Der Hausgeist in der Grande-Riedera

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Am Fusse von La Berra in der Grande-Riedera lebte ein Hirte, der das unsichtbare Volk sehen konnte. Manche sagen, dass es an der günstigen Stunde seiner Geburt lag, denn er hatte einen Hausgeist, der um seine Wiege tanzte und sein Spielgefährte war. Sicher ist, dass der kleine Dietrich nur noch mit dem kleinen Hausgeist spielte. Dieser trug einen blauen Gürtel und eine rote Mütze, und wo Dietrich war, da war auch der Kobold nicht weit.

So vergingen die Jahre und Dietrich wurde ein fleissiger Senn, immer begleitet von seinem hilfreichen Freund. Sie teilten Essen und Arbeit und waren ein gutes Gespann.

Eines Tages sass Dietrich in der Hütte und legte Holz ins Feuer, als der Hausgeist alle seine Bewegungen nachahmte. Nahm der eine ein Holzscheit, nahm der andere auch eins. Bis es Dietrich zu bunt wurde und er seinem kleinen Freund mit dem brennenden Holz drohte. Da verschwand der Hausgeist und kam wochenlang nicht wieder.

Dietrich vermisste seinen Freund und stellte ihm jeden Tag einen Becher mit Rahm auf die Türschwelle.

Endlich kam der Hausgeist zurück und sie arbeiteten wieder Seite an Seite.

Doch schon bald zerstritten sie sich wieder. Während Dietrich den Kühen viel Heu gab, wollte der Hausgeist lieber sparsam sein. Wer hatte Recht?

Der Senn, der sich selbst als Herr und den Hausgeist als Knecht betrachtete, ertrug keinen Ungehorsam. Doch der Hausgeist wollte sich fügen, nahm in seinem Zorn eine Mistgabel und verfehlte Dietrich nur um Haaresbreite.

«Du Undankbarer!», schrie Dietrich. Da verschwand der Hausgeist und kehrte nie wieder zurück. Die Mistgaben aber blieb im Stein stecken und niemand konnte sie je wieder herausziehen.

Ob Dietrich seinen Freund aus dem Kleinen Volk vermisst hat? Manche sagen, dass der Hirte später den Verstand verloren habe, denn ohne den Freund an seiner Seite schien ihm das Leben nur noch halb so schön.

Neu erzählt von Djamila Jaenike, nach: «Le lutin de la Grande-Riedera», in: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. Eingelesen und aus dem Französischen übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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