Das Bussental
Vor alten Zeiten soll es kein Spass gewesen sein, durch das Bussental zu reisen. Und doch mussten die Leute aus dem Tösstal und von weither, auch die Pilger, die nach Einsiedeln zogen, da hindurch. Die im Tösstal wohnenden Kirchgenossen von Bäretswil, wie die von Bauma, Rüeggen, Lipperschwendi‚ ja von Karrershörnli und Hürnental hatten keinen näheren Kirchweg als durch das Bussental. Gar mancher musste in der einsamen Gegend, die damals noch von finsterem Wald überwuchert war, durch wilde Tiere das Leben einbüssen oder er wurde von den Rittern auf Greifenberg des Geldes und Gutes beraubt, wenn nicht auch des Lebens. Manchen schleppten sie mit auf die Burg und liessen ihn erst gegen Lösegeld frei. Deswegen erhielt das einsame Tal den Namen das Bussental.
Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Oberland
Studer, S. 40
Die Ritter von Greifenberg starben schon früh aus. Im 13. Jh. sassen dort schon die Dienstmannen von Wolfensberg. Seit dem Anfang des 14. Jh. bis anfangs des 16. Jh. wohnten dort die Ritter von Hinwil. Nach deren Auszug zerfiel die Burg. Studer, S. 39, erzählt: „Der letzte Besitzer der Burgstelle … wusste von Überresten der Burg zu berichten. Ausser festen und dicken Umfassungsmauern habe er auf dem mittleren Burghügel im Jahre 1846 ein unterirdisches, gruftartiges, gemauertes Gewölbe von grossen, gefalzten Quadertuffsteinen entdeckt, 8 Schuh breit und lang, mit 4 1/2 Schuh breiten und 5 1/2 Schuh hohen Türpfosten. In der Gruft lagen 8 - 10 Totengerippe, die aber bei der Berührung sogleich in Asche zerfielen.“ Dass die Erzählung von solchen Funden den Phantasiebildern über das finstere Mittelalter neue Nahrung gab, ist verständlich.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.