Die Höhle im Galterntal

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Am Eingang des Galterntals, nicht weit von der Beatuskapelle, ist eine tiefe, dunkle Höhle. Dort lebte einst ein schrecklicher Drache, der das ganze Land in Angst und Schrecken versetzte. Er hatte mächtige Flügel, mit denen er weit über das Land flog, so hoch, dass kein Jäger ihn erreichen konnte. Er hatte ein riesiges Maul mit messerscharfen Zähnen und immer einen grossen Appetit.

Doch meistens begnügte er sich damit, dass ihm die Menschen zweimal im Jahr ein Opfer darbrachten, und zwar am Sankt Antoniustag und am Michaelistag.

Lange Zeit ging das gut, aber bald wollten die Menschen die beiden Opfertiere lieber selbst essen und den Drachen loswerden.

Man versuchte es mit Kriegsmaschinen, mit Fallen und als auch das nicht half, sogar mit einer Prozession von der Augustinerkirche bis zur Kapelle des heiligen Beat. Aber man wurde den Drachen nicht los.

Schliesslich wandte man sich an einen Einsiedler. Er war vor langer Zeit der Schüler des Heiligen Meinrad gewesen und hatte von ihm das Geheimnis gelernt, wie man Tiere zähmt und Ungeheuer vertreibt.

Nach drei Tagen des Fastens und Betens machte sich der Mönch auf den Weg zur Drachenhöhle. Niemand wagte es, ihn zu begleiten. Ganz allein ging er durch die Schlucht und stand schliesslich vor der Höhle. Davor sass der Drache, mächtig und stolz.

Der Mönch schaute dem Drachen in die Augen, machte ein Kreuzzeichen in die Luft und rief: «Fort von hier, Ungeheuer, fort!»

Das Echo wiederholte die Worte. Da blickte der Drache den Mönch mit feurigen Augen an, öffnete sein riesiges Maul, breitete seine Flügel aus und flog auf einen Felsvorsprung neben der Höhle.

Der Mönch aber rief weiter: «Fort mit dir, du Ungeheuer. Verschwinde für immer!»

«Für immer, für immer», rief das Echo.

Da krachte es, die Erde bebte, und der Drache verschwand mit den Erdmassen in der Tiefe, begraben unter den Felsen des Galterntals. Keiner wagte es seither, die Steine wegzuräumen, denn man könnte den Drachen wecken.

Die Menschen aber dankten dem Einsiedler für seine Hilfe und erzählen sich noch heute die Geschichte vom Drachen in der Höhle im Galterntal.

Neu erzählt von Djamila Jaenike, nach: «La Baume du Gottéron», in: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. Eingelesen und aus dem Französischen übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

La Baume du Gottéron

A l'entrée du Gottéron, non loin de la chapelle Saint-Béat, se trouve une grotte profonde et sombre. Un terrible dragon y vivait autrefois, semant la terreur dans tout le pays. Il avait des ailes puissantes qui lui permettaient de voler loin au-dessus du pays, si haut qu'aucun chasseur ne pouvait l'atteindre. Il avait une bouche énorme avec des dents aiguisées comme des rasoirs et toujours un grand appétit.

Mais la plupart du temps, il se contentait que les hommes lui offraient un sacrifice deux fois par an, à la Saint-Antoine et à la Saint-Michel.

Pendant longtemps, cela se passait bien, mais bientôt les gens préféraient manger eux-mêmes les deux animaux sacrifiés et se débarrasser du dragon.

On essaya d'utiliser des machines de guerre, des pièges et, comme cela ne servait à rien, on organisa même une procession de l'église des Augustins jusqu'à la chapelle de Saint-Béat. Mais on n'arrivait pas à se débarrasser du dragon.

Finalement, on s'adressait à un ermite. Il avait été, il y a longtemps, le disciple de Saint Meinrad et avait appris de lui le secret d'apprivoiser les animaux et de chasser les monstres.

Après trois jours de jeûne et de prière, le moine se mit en route pour la caverne du dragon. Personne n'osa l'accompagner. Seul, il traversa les gorges et se retrouva finalement devant la grotte. Le dragon était assis y devant, puissant et fier.

Le moine regarda le dragon dans les yeux, fit un signe de croix en l'air et cria : "Va-t'en d'ici, monstre, va-t'en !"

L'écho répéta les mots. Le dragon regarda alors le moine avec des yeux de feu, ouvrit son énorme gueule, déploya ses ailes et s'envola vers un promontoire rocheux près de la grotte.

Mais le moine continua à crier: "Va-t'en, espèce de monstre. Va-t'en pour toujours !"

"Pour toujours, pour toujours", cria l'écho.

Alors il y eut un fracas, la terre trembla et le dragon disparut avec les masses de terre dans les profondeurs, enseveli sous les rochers de la vallée de Gottéron. Depuis lors, personne n'osa enlever les pierres, car on pourrait réveiller le dragon.

Mais les gens remercièrent l'ermite pour son aide et racontent encore aujourd'hui l'histoire du dragon dans la Baume du Gottéron.

Neu erzählt nach: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. © Mutabor Märchenstiftung www.maerchenstiftung.ch

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