Der Schlierehüwel

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Das Schlierental ob Alpnach barg früher in seinen Tannen und Gesträuchern einen schrecklichen Hüwel, eine Nachteule, das war aber ein verwunschener Mensch. Wenn Jäger nach ihm zielten, so gebärdete er sich so fürchterlich, dass sie nicht schiessen durften. Mehrere kühne Jäger mischten sogar unter die scharfe Ladung Malefitz-Pulver, aber auch dann durften sie nicht losdrücken, oder Hahnen und Feuerstein versagten oder die Kugel verfehlte ihr Ziel, oder das Rohr war krumm oder es ging zu viel Wind, — kurz immer und immer Zauberei! Es gingen sogar Priester mit Jägern hin zum Schlierenhüwel, um ihn zu beschwören, aber er gab keine Antwort und so konnten sie ihn nicht erlösen.

Endlich um das Jahr 1820 schoss N. Jmfeld (später Läuffer) ihn tot. Dieser Hüwel war sehr gross, aber rötlich, nicht grau. Der Geist war nun erlöst.

Aus: Franz Niederberger Sagen und Gebräuche aus Unterwalden, Sarnen 1924. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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