuit éperdument autour du lac.
A ce moment, les ondes, une troisième fois soulevées, vomissent un nouveau monstre ; c’est un spectre sanglant qui a plus ou moins une forme humaine. Dans sa tête, recouverte d’une peau de vache aux cornes encore adhérentes, est enfoncée une large cognée dont le long manche dressé en l’air semble la corne menaçante d’un animal fantastique. Ses bras sont chargés de clochettes, de ferrailles, de lourdes chaînes et ses mains portent deux flambeaux allumés. Il pousse des gémissements et des plaintes qui font frémir.
Lui aussi cherche à s’enfuir, mais une force invisible le retient sur la triste rive. Affolé à la vue des deux autres monstres, il se sauve, il court, il vole. C’est le début de la course effrénée de trois êtres fantastiques, hideux, épouvantables qui, la nuit durant, se poursuivent en hurlant tout autour du lac du Montgeron, tandis qu’au sommet des vieux sapins noirs qui bordent ce gouffre en ébullition, des oiseaux de nuit innombrables font entendre leurs cris lugubres et sinistres.
Il y a bien longtemps, bien longtemps, alors que le peuple de la Gruyère était déjà bon chrétien, parfaitement catholique, dévot et très pratiquant, — Dieu soit loué ! — les Quetzo, habitants du pays dou câro di j’èlyudzo, du coin des éclairs, étaient encore des idolâtres à moitié convertis.
Ils juraient comme des païens, criaient, tempêtaient, blasphémaient comme des possédés, ne rêvaient que plaies et bosses et n’avaient surtout aucun respect du saint jour du dimanche.
Ils étaient nonobstant fort riches, car souvent Dieu favorise les méchants sur cette terre avant de les damner en l’autre vie.
Un certain nombre de ces Quetzo possédaient des pâturages en pays de Gruyère, où ils étaient fort mal vus, non pas tant du chef d’être propriétaires, que parce qu’ils adoraient presque les faux dieux.
Gérond, l’un d’eux, détenait toutes les montagnes qui dominent Pringy, — de là le nom de Monts de Gérond, Gerondii Montes que les historiens trouvent dans les vieux parchemins des archives. C’était un homme fier, hautain, brutal, avare et inhumain. Il ne croyait point en Dieu et fort peu au diable, ne priait jamais et se moquait insolemment des braves Gruériens à cause de leurs pratiques religieuses. C’était, en un mot, l’impie dont l’unique dieu est la matière.
Bien que fort riche, il dirigeait lui-même son troupeau, travaillant comme deux pour s’enrichir encore davantage.
Dans les chalets de Gérond, non seulement on ne récitait jamais le chapelet le soir, près de Pâtre, comme cela doit se faire dans tous les bons chalets chrétiens, mais les armaillis montaient invariablement se coucher sur le cholei sans dire un mot de prière.
Non seulement aucun homme ne descendait à Gruyères pour assister aux offices du saint jour ; non seulement il n’y avait point de dimanche, mais on gardait pour le jour du Seigneur les travaux les plus bruyants, afin de scandaliser davantage les voisins et les bons Gruériens.
Cette année-là, la fête de saint Jacques, patron des armaillis, tomba sur un dimanche, ce qui, naturellement, en doublait la solennité.
Tous les chalets étaient donc vides d’armaillis, d’armallyirè, dè verda et dè bouébo. On priait et on fêtait saint Jacques dans toute la Gruyère.
Gérond, le mécréant, eut l’audace d’employer cette journée sainte entre toutes, à changer de pâturage avec son personnel et tout son troupeau. Il choisit même l’heure de la sortie de la messe de Gruyères pour quitter le chalet avec ses vaches qui sonnaient sonnailles et clochettes, et ses armaillis qui « liaubaient » et poussaient des cris de joie. Tandis que le troupeau s’en allait ainsi du Gros Montgeron aux Pontets, Gérond lui-même rentra au chalet pour faire le fromage, suivant la coutume. A chaque changement de pâturage, en effet, le maître armailli et le bouébo demeurent après le départ du troupeau pour finir les ouvrages et mettre en ordre le chalet.
Assez tard dans la soirée, ayant terminé sa besogne, Gérond congédia le bouébo avec la troupe des porcs qui s’étaient disputé la dernière goutte de couétre, puis après une minutieuse inspection de son chalet, il se disposa lui- même au départ. Il chargea la lourde chaudière à fromage sur ses épaules et s’achemina vers le sentier qui monte en diagonale la pente très roide située au-dessus du lac. Il portait sa chaudière comme les armaillis ont coutume de transporter à la montagne cet ustensile peu commode*.
