Der Bozo im Biffigwald

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Im Biffigwald, hinter dem Dorfe St. Niklaus, soll es auch sehr unheimlich sein. Noch vor zwei Jahren soll ein Mädchen am hellen Mittag, als es den Arbeitern zu essen brachte, im Biffigwalde einem Fuchs begegnet sein, der ihm nicht aus dem Weg ging. Als er näher kam und kaum vorbeipassiert war, sah es, dass der Fuchs zwei Köpfe hatte und bald darauf im Walde verschwand. — Oft soll man es wie ein grosses Schwein grunzen gehört haben; oft als ein Ross und auch als ein Stier dort gesehen, wo doch desgleichen in der Nähe nirgends anzutreffen war. Man begegnete dort auch einem Hasen mit drei Beinen, hörte einen Hahn dort laut krähen und soll dort auch plötzlich ein so starker Wind entstanden sein, dass die Waldbäume unter schauerlichem Rauschen hin und herschwankten; und wenn man aus dem Walde trat, wollten die Leute nichts davon verspürt haben. Auch ein seltenes wüstes Geschrei hörte man oft zu nachts, wie ein Eulen- oder Uhugeschrei. Darum sagen gewisse Leute, uns fürchtet am hellen Tage in diesem Walde.

 

Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

 

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