Die Sage weiss zu erzählen, dass italienische, natürlich venetianische Bergleute die Minenarbeit besorgten und nahezu jeden Samstag mit Bündelchen Goldkörner auf heimlichen Wegen — also möglichst ungesehen und unbemerkt — heimwärtszogen. Andere Erzgewinner seien gekommen und haben aus Geschäftsneid auf dem Scheitel des Berges (1213 m ü. M.) Quecksilber in den Boden versenkt; das habe einen Absturz des Berges und eine Verschüttung des Goldloches bewirkt.
A. Blöchlinger.
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Am Schindelberg, der sich hart an der Grenze von St. Gallen und Zürich, in der Nähe der Quelle der Töss erhebt, sollen einmal zwei Goldgräber gehaust haben. Man hatte sie vorher am Goldmgerbach gesehen, wo sie Gold wuschen. Da die Ausbeute offenbar nicht ergibig [ergiebig] genug war, gingen sie weiter hinauf an den Schindelberg und suchten dort das Gold bergmännisch zu gewinnen. Am Abhang des obgenannten Berges trieben sie einen regelrechten Stollen und einen tiefen Schacht, die heute noch vorhanden sind. Das Volk in der Umgebung hatte eine heilige Scheu vor den zwei fremdländisch aussehenden Männern; man hielt sie für Zauberer und nannte sie Venediger.
Sie wurden verzeigt, gefangen genommen und nach Zürich geführt. Als man ihnen dort wegen Zauberei den Prozess machen wollte, versprachen sie dem Rate, ihm so viel Gold zu liefern, dass man daraus eine goldene Kette um die ganze Stadt schmieden könne, sofern man ihnen die Freiheit schenke.
Stollen und Schacht am Schindelberg wurden von der Sektion Bachtel des S.A.C. untersucht, repariert und der Eingang mit einem eisernen Tor versehen, nicht um allfällige Goldsucher fernzuhalten, sondern um das Bergwerk vor Verfall und Beschädigung zu schützen.
A. Oberholzer.
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Das Goldloch ist am Dägelsberg, auf dem Gebiete der Gemeinde Goldingen. Der Schacht geht zuerst einige Meter horizontal, dann 12 Meter senkrecht hinunter, wieder einige Meter horizontal und dann nochmals 6 Meter in die Tiefe. Das Gestein ist Nagelfluh und zeigt keine Spur von Gold; die Schatzgräber haben also ohne Zweifel umsonst gesucht.
(Siehe auch unter Mosnang.)
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Nach den Mitteilungen A. Blöchlingers hat man wirklich an Verschiedenen Orten gegraben und wahrscheinlich auch zu verschiedenen Zeiten neue Versuche gemacht. Der Glaube des Volkes, dass hier Gold gewonnen werden könnte, scheint durch alle Misserfolge nicht gelitten zu haben. Das grosse Goldloch am Dagelsberg, auf welches sich alle Mitteilungen hauptsächlich beziehen, ist darum von so beträchtlicher Ausdehnung:
1. Stollen 20,00 m lang, 1,10 m breit, 1,60 m hoch = 34,00 m3
1. Schacht 12,30 m lang, 1,40 m breit, 2,50 m hoch = 43,05 m3
2. Stollen 11,50 m lang, 1,30 m breit, 1,80 m hoch = 24,84 m3
2. Schacht 4,00 m lang, 1,40 m breit, 2,50 m hoch = 14,00 m3
3. Stollen 4,00 m lang, 1,40 m breit, 1,80 m hoch = 9,36 m3
3. Schacht 2,00 m lang, 1,20 m breit, 1,40 m hoch = 3,36 m3
4. Schacht 3,00 m lang, 1,30 m breit, 2,00 m hoch = 7,80 m3
136,41 m3
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 413, S. 238
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.