Grimpant péniblement le sentier tortueux, il était arrivé au-dessus du lac, là où la pente forme un immense entonnoir, quand il entendit, à quelque distance, le galop furieux d’un animal. C’était son grand taureau noir qui, mécontent sans doute de changer de pâturage, revenait à fond de train des Pontets au Montgeron.
Avant que Gérond ait eu le temps de se garer et de se débarrasser de son fardeau, la bête furieuse l’avait heurté avec une violence telle que, l’un des pieux qui la soutenaient s’étant brisé, la chaudière renversée engloutit brusquement son porteur et roula avec une vitesse extraordinaire vers le lac, toujours poursuivie par l’animal. Elle fit bientôt un bond énorme et alla tomber dans l’eau avec le malheureux qu’elle renfermait. Le taureau qui était possédé du démon se précipita lui aussi dans les profondeurs du lac.
Les gens des chalets de l’Areina, de Plan Poney et du Montcurâ, situés en face du Montgeron, avaient assisté de loin à cet épouvantable drame. En bons chrétiens, ils accoururent, ainsi que bon nombre de Pringiens qui avaient entendu les cris de détresse poussés par les serviteurs de Gérond venus à la poursuite du taureau.
Utilisant pieux, perches, cordes et crochets pour amener, au moins le corps de Gérond et la chaudière à la surface de l’eau, tous ces hommes rivalisèrent de courage et d’efforts pendant la nuit entière, mais, hélas ! en vain : jamais ils ne purent atteindre ni le malheureux, ni la chaudière, tant les eaux étaient profondes.
La famille de la victime, ayant promis une forte récompense à celui qui parviendrait à repêcher le corps, les travaux continuèrent le lendemain et même le surlendemain avec une nouvelle ardeur, mais sans plus de résultat.
La troisième nuit étant venue, les hommes, même les plus intrépides, étant exténués de fatigue, s’endormirent au bord du lac.
Vers minuit, ils sont réveillés en sursaut par des cris effrayants. Obscurcis par le sommeil et l’épouvante, leurs yeux n’aperçoivent d’abord que deux flammes courant autour du lac, si vite et si longtemps qu’un véritable cercle de feu semble tourner autour de la nappe d’eau.
Au bout d’un instant, la vision se précise : c’est Gérond portant sa chaudière qui fuit dans une course folle devant le taureau furieux. L’un et l’autre sont tout en feu !
Bien qu’intrépides, les pauvres diables venus là pour rechercher le corps de Gérond et non pour assister au tragique spectacle de sa peine infernale, n’eurent plus qu’une pensée : fuir de toute la vitesse de leurs jambes. Mais une force mystérieuse les clouait sur place, ne leur permettant que d’ouvrir les yeux et la bouche...
Et Gérond en feu, et le taureau en flammes, hurlant et mugissant, n’interrompirent leur course effrénée que lorsque le premier coup de l’Angélus eut sonné à Gruyères.
Au son de la cloche bénite, les deux monstres disparurent dans les eaux du lac et les membres des spectateurs terrifiés furent du coup déliés. Sans perdre une minute, les braves gens détalèrent à qui le plus vite vers Pringy où ils racontèrent le drame terrible dont ils avaient été les témoins involontaires. Tout le monde comprit alors pourquoi le corps de Gérond restait introuvable.
Les Pringiens qui, dans ces anciens temps déjà, étaient très respectueux du bien d’autrui, prudents, avisés et pratiques, se refusèrent dès lors à toutes nouvelles recherches.
Ils répondirent aux fils de Gérond :
« On ne châ djême qüé on pou avi fauta. On ne volin pâ veri le diâblyo contre no, en li prinnyin chin que lè chio. Dzerond è chin bâ chon à li ; que lè vuerdichè ! » (On ne sait jamais de qui on peut avoir besoin. Nous ne voulons pas indisposer le diable contre nous, en lui volant ce qui lui appartient. Gérond et son taureau sont à lui ; qu’il les garde !)
II
Des siècles ont passé ; nous sommes maintenant à l’époque où le monde salue les victoires de Napoléon ; plus de cinquante générations d’armaillis se sont succédé dans les chalets de Montgeron, mais le souvenir de l’impie et de son châtiment est demeuré dans les mémoires, car les spectres enflammés n’ont cessé de réapparaître régulièrement aux abords du petit lac, surtout aux Quatre-Temps et le soir de la St-Jaques.
