Niklaus Wengi

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Zur Zeit der Reformation waren die Bewohner der Stadt Solothurn des Glaubens wegen uneins. Sie waren in zwei Parteien getrennt: in Katholiken und Reformierte. Zwischen beiden Parteien entstand allmählich bittere Feindschaft. Die Reformierten verlangten eine der elf Kirchen der Stadt, um darin Gottesdienst zu halten. Die Katholiken, die zahlreicher waren, wollten ihnen aber keine Kirche abtreten.

Endlich griffen die Reformierten zu den Waffen und wollten sich des Zeughauses bemächtigen. Die Katholischen, die ebenfalls bewaffnet herbeieilten, verhinderten dies. Da zogen sich die Reformierten über die Aare in die Vorstadt zurück und verschanzten sich; auch brachen sie die Aarebrücke ab. Im Spital hielten sie dann Rat. Die Katholischen holten aus dem Zeughaus Kanonen, pflanzten sie längs der Aare auf und richteten sie auf die Reformierten. Schon waren sie im Begriffe, die Geschütze loszubrennen. Da eilte der Schultheiss Niklaus Wengi herbei. Er war katholisch, doch ein gegen Andersgläubige duldsamer Mann. Entschlossen stellte er sich vor eine der geladenen Kanonen und rief  «Wenn Bürgerblut vergossen werden soll, so fliesse das meinige zuerst!» Da warf man die Lunten, mit denen man die Geschütze losbrennen wollte, weg. Der Streit aber wurde im Frieden beigelegt.

Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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