Der lahme Jean

Land: Schweiz
Region: Greyerz
Kategorie: Sage

Damals wie heute gingen in der kleinen Stadt Greyerz auf dem Hügel alle Frauen ihren Geschäften nach, umgeben von fünf, sechs, acht oder zehn gesunden, rosigen, pausbäckigen Kindern. Nur die Gräfin hatte kein Kind, nicht einmal ein kleines Mädchen!

Sie war jung, schön, freundlich und gutmütig, aber untröstlich über den unerfüllten Kinderwunsch. Sie weinte, betete und spendete reichlich Almosen. Sie schickte sogar viele Pilger aus, um die Heiligen in den Oratorien zu bitten, bei Gott und seiner heiligen Mutter für sie einzutreten und wollte unbedingt bekommen, was sie sich wünschte. Im Schloss wurde oft gefeiert und gejubelt; edle Jungfrauen und Damen aus der Nachbarschaft gaben sich dort ein Stelldichein. Die Jugend aus der Stadt und der Umgebung tanzte auf den Terrassen des alten Herrenhauses die fröhliche Coraule, den Schneckentanz. Und der Graf war bei all den Vergnügungen dabei! Die arme Gräfin grämte sich umso mehr, als die Männer damals leichtlebig und flatterhaft waren, vor allem, wenn sie keinen kleinen Sohn hatten, der sie bei der Mutter hätte halten können. Seine Frau hatte den Eindruck, dass er bei den edlen Damen und Fräuleins die gleiche Aufmerksamkeit an den Tag legte wie ihr gegenüber, aber sie war misstrauisch gegenüber den glänzenden Augen und den feurigen Herzen der eleganten Städterinnen und der jungen Bäuerinnen, mit denen er sehr gerne tanzte und scherzte. Um die Gefahr aus der Welt zu schaffen und um ihren wankelmütigen Herrn und Gebieter ganz für sich allein zu haben, wollte sie einen Sohn, einen grossen, rosigen, molligen und pausbäckigen Jungen, wie ihn sich jede junge Frau wünscht. Sie wollte unbedingt einen Sohn.

Doch das Glockenspiel der alten Kirche in Greyerz hatte zur Weihnacht geläutet, das Angelusläuten war verklungen und ihr Wunsch war immer noch nicht erfüllt. Die Nacht war kalt und es schneite in grossen Flocken. Nachdem sie den ganzen Tag gefastet und Vigil gehalten hatten, wie es unsere Ahnen schon getan hatten, feierten alle Leute des Schlosses - die Dienerschaft, die Garnison, der Graf und die Gäste. Ein ausgezeichnetes, leichtes Abendessen ging der Mette voraus und ein reichhaltiger, gewaltiger Weihnachtsschmaus sollte folgen.

In der Küche der Schlosswachen, wo ein ganzer Ochse im riesigen Kamin am Spiess gedreht wurde, wurden Weihnachtslieder gesungen. In der grossen Küche der Dienerschaft wurden Weihnachtslieder gesungen. Im grossen Rittersaal wurde getrunken und geplaudert und es wurden Weihnachtslieder gesungen. Im ganzen Schloss herrschte weihnachtlicher Jubel.

Die Gräfin nutzte den Trubel, um sich unbemerkt und in einfachen Kleidern aus dem Schloss zu stehlen, und ging durch die dunkle Nacht zur Kapelle, die dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht war, um dort zu beten.

In der Kapelle konnte sie ihre Traurigkeit nicht mehr zurückhalten. Inbrünstig bat sie den Heiligen, der gekommen war, um den Messias anzukündigen, er möge für sie bei dem kleinen Jesus, dem göttlichen Kind, Fürsprache einlegen. In dieser Nacht könne das göttliche Kind doch denen, die ihn demütig anflehen, nichts abschlagen. Sie weinte heisse Tränen.