Parmi le personnel du chalet, cette année-là, se trouvait, comme second armailli, un vieux fromager du nom de Cornico. Bon travailleur, très à son affaire, il était plus craint qu’aimé des autres armaillis ; ayant passé sa jeunesse à l’étranger, roulé le monde de ci de là, il croyait se faire valoir en contant ses exploits et en tournant les autres en ridicule. Vantard, hâbleur, grossier, il n’avait pas plus de religion que de cœur et son passe-temps favori consistait à humilier et taquiner le bouébo dont il avait fait son souffre- douleur. Celui-ci était un pauvre orphelin d’une quinzaine d’années, aussi illettré et fruste que robuste et honnête, aussi superstitieux que peu poltron. II s’appelait Dzojet, Joseph, et on l’avait surnommé Dzojet à la Gourde, je ne sais trop pour quelle raison.
Le soir de la St-Jacques, après une journée étouffante, un orage violent avait éclaté. La nuit était d’un noir d’encre, coupée de temps à autre par la sinistre lueur des éclairs ; le vent hurlait, semblable aux plaintes d’une âme en peine, tantôt s’engouffrant avec rage par la cheminée, tantôt gémissant à travers les fentes de la paroi. La pluie tombait par torrents et le tonnerre faisait frémir les échos du Moléson. C’était une vraie nuit à revenants.
Serrés autour du feu, les armaillis fumaient leur pipe en devisant, et à tour de rôle, suivant l’usage, chacun racontait son histoire de sorcier, de pêcheidres ou revenants, de faits merveilleux ou d’exploits guerriers.
Son tour de parler étant venu, Cornico en profita pour rappeler la légende des revenants du lity, un petit lac alpestre, et en plaisanter insolemment. Pour conclure, suivant sa mauvaise habitude, il s’attaqua à son ordinaire souffre-douleur, au pauvre bouébo :
« I ferma, lui dit-il, que te n’oujèré pâ alla puiji dé l’ivoué déjo là grôchè chapallè dou lity, chta né, à la miné (Je parie que tu n’oserais pas aller puiser de l’eau sous les grands sapins du petit lac cette nuit à minuit.)
-— Portié pâ ? achebin tiè vo! (Pourquoi pas, aussi bien que vous !) fut la réponse du garçon.
— Djêmé dè la ïa (Jamais de la vie).
— Ti lè coup (Tous les coups).
— I ferma on ècu nâ (Je parie un écu neuf).
— I fermo (Je parie).
Le pari était engagé. Les armaillis se firent à la dérobée un signe d’intelligence.
Bientôt après, Cornico, souhaitant bon succès à La Gourde, monta sur le soliveau et feignit d’aller se reposer.
Le mauvais plaisant avait préparé soigneusement le vilain tour qu’il voulait jouer.
On avait été obligé, la veille, d’abattre une génisse noire, et Cornico, chargé de la dépecer, en avait secrètement gardé la peau à laquelle il avait laissé les cornes adhérentes. Dans la journée il avait été cacher cette dépouille, avec deux flambeaux de résine, des clochettes fêlées et des chaînes, dans les vieux sapins au bord du lac, et il avait fait part de ses projets à ses camarades, excepté, bien entendu, le pauvre Dzojet qui en devait être la victime.
Vers onze heures, Cornico sortit du chalet sans faire de bruit et courut vers le lac. Là, il revêtit la peau de la génisse, attacha les clochettes autour de son corps, chargea ses bras de chaînes, alluma les flambeaux qu’il prit dans chaque main et, s’agitant comme un possédé, il commença à jouer au revenant en poussant de grands cris.
C’était le signal convenu avec les autres armaillis.
« Il est minuit, dit alors le maître du chalet, allons nous reposer, laissons les revenants faire leur tapage. Quant à toi, bouébo, si tu veux gagner ton pari, va puiser ton eau au lac, sous les vieux sapins, sinon, monte sur le soliveau avec nous.
—- Je veux aller puiser une boille d’eau sous les sapins, répliqua fièrement le bouébo, et vous verrez bien que je n’ai pas peur des revenants du lity. »
Et il sortit avec sa boille. En franchissant la porte, il saisit, sans qu’on le remarquât, la hache du chalet et la cacha sous sa houppelande.
Dès les premiers pas, il vit courir sur les bords du lac un monstre horrible qui poussait des cris rauques et prolongés, montrait des cornes menaçantes, secouait des chaînes, brandissait du feu et faisait grand bruit avec des clochettes et des sonnailles.
On riait aux éclats à l’intérieur du chalet !...
