a) Vor etwa 60 Jahren erzählte eine alte Frau in Schattdorf ihren Kindern:
»Als wir noch droben in den Siessbergen wohnten, kam eines Tages von Oberfeld her so ein kurioses Guschi dahergezogen, das, vor sich her brummelnd, gegen die Alp Gampelen weiter wanderte. Nicht lange dauerte es, so hagelte es absord in den Siessbergen und verderbte uns das dürre liegende Heu, während die Leute ringsum bei prächtigem Sonnenschein das ihrige hübsch eintragen konnten.«
»Äs anders Mal, wo's äu äso furchtbar g'haglet g'ha heig i dä Siessbergä-n-obä, heiget-si ä ganzi Hampflä Hagelstei i d'Stubä-n-innä gnu, und da heiget-si doch in denä Hagelsteinä Haar und richtigi Häftli g'fundä!«
Frau Gamma-Gamma, Schattdorf, 80 J. alt
b) Eine Bürglerin beteuert:
»Dass-si Haar und Häftli i dä Hagelsteinä g'fundä heiget, ha-n-ich äu scho g'heert; und das soll nur wahr sy.«
c) Eine Schächentalerin ergänzt: »Im Brunnital hinnä hennt-s' es oi einisch äso g'macht, und da hennt-si ämal oi g'heerigi Häftli dri g'funda. Noch! das soll de nur wahr sy! Das chunnd äbä vo dä Häxä.«
d) Ein 70jähriger Mann von Attinghausen will Haare und Rossnägel in den Schlossen entdeckt haben, findet das aber ganz natürlich. »Der Wind wirblet ja gar vill i d'Luft.«
Ein Reusstaler behauptet, er wisse aus eigener Erfahrung, dass in jedem Hagelstein ein Härchen eingeschlossen sei.
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.