Die Rache der Bergmännlein

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Unterhalb der Kaiseregg gehörten früher viele Weiden einem Senn namens Bernard Riggi. Noch heute trägt die Riggisalp seinen Namen.

Damals gab es den Schwarzsee noch nicht, nur die Wiesen erstreckten sich zwischen den Rippa und der Gassera.

Der Senn hatte die schönste Kuhherde und es wird erzählt, dass ihm zwei Bergmännlein bei der Arbeit halfen. Dafür bekamen sie jeden Tag Quark und Rahm als Lohn.

Die beiden Bergmännlein waren geschickt, aber wehe, man versuchte ihnen zu schaden! Dann stürzte eine Kuh über die Felsen oder der Brunnen versiegte.

Das wusste der Senn und tat deshalb alles, um die Bergmännlein nicht zu verärgern.

So vergingen einige Jahre und Bernard wurde ein reicher Mann, der sich Gedanken um seine Nachfolge machte.

«Ich bin alt», sagte er zu seinem Sohn Ubald, « und wenn ich sterbe, sollst du die Alp erben. Halte Frieden mit den Bergmännlein, so werden sie alles Böse von dir fernhalten, so wie sie es bei mir auch getan haben.»

Als schliesslich Bernard seine Augen für immer schloss, übernahm Ubald die Alp. Aber er wollte nichts mehr wissen von den Bergmännlein. Nicht nur, dass er ihnen den Quark und den Rahm nicht gönnte, er wollte auch Herr sein über das ganze Gebiet sein. Statt sich um die Kühe zu kümmern, ging er lieber auf die Jagd. Kein Steinbock, keine Gämse, kein Hirsch und kein Hase waren vor ihm sicher.

So kamen die Bergmännlein nicht mehr, um auf der Alp zu helfen und schon bald werden die Kühe krank und die Herde wurde immer kleiner.

Schliessliech schimpfte und fluchte Ubald über die Bergmännlein. In diesem Augenblick aber ging ein Unwetter los, wie er es noch nie gesehen hatte. Der Wind tobte, der Donner grollt,e der Blitz schlug in die Kiefer neben der Hütte ein und es regnete so viel, dass es die schönen Wiesen mit Wasser füllte, bis im Tal unten ein dunkler, schwarzer See entstand.

In diesem Unwetter kam Ubald um und die Bergmännlein wurden nie wieder auf der Alp gesehen. Den Schwarzsee aber gibt es bis heute. Zwischen Rippa und der Gassera  breitet er sein dunkles, geheimnisvolles Wasser aus.

Neu erzählt von Djamila Jaenike, nach: «Vengeance des Bergmännlein», in: Quelle: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. Eingelesen und aus dem Französischen übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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