Le bouébo néanmoins marcha crânement vers le lac sans perdre de vue le spectre.
Il fut bientôt près des vieux arbres et déposa sa boille à terre pour la remplir.
A cet instant, le hideux fantôme voulut se jeter sur le pauvre adolescent ; mais, celui-ci faisant un saut brusque en arrière, frappa hardiment de sa cognée sur la tête du monstre qui, avec un gémissement rauque, s’en alla rouler dans le lac.
Sans plus se soucier ni de sa hache, ni du revenant, le bouébo remplit sa boille et s’en revint gaillardement au chalet.
Poussant violemment la porte, ivre de son succès, il cria aux armaillis ahuris :
« Il é étherbalâ le bêco ! Il ne chu pâ ache fou tié que vo creidé : in chaillin il é yettâ la dréthau… Il a volu vigni m’impugni. La li é fotia die dou bré avau la titha. L’é partadja co ouna pomma… Tchinta ranquemalâye ! Il a bailli le toua din le lity avui la dréthau piantâye ! Chi ché chovindré dé mé, il ne vindré pâ mé rétzercotâ l’an que vin. » (J’ai exterminé le revenant ! Je ne suis pas aussi sot que vous le croyiez ; j’ai pris la grande hache du chalet en sortant... Le revenant a voulu m’attaquer, je la lui ai lancée des deux bras et lui ai fendu la tête comme une pomme. Quel hurlement ! Il a donné le tour et roulé dans le lac, la hache toujours enfoncée dans son crâne !... Celui-là se souviendra de moi ! Il ne reviendra pas me chicaner l’année prochaine.)
« Iré Cornico ! chin irè ouna fâcha ! » (C’était Cornico ! C’était une plaisanterie !) lui crièrent les armaillis en se précipitant à toutes jambes vers le lac avec leurs lanternes.
Sur le bord du lac, on voyait une mare de sang. A quelque trois pieds du bord, l’eau était rougie, de légers globules montaient à la surface, de petites ondes couraient à la dérive, un flambeau brûlait encore dans l’herbe, l’autre nageait vers le milieu du lac.
Comprenant toute l’étendue du malheur qui était arrivé, les armaillis saisirent immédiatement le flambeau encore allumé, coururent à la haie voisine, en prirent les pieux, les lattes et les perches et firent des efforts inouïs pour retirer de l’eau le corps du malheureux Cornico, mais ils n’y réussirent point. Le soleil les surprit encore occupés à cette besogne vaine ; et ils durent l’abandonner pour vaquer à leurs occupations quotidiennes.
Rentrés au trinzâblio, ils appelèrent en vain le bouébo, ils le cherchèrent dans le chalet et dans les environs, même à Pringy. Aucune trace, personne ne l’avait aperçu. Ses souliers neufs étaient restés sur le soliveau et son indispensable pipe dormait près du moule à fromage. Qu’était-il advenu de La Gourde sans sa pipe et sans ses souliers ?
Très probablement, dans son affolement, il s’était jeté à l’eau à l’une des extrémités du lac pendant qu’à l’autre ses compagnons cherchaient à retirer le corps de Cornico.
La population de Pringy, armée de perches et de crochets, travailla plusieurs jours durant autour du lac.
On fit même des radeaux et l’on descendit des cordes avec des harpons ; mais hélas ! bien qu’attachées les unes aux autres, on ne trouva pas de cordes assez longues pour atteindre le fond du lac. Toutes les recherches et tous les efforts restèrent sans résultat, l’onde ne rendit ni le corps de Cornico, ni celui de La Gourde.
Les malheureux armaillis ne comprenaient que trop qu’il ne faut jamais se moquer des âmes en peine et contrefaire les revenants. C’étaient ces êtres malfaisants qui avaient inspiré La Gourde ; eux, bien sûr, qui avaient dirigé son bras ! Dieu avait permis ce meurtre pour punir l’incrédulité de Cornico.
Pendant la nuit de la St-Jacques, l’année suivante, les armaillis du Montgeron furent soudain réveillés par des hurlements tels que le chalet trembla sur ses fondements. Ils se précipitèrent hors de leur demeure.
Le lac était semblable à une mer en ébullition. Sur ses bords couraient non seulement les deux monstres qui s’y poursuivaient depuis de longs siècles ; un troisième les accompagnait : le spectre de l’infortuné Cornico !
