Wenn die Ziefnermannen in der Barbierstube auf der langen Bank beieinander sitzen, die Pfeife im Mund halten und vergnüglich den Rauchwolken nachblicken, oder wenn sie zur Winterszeit im Walde draussen gmeinwerken und beim Zobennehmen um das Feuer hocken, dann geben sie allerlei Spässe zum besten und kommen wohl auch auf den «grauen Fritzenhans» zu sprechen. Das ist eine sagenhafte Figur. Man weiss von ihm nur vom Hörensagen. Wann der «graue Fritzenhans» gelebt hat, wusste nicht einmal der alte Schnyderpeter der doch 96 Jahre alt geworden war. Sicher ist der «graue Fritzenhans» der Ur- wenn nicht der Ururgrossvater des alten Fritzenhans gewesen, den die meisten Leute schon nicht mehr gekannt haben.
Dieser «graue Fritzenhans» war ein Seher oder Prophet. Er verkündete, dass eine Zeit kommen würde, da die Wagen nicht mehr von Pferden gezogen, sondern aus eigener Kraft, rauchend und mit glühenden Augen durch die Berge fahren würden. Hat er nicht recht gehabt? Sein Seherblick schaute aber noch anderes in der Zukunft. Hört nur:
Es git e Zyt, dass Gott erbarm,
Do chunnt der Rych und frisst der Arm,
Do chunnt der Arm und frisst der Rych, Dernoh hei ’s all bed glych.
Eine noch dunklere Prophezeiung lautet: Es wird eine Zeit kommen, da sich der Bauer nicht mehr wehrt «bim Chärne, erscht bim Spreuer, wenn nüt meh syg.»
Quelle: G. Müller/P. Suter, Sagen aus Baselland, Liestal 1939.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch