Das Unglück von Semsales  

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vor langer Zeit lebte in Semsales ein Priester. Der Propst des Großen St. Bernhard hatte ihn eingesetzt, aber die Leute mochten ihn nicht. Was er auch predigte, wie viel er auch fastete und betete, seine Bemühungen, die Bewohner von Semsales zu guten Gläubigen zu machen, scheiterten. Schließlich wurde er krank und hörte im Todeskampf, wie die Dorfbewohner weltliche Lieder sangen. Da sprach er ein letztes Gebet, in dem er Gott bat, seinen Tod als Opfer zu nehmen und die Menschen von Semsales zu bekehren.

Der Tag des Begräbnisses kam. Die Kirche war leer, nur eine alte Frau begleitete den Sarg, als ein fremder Priester auf dem Friedhof die letzten segnenden Worte sprach. Doch plötzlich braute sich ein Gewitter zusammen, schwarze Wolken zogen über die Berge und gerade als sie den Sarg in die Erde senken wollten, ertönte ein furchtbares Geräusch.

Der Berg schien zu brüllen, als ob die Erde zu Staub zermalmt würde, dann bebte die Erde und ein großer Teil des Berges stürzte von der Höhe herab und warf alles um, was ihm in den Weg kam. Er bedeckte Wiesen, Wege und schließlich das Dorf, so dass nicht nur der Priester, sondern alle Bewohner von Semsales an diesem Tag ihr Grab fanden.

Seitdem heißt der Berg Niremont, Schwarzer Berg, und der wilde Bach, der nach diesem Unglück entstand, heißt Mortivue.

Die wenigen Überlebenden bauten ihr Dorf in der Nähe des Unglücksortes wieder auf und es dauerte lange, bis in Semsales wieder die Kirchenglocken läuteten, dieser alte Glockenturm aber steht noch heute.

Neu erzählt von Djamila Jaenike, nach «La catastrophe de Semsales», aus: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. Eingelesen und aus dem Französischen übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

La catastrophe de Semsales 

Il y a longtemps, un prêtre vivait à Semsales. Le prévôt du Grand-Saint-Bernard l'avait nommé, mais les gens ne l'aimaient pas. Quoi qu'il prêche, quoi qu'il jeûne et prie, ses efforts pour faire des habitants de Semsales de bons croyants échouaient. Finalement, il tomba malade et, à l'agonie, il entendit les villageois chanter des chansons profanes. Il fit alors une dernière prière dans laquelle il demandait à Dieu d'accepter sa mort en sacrifice et de convertir les habitants de Semsales.

Le jour des funérailles arriva. L'église était vide, seule une vieille femme accompagnait le cercueil lorsqu'un prêtre étranger prononça les dernières paroles de bénédiction dans le cimetière. Mais soudain, un orage se prépara, des nuages noirs s'amoncelèrent au-dessus de la montagne et, au moment où ils allaient abaisser le cercueil dans le sol, un bruit terrible se fit entendre.

La montagne sembla mugir, comme si la terre était réduite en poussière, puis la terre trembla et une grande partie de la montagne tomba de sa hauteur, renversant tout sur son passage. Elle recouvrit les prairies, les chemins et finalement le village, de sorte que non seulement le prêtre, mais aussi tous les habitants de Semsales trouvèrent leur tombe ce jour-là.

Depuis, la montagne s'appelle Niremont, Montagne Noire, et le torrent sauvage qui s'était formé après cette catastrophe s'appelle Mortivue.

Les quelques survivants reconstruisirent leur village à proximité du lieu du drame et il fallut attendre longtemps avant que les cloches des églises ne sonnent à nouveau à Semsales. Ce vieux clocher cependant est toujours debout aujourd'hui.

Neu erzählt nach: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. © Mutabor Märchenstiftung www.maerchenstiftung.ch

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