Il était affublé de la peau de la génisse noire. Les cornes encore adhérentes à la peau se dressaient sur sa tête. Au milieu du front, entre ces deux cornes, était enfoncée jusqu’au manche la grande hache du chalet. Il secouait ses chaînes et ses clochettes et agitait ses flambeaux en criant et hurlant.
C’était bien le monstre qu’ils avaient vu quand Cornico leur avait montré comment il allait épouvanter le bouébo du chalet.
C’était lui !
Un flot de sang noirâtre jaillissait de son affreuse blessure. Ses pleurs et ses gémissements glaçaient d’épouvante.
C’était Cornico !...
III
Près de trente ans s’étaient écoulés... Les armaillis qui avaient assisté au terrible châtiment de Cornico dormaient depuis longtemps sous la froide terre, le pays de Gruyère avait vu son sol foulé et profané par la soldatesque étrangère. Napoléon, le grand conquérant, avait conduit ses armées victorieuses dans toutes les contrées de l’Europe. Après avoir pulvérisé vingt trônes et distribué d’innombrables couronnes, le vainqueur de tant de batailles se mourait sur un rocher sauvage, perdu au milieu des océans. Le deuxième roi Bourbon qui lui avait succédé sur le trône de France avait dû, à son tour, partir pour la terre d’exil et les derniers guerriers de l’Empire rentraient au pays raconter leurs exploits et se reposer de leurs campagnes.
Un jour, Gruyères vit arriver un vieux brave, à la figure balafrée, à la jambe boiteuse et au bras raide. Sa poitrine portait, dit-on, de nombreuses cicatrices, mais sa boutonnière portait aussi maintes décorations et son bras malade était orné de deux beaux chevrons dont il se montrait très fier. Il avait été sept fois cité à l’ordre du jour !
Comme personne ne voulait le reconnaître, bien qu’il prétendît être de Pringy, il se mit en colère et cria dans le plus pur gruérien, en frappant un grand coup de poing sur la table de l’auberge : « I chu Dzojet à la Gourde, le bouébo dou tzalet dou Mondzeron que l’a tiâ Cornico, crèyin lia on bêquo. » (Je suis Joseph à la Gourde, le garçon du chalet du Montgeron qui a tué. Cornico croyant tuer un revenant.)
C’était La Gourde qu’on croyait noyé au fond du lac du Montgeron ! C’était La Gourde que tous les vieux avaient connu.
Lorsque les armaillis s’étaient précipités hors du chalet en lui criant qu’il avait tué Cornico, fou d’épouvante et de colère, le pauvre garçon s’était enfui à l’aventure à travers les montagnes sans savoir où il allait. Il arriva ainsi à Vevey.
Un des premiers hommes qu’il rencontra était un enrôleur qui, voyant ce tout jeune homme dans le plus grand dénûment, lui demanda s’il voulait servir l’Empereur.
Le pauvre garçon qui avait entendu parler au chalet des premiers combats et des victoires de Napoléon, fut ravi de savoir que d’un bouébo dè tzalet, on pouvait faire un soldat. Il fut donc heureux de répondre oui.
Le soir même, on le débarquait à Genève et il commençait cette vie rude et glorieuse qui lui avait valu ses blessures et ses galons !...
Aujourd’hui, on a oublié l’histoire de La Gourde, mais les revenants du Montgeron reviennent encore, par les nuits sans lune, au soir des Quatre-Temps ou de la St-Jacques, redire leurs plaintes, leurs hurlements terribles, en cet endroit ravissant où ils sèment l’épouvante et la pitié !
* Deux pieux placés parallèlement sur l’orifice de la chaudière sont attachés solidement à celle-ci, à une distance d’environ trente centimètres l’un de l’autre.
Cette opération terminée, la chaudière est renversée et placée sur un plan, un meuble, quelque peu élevé, ordinairement sur la partie inférieure de la porte du trintzâblio. (Les portes de la cuisine du chalet, dite trintzâblio, où se fabrique le fromage, se partagent en deux parties, vers le milieu de leur hauteur, cela afin de pouvoir éclairer le local et lui donner de l’air sans que le menu bétail puisse y pénétrer.)
Le porteur se baisse sous la chaudière ainsi placée, engage sa tête entre les deux pieux qui viennent reposer sur ses épaules et la chaudière est chargée. La tête de l’homme est entièrement cachée par la chaudière dont il est comme coiffé.
C’est ainsi que les immenses chaudières qui servent à fabriquer le fromage sont transportées de pâturage en pâturage jusqu’aux plus hauts chalets des montagnes, trajets qui durent parfois des heures entières et sont aussi malaisés que pénibles.
Aus: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch