Spukgeschichten

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

In der Stockenweid wohnte vor 50 Jahren eine Korbmachersfamilie, die von bösen Geistern übel geplagt und geschädigt wurde. Wollte man nachts der wohlverdienten Ruhe pflegen, so ging's los. Chide hät's, wie we me ganzi Fueder Chies ablade und im Gang umenand cheie wür, denn wieder, wie wenn e Schar Chatze d'Stege n uf und abe polderi und e Choge-Gschrei dezue verfüehri. Öpen emol — hauptsächli a de heilige Öbed und im Advent — ist allewil en schwarze Schatte umeghuscht, en Mensch oder en Hund. Zmols ist er ufs Bett cho und hat de Lüte d'Decki aweggrupft; zmols ist denn als wieder verschwunde. Die guete Lüt händ si mängmol am Obed numme getraut, is Bett zgoh; vor Angst händ s' gschwitzt, dass 's Wasser gad über s' abeglaufe ist. Am Morge sind s' denn ganz abgmattet und schwach gsi vor Schrecke.

Der Hausvater wendete sich an den Pfarrherrn in Peterzell, der aber nicht helfen konnte. Zwei Pater Kapuziner wachten dann einige Nächte in dem berüchtigten Hause; aber da blieb alles still. Auch der nächst-stationierte Polizist stelte sich in gleicher Weise zur Verfügung, doch ohne Erfolg.

Ein alter Sonderling, der in der Nähe wohnte, muss der Schwarzkünstler gewesen sein, der die Korbmachersleute unglücklich machte. Diese mussten das Haus verlassen, und der Vater, der sonst ein rüstiger Mann gewesen, siechte augenfällig dahin und starb nach wenigen Wochen.                                                                   
J. Texel.

***

Im Grundschwenditobel begegnete man zu gewissen Zeiten um Mitternacht einem schneeweiss gekleideten Manne, dessen Bewegungen ein Rauschen und Brausen verursachten, als ob ein wilder Bergstrom daherstürme. Er tat den Begegnenden nichis zu Leide, schritt stumm an ihnen vorüber bis auf die Mitte des Steges. Dort stürzte er sich in den Bach. Es wird ein Selbstmörder gewesen sein, der seine unselige Tat büssen musste.

Auch am Haldenkehr erscheint ein Mann, der bei Lebzeiten als ein arger Tierquäler bekannt war. Einige wollen sogar beobachtet haben, dass er bei seinen nächtlichen Wanderungen den Kopf unter dem Arme trägt.                                                                    
P. Aerne.

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 444, S. 260

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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