Der Tanzplatz

Land: Schweiz
Region: Greyerz
Kategorie: Sage

Nicht weit von Grandvillard ist eine Ebene, die ringsum von Bergen umgeben ist. Dort, so erzählt man es sich, wurde vor langer Zeit auf den grünen Wiesen getanzt. An jedem Festtag versammelten sich die Tänzerinnen und Tänzer, um die Coraule zu tanzen. Es ging lustig zu und her, so lustig, dass es dem Pfarrer zu viel wurde. Mit Eifer stieg er sonntags auf die Kanzel und ermahnte die Gläubigen, das Tanzen zu lassen. Aber alle Drohungen und Belehrungen halfen nichts, die Leute tanzten die Coraule so ausgelassen wie eh und je.

Doch einmal, als die Musikanten spielten und sich die Frauen und Männer sich im Abendlicht im Tanz drehten, erschien plötzlich ein helles Licht wie ein Blitz am Himmel. Dann sah man einen grünen Reiter auf einem pechschwarzen Pferd und galoppierte mitten unter die Tänzer. Dann gab er seinem Pferd die Sporen und verschwand unter Blitzen und Donnern hinter dem Gipfel des Vanil Noir, nur ein schwefliger Geruch blieb in der Luft. Die Tänzer waren erstarrt, die Musikanten verstummten und langsam ergriffen alle die Flucht.

Seitdem trauten sich die Menschen nicht mehr, zum Tanzplatz zu gehen. Manche sagen, dass dort statt grünem Gras nur noch stinkende Nieswurz und Disteln wachsen. Wer es genau wissen will, muss hingehen und nachschauen.

Neu erzählt von Djamila Jaenike, nach «Le Plan des danses», aus: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. Eingelesen und aus dem Französischen übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

Le Plan des danses

Non loin de Grandvillard se trouve une plaine entourée de montagnes. C'est là, dit-on, que l'on dansait il y a longtemps dans les prairies vertes. Chaque jour de fête, les danseurs se réunissaient pour danser la coraule. C'était amusant, si amusant que le curé en avait assez. Avec zèle, il montait en chaire le dimanche et exhortait les fidèles à ne pas danser. Mais toutes les menaces et les enseignements ne servaient à rien, les gens dansaient la coraule aussi joyeusement que jamais.

Mais une fois, alors que les musiciens jouaient et que les femmes et les hommes tournaient en dansant dans la lumière du soir, une lumière vive apparut soudain dans le ciel comme un éclair. On vit alors un cavalier vert sur un cheval noir comme du jais galoper au milieu des danseurs. Puis il donna des éperons à son cheval et disparut derrière le sommet du Vanil Noir dans des éclairs et des tonnerres, ne laissant qu'une odeur sulfureuse dans l'air. Les danseurs s'étaient figés, les musiciens s'étaient tus et, lentement, tous avaient pris la fuite.

Depuis, les gens n'osaient plus se rendre sur la place de danse. Certains disent qu'à la place de l'herbe verte, il n'y pousse plus que des chardons et des rumex malodorants. Ceux qui veulent en avoir le cœur net doivent s'y rendre et vérifier.

Neu erzählt nach: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. © Mutabor Märchenstiftung www.maerchenstiftung.ch

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