Im „Sack“

Land: Schweiz
Region: Zürich Oberland, Tösstal
Kategorie: Sage

Im „Sack“

An der Halde der früheren Burg Breitenlandenberg steht das Haus, genannt im „Sack“. Diesen Namen verdankt es einem sonderbaren Zufall. Vor langer Zeit hatte einmal ein Pfaffe etwas angestellt - man weiss heute nicht mehr was - und er musste sich flüchten vor den Verfolgern. Auf der Flucht kam er zu dem Hause und hielt bei dem Bauern an, dass er ihn verstecke. Das tat der gute Mann auch, denn er glaubte, dass dem Pfarrer wirklich unrecht geschehe. Er steckte ihn in einen Fruchtsack und stellte ihn mit anderen Säcken an einen Haufen. Diese List rettete dem Pfaffen das Leben. Sie ist aber später doch ausgekommen und hat dem Hause den bekannten Namen eingebracht.

Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Oberland
Nach Lüssi, W.-Variante von Heda. Spahr-Lüssi im Beiblatt z. Neuen Winterthurer Tagblatt, 10. 4. 1952: „Streifzug durch die Winterthurer Besitzungen bei Turbenthal“: Als einst der Bischof von Konstanz vor seinen Feinden ins dunkle Tösstal fliehen musste, suchte er in diesem, dem Kloster St. Gallen gehörigen Hause (also im Sack) Zuflucht. Der Bauer, der eben sein Korn gedroschen hatte, versteckte den hohen geistlichen Herrn hinter den Kornsäcken. Seither heisst das Haus „im Sack“.

 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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