Die junge Gräfin hatte Jean l’Éclopé, den armen Mann, der verborgen in der Tiefe der Kapelle ebenfalls zum heiligen Johannes betete, nicht bemerkt. Wer war Jean l’Éclopé, der lahme Jean? Woher kam er? Niemand hat es je erfahren. Lang, hager, das Gesicht von einem langen weissen Bart umrahmt, war er eines Tages im Greyerzerland aufgetaucht und nie mehr weggegangen. Manche behaupteten, dass sich unter den armseligen Lumpen ein Mann verbarg, der auf Ehre und Reichtum verzichtet hatte, um sich durch die Armut selbst zu heiligen. Andere behaupteten, der gute Arme sei ein alter Soldat gewesen, der von den Mauren gefangen genommen worden war und eine lange Sklaverei erlitten hatte, aus der er später durch ein Gelübde auf wundersame Weise befreit worden war. Einige glaubten zu wissen, dass es sich dabei um einen reichen Herrn handelte, der für irgendein grosses Vergehen Busse tat. Viele andere Vermutungen gingen von Mund zu Mund; aber wie gesagt, man hat nie in Erfahrung gebracht, woher Jean l’Éclopé kam und wer er war. Er war ein guter Armer und ein heiliger Mann, mehr braucht man nicht zu wissen!

Immer zufrieden, auf seinen langen, knorrigen Stock gestützt, wanderte er mit seinem Almosenbeutel durch das ganze Greyerzerland, von La Tour bis Montbovon, von La Valsainte bis Part-Dieu. Mühsam ging er durch Schluchten und auf steinigen Pfaden und betete andächtig den Rosenkranz. Nie ging er an einer Kapelle vorbei, ohne sie zu betreten und dort lange zu beten, und am Abend, solange eine Kirche geöffnet war, blieb er in Anbetung versunken dort.

Er war überall willkommen, denn er brachte das Glück in die Familien. Deshalb wurde er auch «der gute Arme» genannt». Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass der gute Arme allein mehr Almosen erhielt als zehn andere Bettler zusammen und dass sein Almosenbeutel schnell gefüllt war. Hatte er genug gesammelt, war er grosszügig und verteilte den Inhalt seines Beutels gerne an andere, die noch ärmer waren als er. Und wenn er alles verteilt hatte, nahm er seinen Weg wieder auf und begann das Betteln von vorne. Während die liebenswürdige Gräfin von Greyerz von solchem Kummer gequält wurde, erkannte Jean l’Éclopé die junge Gräfin nicht in der Frau, die ganz in ihren Schmerz versunken war. Er dachte, sie sei ein armer Mensch wie er selber, gekommen, um dem heiligen Johannes ihr Leid zu klagen. Er wurde von Mitleid ergriffen, als er die Frau in ihrem Elend sah, griff in seinen Almosenbeutel und holte das grösste Stück Brot heraus, das er darin fand. Dann ging er sachte zu ihr hin, reichte ihr das Brot und sprach: «Hier, nimm und iss, das wird dich trösten!»

Die Gräfin erkannte Jean l’Éclopé sofort an seiner Stimme. Sie erinnerte sich, dass er den Segen in die Familien brachte, und glaubte, dass seine Worte das Versprechen waren, dass ihre Gebete und Tränen endlich erhört würden. Mit beiden Händen ergriff sie das Stück Brot, das der Arme ihr reichte, und eilte, ohne sich zu erkennen zu geben, aus der Kapelle.

Strahlend wie am Tag ihrer Verlobung nahm sie neben ihrem Mann Platz. Während die anderen schon schmausten, wollte sie ihr Fasten nicht brechen und begnügte sich damit, ein Glas verdünnten Rotweins zu trinken und ein wenig von dem schwarzen Brot zu essen, das ihr der arme Mann gerade als Almosen gegeben hatte.

Bald rief das fröhliche Glockenspiel die Gläubigen in die alte Pfarrkirche. Mitternacht! Es ist Weihnachten! Es ist Weihnachten! Alle Schlossbewohner, angeführt von Graf und Gräfin, strömten dorthin unter den Freudenrufen der Menschen von Greyerz, die unaufhörlich sangen: «Weihnachten! Weihnachten! Fröhliche Weihnachten!»

Nach der Mitternachtsmesse kehrten alle ins Schloss zurück, um den Weihnachtsabend zu begehen. Frische Blutwurst, Rinderbraten, gepökelter Schinken und Rehbraten, Gänse, Hühner und Truthähne, Bären, Wildschweine und Hirsche, Rehe und Gämsen wurden aufgetischt, alles begossen mit den besten Weinen aus den Weinbergen, die der Graf in der Gegend von Lavaux besass. In jenen alten Zeiten wurde Weihnachten dreizehn Tage lang gefeiert - wenn man das Abendessen vor der Mette nicht mitzählt. Jeden Tag gab es Festessen. Am dreizehnten Tag aber, dem Dreikönigsfest, wurde dann noch einmal so richtig gefeiert, als ob jeder bereuen würde, bis dahin nicht genug geschlemmt zu haben.

So kam das neue Jahr, der Frühling, Sommer, Herbst. Das Jahr war gut gewesen und die Ernte reich. Die Hirten waren mit ihren Herden von der Alp in die Ebenen zurückgekehrt. Reife Früchte, weiss, rot, rosa und golden, hingen noch an den Zweigen der Bäume. Scharen von Kindern liefen die hohen Hecken entlang, um die Haselnüsse zu pflücken, kurz bevor die auf die Wiesen fallen konnten. In dieser Zeit gebar die Gräfin von Schloss Greyerz einen Sohn und, wie von ihr ersehnt, war er rosig, mollig und pausbäckig – und sie war überglücklich.

Bald wurde der Erbe des Grafen von Greyerz in der Schlosskapelle auf den Namen Jean getauft.

Es gab ein grosses Fest im Schloss, ein Fest in der Stadt, ein Fest in den Dörfern, ein Fest in den Weilern, ein Fest hoch auf den Bergen, wo hundert Freudenfeuer leuchteten. Edle Herren und edle Damen waren aus der Umgebung, der Waadt und sogar aus Savoyen herbeigeeilt, um den grossen Feierlichkeiten beizuwohnen.

Ja, es wurde in ganz Intyamon gefeiert, denn der gute Graf erliess seinen Untertanen zur Feier des glücklichen Ereignisses ein Viertel der Erbpacht und des Zehnten.

Die Burgwachen hatten einen Ochsen für die grossen Feierlichkeiten am Spiess gebraten; der Wein floss reichlich auf der grossen Terrasse, wo die Jugend trank und sang und dabei zahlreiche Schneckentänze aufführte. Und im Rittersaal gab es ein grosses Festmahl.

Um all den Komplimenten und Glückwünschen der schönen Damen und hohen Herren gerecht zu werden, beschloss die Gräfin, von dem Almosen zu erzählen, das sie in der Weihnachtsnacht von Jean l’éclopé, dem armen Mann, erhalten hatte, und von den hoffnungsvollen Worten, die sie von ihm gehört hatte. Und um die Wahrheit ihrer Geschichte zu beweisen, holte sie die Reste des Brotes hervor, die Jean ihr gegeben hatte.

Sie hätte das Brotstück gerne als Andenken behalten, obwohl es trocken und bröselig war, aber leider blieb bald nur noch ein Krümel von ihm übrig, denn alle edlen Damen wetteiferten um ein Stückchen vom Brot, um auch ein Stück zu besitzen vom Glück.

Nach: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Aus dem Französischen übersetzt, und neu gefasst unter Mitwirkung von Christine Reckhaus © Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

Jean l’Éclopé

La comtesse de Gruyères, jeune, belle, aimable et bonne, était désolée. Elle pleurait, priait et faisait d’abondantes aumônes. Elle envoyait même de nombreux pèlerins supplier les saints des oratoires de bien vouloir intercéder pour elle auprès de Dieu et de sa benoîte Mère. Elle voulait absolument obtenir ce qu’elle désirait.

Alors comme aujourd’hui, dans la bonne petite ville haute perchée sur sa colline, toutes les femmes allaient, venaient et vaquaient à leurs occupations, entourées de cinq, six, huit, dix moutards bien portants, roses et joufflus, et... elle... la comtesse, n’avait point d’enfant... pas même une fillette !

La pauvre se désolait d’autant plus que les hommes de ces temps-là étaient légers et volages, surtout quand ils n’avaient pas un petit garçon pour les retenir auprès de la maman...

Il y avait souvent fête et liesse au château ; les nobles donzelles et dames du voisinage s’y donnaient rendez-vous, et les « jeunesses » de la ville et des alentours se plaisaient à danser de joyeuses coraules sur les terrasses du vieux manoir.

Le comte était de toutes les réjouissances !

Son épouse avait cru s’apercevoir qu’il se montrait aussi empressé auprès des nobles dames et donzelles qu’auprès d’elle, mais elle se méfiait surtout des yeux brillants et des cœurs enflammés des élégantes citadines et des jeunes paysannes avec lesquelles il aimait fort à danser et à plaisanter.

Pour remédier à tant de maux et afin de posséder toute seule son seigneur et maître inconstant, elle voulait un fils, un gros garçon, rose, potelé et joufflu, comme en désire toute jeune épouse... Elle en voulait un...

Tandis que l’aimable comtesse de Gruyères se désolait ainsi, vivait en pays d’Intiamont un homme pauvre comme Job, mais heureux comme Crésus.

Il s’appelait Jean l’Éclopé. Toujours content, appuyé sur son long bâton noueux, il portait sa besace dans toute la Gruyère, de la Tour à Montbovon, de la Valsainte à la Part-Dieu. Il cheminait péniblement le long des sentiers ravinés et des chemins caillouteux en récitant dévotement son chapelet. Il ne passait jamais devant une chapelle sans y entrer pour prier longuement et, le soir venu, tant qu’une église était ouverte, il y restait en adoration.

On aimait à le voir arriver ; partout il était le bienvenu, car il apportait avec lui le bonheur dans les familles. Aussi l’avait-on surnommé le bon pauvre.

Inutile de dire que le bon pauvre recevait à lui seul, en aumônes, plus que dix à la fois de ses congénères, et que son sac était promptement garni. Ainsi enrichi, il se montrait généreux et se faisait un plaisir de distribuer le contenu de sa besace à d’autres plus pauvres que lui ; puis, lorsqu’il avait tout donné, il poursuivait son chemin et recommençait à mendier...

Qui était Jean l’Éclopé ? D’où venait-il ?

Nul ne le sut jamais.

Long, maigre, la figure encadrée d’une longue barbe blanche, il avait fait un jour son apparition en pays de Gruyère et n’en était plus jamais reparti.

D’aucuns prétendaient que, sous ces haillons miséreux, se cachait un homme qui avait renoncé aux honneurs et à la fortune pour se sanctifier dans la pauvreté.

D’autres affirmaient que ce bon pauvre était un vieux militaire qui, capturé par les Maures, avait subi un long esclavage dont il avait été miraculeusement délivré ensuite d’un vœu.

Certains croyaient savoir que c’était là un riche seigneur qui faisait pénitence de quelque grand manquement.

Beaucoup d’autres suppositions couraient de bouche en bouche ; mais, comme je l’ai déjà dit, on ne sut jamais d’où venait et qui était Jean l’Éclopé.

C’était un bon pauvre et un saint homme, n’en demandons pas davantage !...

L’angélus avait sonné ; le carillon de la vieille église de Gruyères avait annoncé Noël. La nuit était froide et il neigeait à gros flocons. Après avoir jeûné et vigilé la journée entière, comme le faisaient nos vieux pères, toutes les gens du château, domesticité, garnison, comte et invités faisaient fête. Un excellent souper maigre précédait les matines et un réveillon gras et pantagruélique devait les suivre.

On chantait donc des Noëls au corps de garde où un bœuf entier tournait à la broche sous l’immense cheminée.

On chantait des Noëls dans la grande cuisine de la domesticité.

On chantait des Noëls en buvant et en devisant dans la grande salle des chevaliers.

Le château entier était en liesse de Noël.

Profitant de l’entrain général, la comtesse se glissa furtivement hors du château, et dans la nuit noire s’en vint prier à la chapelle dédiée à saint Jean le Précurseur.

Là, laissant éclater la tristesse de son cœur, elle se mit avec ferveur à supplier celui qui était venu annoncer le Messie, de bien vouloir intercéder pour elle auprès du petit Jésus, l’enfant divin, qui en cette sainte nuit ne peut rien refuser à ceux qui l’implorent humblement.

Elle pleurait à chaudes larmes...

Au fond de la chapelle, dans la profonde obscurité, elle n’avait point a- perçu Jean l’Êclopé, le bon pauvre qui, lui aussi, était venu prier saint Jean.

Il ne reconnut point madame la jeune comtesse dans cette femme abîmée de douleur. Il crut que c’était une pauvresse comme lui, laquelle mourant de faim, venait confier ses peines à saint Jean.

Emu de pitié à la vue de tant de misère, il plonge sa large main dans sa besace et en sort le plus gros des morceaux de pain qu’elle contient...

S’avançant alors doucement vers la pauvresse, il le lui tend en disant : « Tenez et mangez, pauvre femme ; cela vous consolera ! »

La comtesse reconnut aussitôt Jean l’Éclopé à sa voix. Se rappelant qu’il apportait la bénédiction dans les familles, elle crut trouver dans ces paroles comme la promesse que ses prières et ses larmes seraient enfin exaucées.

Des deux mains, elle saisit le morceau de pain que le pauvre lui tend et, sans se faire connaître, elle sort précipitamment de la chapelle.

Radieuse, comme au jour de ses fiançailles, elle vient s’asseoir à côté de son mari. Tous festoient, mais elle, ne voulant pas rompre son jeûne, se contente de boire un verre d’eau rougie et de manger un peu du pain noir dont le miséreux venait de lui faire l’aumône.

Minuit ! C’est Noël ! C’est Noël ! Les joyeux carillons appellent les fidèles à l’antique église paroissiale. Toute la gent du château y accourt, comte et comtesse en tête, au milieu des cris d’allégresse de la bonne petite cité de Gruyères qui ne cesse de chanter : « Noël ! Noël ! heureux Noël ! »

La messe de minuit terminée, tout le monde s’en retourne au château pour réveillonner avec boudin frais, bœuf rôti, jambon salé, venaison, oies, poulets et dindes, ours, sanglier, cerf, chevreuil et chamois, le tout arrosé des meilleurs crûs que le comte possédait dans les parages de Lavaux.

Il ne faut pas oublier que dans ces vieux âges, la fête de Noël durait treize jours, sans compter le souper d’avant les Matines. Pendant les douze premiers jours, on fêtait à qui le plus et à qui le mieux, et le treizième jour, qui était la fête des Rois, on s’en donnait encore à cœur joie, comme si chacun eût grande repentance de ne pas avoir assez ripaillé jusque-là.

L’automne ! L’année avait été bonne et les récoltes magnifiques. Après un heureux alpage, pâtres et troupeaux étaient redescendus dans la plaine ; les fruits mûrs, blancs, rouges, roses et dorés étaient encore suspendus aux branches des arbres et les troupes vagabondes des enfants couraient le long des hautes haies pour cueillir les noisettes jaunes, prêtes à tomber sur le vert gazon.

Il y avait grande fête au château de Gruyères, fête en ville, fête dans les villages, fête dans les hameaux, fête sur les hautes montagnes où brillaient cent feux de joie.

Nobles seigneurs et dames de haute lignée étaient accourus des environs, du pays de Vaud et même de Savoie pour assister à ces grandes réjouissances.

C’est qu’on avait baptisé ce jour-là, du nom de Jean, dans la chapelle du château, un héritier du comte de Gruyères, rose, joufflu et potelé à souhait, et que Madame la Comtesse étrennait ses relevailles.

C’était fête au château ! C’était fête dans tout l’Intiamont, car le bon comte, pour célébrer l’heureux événement, remettait à ses sujets le quart des lods et des dîmes.

La garnison avait mis à la broche le bœuf des grandes solennités ; le vin coulait sur la grande terrasse où la jeunesse buvait et chantait en déroulant de nombreuses coraules ; il y avait grand festin à la salle des chevaliers...

Pour répondre à tous les compliments et félicitations des belles dames et des hauts seigneurs, dame la comtesse se hasarda à parler de l’aumône qu’elle avait reçue du bon pauvre la nuit de Noël ainsi que des paroles pleines d’espérance qu’elle avait entendues ; et, pour prouver la véracité de ses dires, elle exhiba le reste du morceau de pain bis que lui avait donné Jean l’Éclopé.

Elle aurait bien aimé le garder en souvenir, quoiqu’il fût sec et racorni; mais hélas ! il n’en resta bientôt miette, car petites et grandes, brunes et blondes, jeunes ou d’âge mûr, toutes les nobles dames à l’envi, voulurent en goûter comme gage de bonheur et d’espérance.

Aus: Marie-Alexandre Bovet, Légendes de la Gruyère, Lausanne, o. J. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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