Vo Wirtslüte

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vo Wirtslüte

Imene Wirtshus, i säge nid wo, isch es ei Rung au nid sufer gsi. D’Wirti isch umecho. De isch sie Stägen uf, Stägen ab, vom Chäller i d’Gaschtstuben u ume zrugg. Sie het stober grad use glotzet un i eim furt gmürmet: „Heu us em Bare! Drei Schoppe Wi un e Schoppe Wasser gä au e Moss.“

Z’Läbzite het sie drum de Rosse Heu us em Bare grupft, wen öpper igstellt het u de Geschte Wasser i Wi to.

Aber ihre Ma, dr Wirt, isch au umecho, u mit däm isch es no die böseri Sach gsi‚ weder mit dr Wirti. Mängisch het’s z’mitts i dr Nacht im Hus e grüslige Chlapf gä; d’Türe si ufgange u wieder zuegschletzt; aber niemer hätt gseh, dass öppis Läbigs ume Wäg wär. Aber mi het wohl gwüsst, dass es dr Wirt isch, wo däwäg het husgha. Das isch lang eso gange. Am Änd het niemer meh wellen im Hus bliebe; d’Dienste hei drusgstellt, un i dr Wirtschaft isch au nüt meh glüffe.

Du het dr früsch Wirt nüt Gschiders gwüsst z’tue‚ weder e Chapuziner derzue z’ha. Das het dr Geischt i d’Nasen ubercho un afo uschneischte wie nen Uflot. Är het em Chapuziner drigredt un ihm vürgha, är heig jo sälber au gstohle un e Rüeben us eme frönden Acher zoge. „I ha ne Chrützer i’s Loch to“, git ihm dä zum Bscheid u het ne gschweigget un isch witergfahre. Bimene Hoor hätt er ne gha; du ertrünnt er u chläderet gleitig wie nes Härmli i dr Gstalt vomene Grüenspächt im Tenn uber d’Stiglen uehe. Aber dr Chapuziner het nid lugg glo; ändtlige het er ne chönne i ’s Loch vome Saarbaum banne. Das het er mit eme Zapfe vermacht. Demo het’s uf d’Stung guetet, u sider het me nie meh öppis Unguets dervo ghöre verbrichte.

Angeri brichte’s nid eso. Der Chapuziner heig dr Geischt in es Gütterli to. Das heig dr Murersepp, wo sie d’Reiti umegmacht heige, i d’Mur ihe to.

Die einte säge: Dr Geischt heig brüelet: „Gället, dir cheut mi nid näh!“ Aber sie heigen amene Ma gschriebe. Dä sig cho u heig dr Geischt ine Gutter ihe to. Aber e Chällnere heig nen us Verseh umen useglo. Du heig’s vo vor agfange: „Gället, dir cheut mi nid näh!“ Aber äi Ma sig ume cho u heig nen ume i d’Gutter iheto. Drufabe heige sie im Bach es Loch gmacht u dr Gutter dri verlochet.

Viele Geschichten erzählen, wie Gespenster herumspuken; einzelne Gestalten gehen recht harmlos einher. Warum sie nicht zur Ruhe gehen durften, weiss der Erzähler nicht zu berichten; die Ursache, die zur Wiederkehr führte, ging der Erinnerung verloren.

M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929

 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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