Ein armer Holzer arbeitete einst im Wald. Da stand plötzlich ein fremder Herr vor ihm und sagte, er wisse schon, was ihn plage. Er wolle ihm helfen und biete ihm soviel Geld, als er haben wolle, wenn er ihm das schenke, was hinter dem Ofen sitze. Auch müsse er ihm dies erst nach drei Jahren geben. Der arme Holzer lief nach Hause und sah hinter dem Ofen seinen kleinen Buben spielen. Da erschrak er und gestand seiner Frau, dass er um Geld sein eigenes Kind dem Bösen verschachert habe.
Aber die Mutter wusste sofort Rat. Man müsse dem Kleinen nun beibringen, dass er alles in Gottes Namen tue, aufstehen in Gottes Namen, essen in Gottes Namen, auf die Strasse hinaustreten in Gottes Namen. Darauf hielt die Frau des Holzers streng, dass der Kleine von nun an alles in Gottes Namen tat. Und richtig, als das dritte Jahr vorbei war, stand der Böse vor der Tür. Aber der Kleine war mit dem Vater im Holz. Als sie den schlimmen Herrn kommen sahen, drückte ihm der Vater eine kleine Tanne in die Hand, die er so zurecht gehauen hatte, dass sie wie ein Kreuz aussah. Und dann schärfte er dem Kleinen ein, die Tanne nicht fortzuwerfen, sie eben in Gottes Namen zu tragen. Da ging der Bub mit dem fremden Herren fort, der ihn aber immer wieder aufforderte, das Tännchen fortzuwerfen. Doch der Bub sagte nur immer, ich trag's in Gottes Namen. Da stampfte der fremde Herr zornig wie ein wildgewordenes Ross, der Boden öffnete sich unter ihm, und schon fuhr er hinunter in die Hölle.
Als der Holzer nach Hause kam, spielte der Bub bei der Ofenbank, gesund und wohlbehalten, als wäre nichts geschehen.
Quelle: P. Keckeis, M. Kully, Sagen der Schweiz. Solothurn, Zürich 1987. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung