Der Tod kündet sich an

Land: Schweiz
Region: Zürich Oberland
Kategorie: Sage

Der Tod kündet sich an

Adele, ein Hausmädchen in Herschmettlen, lag auf den Tod krank im Nebenzimmer. Man hatte ihrem Bruder berichtet und erwartete ihn jeden Moment. „Mürgruedis Gritli", Frau Bohli und „Pünter-Ida" wachten bei der Kranken. Plötzlich - es ging gegen Mitternacht - klopfte es dreimal hintereinander sehr laut an das Stubenfenster. Ida nahm die Lampe und trat vor das Haus, sah aber niemanden. „Wott öpper ie? Wer isch do?“ rief sie. Kaum hatte sie das gesagt, klopfte es hart neben ihr wieder dreimal ans Fenster, aber sie sah keinen Menschen. Als sie wieder in die Kammer trat, richtete sich die Kranke auf: „Isch das en Geischt gsi, oder isch es min Brüeder gsi?“ In diesem Moment hub der Todeskampf an.

„Hansruedeli-Nänne“ lag in der hinteren Kammer am Sterben. Die Mutter und „Zeche-Felixen-Esther“ sassen in der vorderen Stube und wachten. Plötzlich klopfte es dreimal an die Türe. Die Mutter öffnete, doch fand sie niemanden. Am andern Tage starb die Grossmutter. In der Sterbeminute wollte die Mutter in der anstossenden Tenne einen Unbekannten laut rufen gehört haben: „Scharlee, Scharlee!“ Es war weit und breit niemand zu sehen.

Als „Zeche-Felixen-Esther“ sterbend in ihrer Kammer lag, klopfte es plötzlich laut an die Türe. Ihre Schwiegertochter öffnete, und die Sterbende fragte: „Bisch es du, Frieda?“ (eine Nachbarin). Aber niemand stand draussen. Zu gleicher Zeit soll ein unbekannter, schwarzgekleideter Mann vom Oberhof her auf das Haus zu und durch die offene Tenntüre getreten sein.Niemand war zu finden. Gleich darauf starb Esther.

Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Oberland
Aus Jakob Zollingers Herschmettlerchronik. Manuskripte. K. W. Glaettli kann selber bestätigen, dass es diese „Kündung“ gibt. Er mochte etwa 17 Jahre alt gewesen sein. Man sass beim Abendessen, als jemand, eine Frauenstimme, im Treppenhaus laut den Namen seiner Mutter rief. Es war aber niemand dort Anderntags erhielten sie die Mitteilung, dass zu eben jenem Augenblick eine Verwandte gestorben war.

 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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